Bad Münstereifel - „Unverzichtbar für 200.000 Menschen“
Rotes Kreuz im Kreis Euskirchen mit rund 7500 Mitgliedern zog in seiner Jahreshauptversammlung in der Münstereifeler Konvikt-Kapelle eine eindrucksvolle Leistungsbilanz – 10.343 Blutspender, 398 Erste-Hilfe-Kurse, 1878 betreute Kindergartenkinder, 1481 Flüchtlinge, 6478 Kursteilnehmer im Familienbildungswerk
Bad Münstereifel/Kreis Euskirchen – Hundert Delegierte aus den elf Rotkreuzortsvereinen, dazu Schirmherr und Landrat Markus Ramers und die Bad Münstereifeler Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian kamen am Freitagabend in der ehemaligen Konvikt-Kapelle zur Jahreshauptversammlung des Rotkreuz-Kreisverbandes Euskirchen zusammen.
Ein einsatzreiches Jahr 2021/2022 mit Corona-Prophylaxe, Flutkatastrophe, Flüchtlingsunterbringung und Betreuung stand im Mittelpunkt. Außerdem eine expandierende Kindergartenlandschaft, in der über 1800 „Pänz“ unter der Fürsorge des Roten Kreuzes stehen. „Wir sind mit 34 Einrichtungen der größte Kindergartenträger im Kreis Euskirchen“, so Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker. „Und unser wichtigster und verlässlicher Partner im Katastrophenschutz“, so Landrat Markus Ramers für die Kreisverwaltung.
Ganz nebenbei ist das Rote Kreuz mit einem jährlichen Haushaltsvolumen jenseits der 40 Millionen Euro und 1021 hauptberuflichen und 1024 ehrenamtlichen Mitarbeitern sowie 50 Auszubildenden in verschiedenen Berufen und Tätigkeitsfeldern eine der bedeutendsten sozialen Institutionen, ein großer Arbeitgeber und bedeutender Ausbildungsbetrieb.
Stolz auf konkurrenzloses Miteinander
Karl-Werner Zimmermann, der Kreisvorsitzende der Sozial- und Blaulichttruppe, verhehlte seinen Stolz nicht auf „seine“ jeweils rund tausend Haupt- und Ehrenamtlichen. Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker begründete auch, warum der Rotkreuz-Kreisverband so geschlossen und effektiv auftritt: „Bei uns arbeiten Haupt- und Ehrenamtliche nicht gegeneinander, sondern Hand in Hand und mit gleichen Zielen!“ Darum beneide mancher andere Kreisverband die Kameraden im Kreis Euskirchen.
Das Rote Kreuz sei für die knapp 200 000 Menschen, die dort leben, nahezu unverzichtbar, so Landrat und Schirmherr Ramers. Vorsitzender Karl-Werner Zimmermann nannte einige Aufgabengebiete vom Babyschwimmen, Kindergartenplätzen und Offenen Ganztagsschulen über Blutspende, Rettungsdienst, Katastrophenschutz, Erwachsenenbildung und Seniorenbetreuung bis hin zum Rotkreuzmuseum für humanitäres Völkerrecht in Vogelsang.
Bei den Ehrungen gab es stehende Ovationen für den bis vor wenigen Wochen noch amtierenden Mechernicher Rotkreuz-Schatzmeister Johann Beul, der auf 50 Jahre aktive Rotkreuz-Jahre zurückblickt. Ebenso Ferdinand Keppler vom DRK-Ortsverein Blankenheim. Ebenfalls besonders herzlich fiel die Gratulationscour für den langjährigen Rotkreuz-Kreisvorsitzenden Erwin Doppelfeld aus Kreuzweingarten aus.
Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Thomas Moll, Heinz Friedenstab, Irmgard Friedenstab und Doris Hannig vom Ortsverein Euskirchen geehrt, ebenso Thomas Pett und Stephan Schumacher vom Ortsverein Kall. Der Rotkreuz-Kreisverband selbst wurde auch ausgezeichnet – und zwar zum wiederholten Mal von der Bertelsmann-Stiftung und diesmal dauerhaft als „familienfreundlicher Arbeitgeber“.
Diesmal wolle er sich sparen, den insgesamt 7500 Rotkreuz-Mitgliedern im Kreis Euskirchen ein ruhigeres Jahr zu wünschen als die turbulenten und auch einsatzmäßig anstrengenden vergangenen Jahre. „Das habe ich schon die letzten zehn Jahre getan – und hinterher ist es noch turbulenter geworden, als zuvor“, so Geschäftsführer Rolf Klöcker.
Diesmal zeichnen sich einige neue Herausforderungen bereits ab: Im Januar werde man die frühere Eifelhöhenklinik Marmagen als Unterkunft für bis zu 750 Flüchtlingen betreuen: „Dafür brauchen wir 70 zusätzliche hauptamtliche Mitarbeiter“, so Rolf Klöcker.
Außerdem plane man den Bau und die Erweiterung weiterer Kindertagesstätten. In Blankenheim entstehe ein fünfgruppiger neuer Kindergarten, die DRK-Kita in Nöthen (Stadt Bad Münstereifel) solle um eine Gruppe erweitert werden.
Eine Menge neuer Kindergärten
In Olef sei ein fünfgruppiger neuer Kindergarten geplant, in Gemünd eine viergruppige neue Kindertagesstätte im früheren Kino im Hinterland der Dreiborner Straße. Sie soll die beiden bei der Flut in Mitleidenschaft gezogenen früheren DRK-Kindergärten ersetzen. Ebenfalls zeitnah erarbeitet das Rote Kreuz eine Broschüre und Online-Infos über das Verhalten bei Katastrophenfällen.
Neuwahlen waren dieses Jahr nicht vorgesehen. Große Freude herrschte über den erneut vom Roten Kreuz selbst mit Hilfe der Redakteurin Steffi Tucholke von der Mechernicher Agentur ProfiPress und der Grafikerin Kathrin Wallraff von Wallraff druck & design in Gemünd erstellten Jahresbericht 2021/22. Die druckfrischen Exemplare wurden am Freitagabend in der Konvikt-Kapelle verteilt.
In der 120seitigen reich illustrierten Leistungsbilanz ist die Statistik der beiden Berichtsjahre als eindrucksvolle Grafik mit vielen Ikons und Zahlen wiedergegeben. Daraus ergeben sich unter anderem 6.478 Kursteilnehmer im Familienbildungswerk, 2.516 Kursteilnehmer in der Bildungsakademie, 561 in Offenen Ganztagsschulen betreute Kinder, 1.878 Kita-Kinder, 894 Hausnotrufkunden und 34 Kindertageseinrichtungen.
Das Rote Kreuz betreibt derzeit drei Rettungswachen, hat 5.027 Fördermitglieder, vier Einsatzeinheiten und 22 Fahrzeuge im sozialen Fahrdienst, es betreut 1.481 Flüchtlinge, verzeichnete 4.040 Beratungen und 10.343 Blutspender, darunter 863 Erstspender, gab 60.996 Corona-Hotline-Beratungen und 398 Erste-Hilfe-Kurse mit 4.382 Teilnehmern.
pp/Agentur ProfiPress