Gesamtschüler gegen Rassismus
Mechernich | Projekttage und Abschlusskundgebung auf dem Schulhof – Jüdischen Friedhof aufgeräumt und Stolpersteine poliert, nach „Hetze im Netz“ gefahndet und menschenverachtendes Spielzeug aussortiert – Auch Externe wie „Brings“-Bassist Stephan, Tanzschule Schuhmacher und das Rote Kreuz waren am Start – Bürgermeister Dr. Schick appelliert für Menschenfreundlichkeit, Schülersprecher Connor Hambach für Willkommensatmosphäre
Gesamtschüler gegen Rassismus
Projekttage und Abschlusskundgebung auf dem Schulhof – Jüdischen Friedhof aufgeräumt und Stolpersteine poliert, nach „Hetze im Netz“ gefahndet und menschenverachtendes Spielzeug aussortiert – Auch Externe wie „Brings“-Bassist Stephan, Tanzschule Schuhmacher und das Rote Kreuz waren am Start – Bürgermeister Dr. Schick appelliert für Menschenfreundlichkeit, Schülersprecher Connor Hambach für Willkommensatmosphäre
Mechernich - In der letzten Schulwoche vor den Osterferien hat die städtische Gesamtschule Mechernich im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ an zwei Projekttagen und bei einer Abschlusskundgebung auf dem Schulgelände ein Zeichen gegen Diskriminierung und für ein friedvolles Miteinander gesetzt.
„Das war uns als Mitgliedsschule im Netzwerk »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« wichtig“, so die Schulsozialarbeiterin Sabrina Zentarra, die das Projekt gemeinsam mit Tanja Ley (Schulsozialarbeit Kreis Euskirchen) und Gesamtschullehrerin Nelly Anton organisiert hatte.
Es bestand aus Workshops, auch mit externen Partnern wie dem Roten Kreuz im Kreis Euskirchen und der Tanzschule Schuhmacher. Außerdem wurden Präsentationen zu Menschenrechten erarbeitet, man informierte sich über „Hass im Netz“ und wurde kreativ bei Kunst- und Musikprojekten.
Einige Gruppen machten auf dem jüdischen Friedhof im Steinrausch sauber und polierten Stolpersteine vor den einstigen Wohnungen jüdischer Mitbürger im Stadtgebiet. Der für die Pressearbeit der Gesamtschule Mechernich zuständige Lehrer Dennis Schwinnen kommentiert die Aktion: „Die Vielfalt der Themen und Aktivitäten ermöglichte es den Jugendlichen, das Thema Rassismus aus unterschiedlichen Perspektiven zu erforschen und zu diskutieren.“
Sandra Köhn fordert Zivilcourage
Die Ergebnisse wurden abschließend von allen Jugendlichen im Rahmen eines Rundgangs begutachtet. Dann gab es eine Abschlusskundgebung auf dem Schulhof, bei der sich auch Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick gegen Rassismus zu Wort meldete und der Schule und den Schülern zu ihrem diesbezüglichen Engagement gratulierte, ebenso die stellvertretende Schulleiterin Sandra Köhn, die zur Zivilcourage aufrief.
Schülersprecher Connor Hambach sagte: „Rassismus verbreitet Hass und Unzufriedenheit“. Jeder Mensch habe das Recht, unabhängig seiner Herkunft, Hautfarbe oder Religion gleich behandelt zu werden. Immanuell Kants kategorischen Imperativ zitierend, „Handle nur nach derjenigen Maxime, von der du wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde!“, plädierte er für Willkommensatmosphäre an der städtischen Gesamtschule Mechernich: „Also akzeptiert andere Kulturen und zeigt Respekt gegenüber anderen!“
Den Höhepunkt bildete ein Auftritt von Stephan Brings gemeinsam mit der Schulband der Gesamtschule. Der „Brings“-Bassist und Wahl-Mechernicher unterstützt seit Jahren „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
Unbedingt erwähnenswert ist auch die Rotkreuz-Veranstaltung „Spielzeug und Rassismus – Perspektiven, die unter die Haut gehen“ während der „Internationalen Wochen gegen den Rassismus“ in Mechernich.
Thomas Weber vom Rotkreuz-Team „Migration/Integration“ sagt dazu: „Die Schüler*innen haben gemeinsam mit der DRK-Integrationsagentur und Servicestelle »Antidiskriminierungsarbeit« und der Kuratorin Mascha Eckert aus dem Spielzeugmuseum über den Ursprung und die Entstehung von Stereotypen, Formen von Rassismus und Diskriminierung und eben über rassistisches Spielzeug gesprochen und diskutiert.“
Einige Schüler hätten in diesem Kontext auch Spielzeug und Objekte von zu Hause mitgebracht, von denen sie glaubten, dass diese eventuell rassistisch sein könnten.
pp/Agentur ProfiPress