Zülpich - Schützen sind auch Lebensretter
331 Spender, darunter 18 Erstspender bei der so genannten „Schützenblutspende“ in der Realschule – Thomas Heinen mit dem Ergebnis zufrieden
Zülpich – 331 Blutspender, darunter 18 Erstspender, kamen zu jener kollektiven Blutspende, zu der die Schützengesellschaften der Römerstadt aufgerufen hatten. Thomas Heinen vom veranstaltenden Roten Kreuz in Zülpich war mit der Bilanz in der Karl-von-Lutzenberger-Realschule sehr zufrieden: „Die Zülpicher sind sehr blutspendenfreudig!“ Was umso bemerkenswerter ist, weil diese Menschen als sprichwörtlich anonyme Lebensretter gelten dürfen.
Zur sogenannten „Schützen-Blutspende“ aufgerufen hatte das Rote Kreuz Zülpich gemeinsam mit den neun Schützenbruderschaften aus dem Zülpicher Stadtgebiet. 1000 Zülpicher sind Schützen, Mitglieder in einer der neun römerstädtischen Bruderschaften. Ein Riesenpotenzial auch an Nachwuchsblutspendern.
Ursächlich für den Schulterschluss der römerstädtischen Schützen-gesellschaften war eine gemeinsame Vereinsgründung 2009 im Vorfeld der in Zülpich stattfindenden Bundesjungschützentage. Das Großereignis ist zwar längst vorbei, aber geblieben ist die Zusammengehörigkeit. Und zwar nicht nur in einer gemeinsamen Jugendarbeit der Schützen. Zusammengehörigkeit und Teamgeist sollen sich auch in einem seit den Bundesjungschützentagen in Zülpich obligatorischen Blutspendetermin ausdrücken, zu dem jedes Mal auch die gesamte römerstädtische Bevölkerung aufgerufen wird.
Mit den Worten „Wer Blut spendet, rettet Menschenleben“ appellierten vor einigen Wochen alle neun römerstädtischen Schützenbruderschaften gemeinsam mit den Spitzen des Rotkreuz-Ortsverbandes Zülpich, Dr. Ioan T. Marcea, Bürgermeister Albert Bergmann und Thomas Heinen.
Thomas Virnich, der Vorsitzende des gemeinsamen Vereins der Bruderschaften aus Bürvenich, Geich, Schwerfen, Bessenich, Rövenich, Zülpich, Füssenich, Nemmenich und Mülheim-Wichterich, sagte vor Pressevertretern: „ Wir Schützen hatten bei den Bundesjungschützentagen vor allem zwei Ziele: Jugendförderung und Gemeinschaft. Beim Roten Kreuz ist das genauso. Viele unserer Mitglieder sind Blutspender. Daher unterstützen wir das Rote Kreuz bei der guten Sache.“
Während früher die Blutkonserven vor allem Unfallopfern zugutekamen, werden die Spenden heute hauptsächlich in der Tumor- und Krebstherapie eingesetzt. „Der Bedarf an Blutspenden ist deshalb sehr hoch“, erläuterte Thomas Heinen bei der Schützenblutspende der Journalistin Jennifer Held.
Unter den Spendern befanden sich an diesem Tag neben vielen „Schützen“ auch Mitarbeiter der Stadtverwaltung und natürlich ganz „normale“ Bürger. So etwa die 26-jährige Janine Bürgel aus Geich, die nach eigenen Angaben regelmäßig Blut spendet.
„Wenn ich irgendwann einmal Blut benötige, dann bin ich auch froh, wenn es jemanden gibt, der spendet“, erläuterte die junge Frau im Zeitungsinterview. Ihre 22-jährige Schwester Carina Schmitz konnte sie mittlerweile ebenfalls zum Blutspenden animieren. „Man hilft damit anderen, warum sollte man es also nicht tun?“, sagte Carina.
Der nächste Blutspendetermin in der Zülpicher Realschule ist am Dienstag, 17. Januar, von 15.30 bis 20 Uhr. Spenden kann jeder gesunde Mensch im Alter von 18 bis 72 Jahren, wobei Erstspender höchstens 68 Jahre alt sein dürfen.