Eine neue Akademie für Retter
Kreis Euskirchen | Das DRK im Kreis Euskirchen darf seit April Rettungshelfer und -sanitäter ausbilden – Erster Kurs ist mit sieben Teilnehmern gestartet – Angebot ist besonders ehrenamtsfreundlich gestaltet und künftig auch offen für Interessierte außerhalb des Roten Kreuzes
Kreis Euskirchen – Die Motivation bei den sieben Teilnehmerinnen und Teilnehmern des neuen DRK-Kursangebots ist ganz unterschiedlich. Tanja und Janine etwa sind hauptberuflich in der Pflege tätig. Ein Beruf, bei dem sie Menschen vor allem in ihrem letzten Lebensabschnitt begleiten. In ihrem Ehrenamt beim Blankenheimer DRK wollen sie vor allem eins: Menschen retten. Daher machen sie mit beim ersten Rettungshelfer-Kurs.
Mit dabei ist auch der 22-jährige Mirko, weil er den Rettungsdienst einfach sehr interessant findet und zu seiner Motivation sagt: „Ich helfe einfach gerne Menschen.“ Neben ihm im Kursraum des Euskirchener Rotkreuz-Zentrums sitzt Yannic. „Auch deshalb möchte ich mich fortbilden, um kompetent helfen zu können und mich dabei sicherer zu fühlen“, sagt der DRK-Ehrenamtler.
Derweil haben sich der 19-jährige Manuel und die 17-jährige Joëlle für den Kurs entschieden, weil sie sich vorstellen können, einmal im Rettungsdienst zu arbeiten. Und der siebte im Bunde, Hendrik, macht mit, weil er durch das neue Kursangebot die Möglichkeit hat, Beruf und Ehrenamt besser unter einen Hut zu bekommen.
Bürokratische Hürden genommen
„Genau das war für uns die Motivation, die neue Akademie ins Leben zu rufen“, erklärt Alexander Heine: „Wir wollten ein ehrenamtsfreundliches Angebot schaffen, bei dem nicht der ganze Urlaub für die Fortbildung draufgeht.“
Der Weg zur „DRK Rettungsdienst-Akademie Euskirchen“, so der offizielle Name, war allerdings nicht ganz leicht. Denn für den Betrieb braucht es eine Genehmigung der Bezirksregierung Köln. Einige Wochen und Monate haben Schulleiter Alex Heine und sein Stellvertreter Daniel Larres daher damit verbracht, die bürokratischen Hürden zu nehmen. Sie haben das gerne gemacht, weil das gesamte Team um den zuständigen Fachbereichsleiter Patrick Dost von dem neuen Angebot überzeugt ist.
„Die Bedeutung des Ehrenamts im Sanitätsdienst, etwa bei Großveranstaltungen, oder im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz nimmt immer mehr zu“, sagt Alex Heine. Doch wer sich bislang in diesen Bereichen fortbilden wollte, musste meist Urlaub opfern, um die in der Woche stattfindenden Kurse absolvieren zu können.
Zwei Standorte
Das Euskirchener DRK-Team hat mit den aktuell elf Dozenten einen anderen Ansatz gewählt. So sind mit den Ausbildungsstandorten Euskirchen und künftig auch Vogelsang sowohl das nördliche, als auch das südliche Kreisgebiet gut abgedeckt. Zudem werden die Module am Abend oder auch am Wochenende angeboten.
„Wir sind jetzt außerdem so flexibel, dass wir das Kursangebot an die Bedürfnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer anpassen können“, betont Alex Heine, der mit der Akademie nun zwei Fortbildungen anbieten kann: einerseits den Rettungshelfer NRW und andererseits den Rettungssanitäter.
Während der eine Kurs 80 Stunden umfasst, müssen Interessierte für den Sanitäter-Kurs insgesamt 240 Stunden investieren. Bei beiden müssen die Teilnehmer eine staatliche Prüfung ablegen, bei der das Kreisgesundheitsamt mit im Boot sitzt.
Praxisnahe Ausbildung
Die ersten sieben Anwärter befinden sich seit Anfang April auf dem Weg dorthin. Abends an verschiedenen Wochentagen und an Wochenenden drücken sie die Schulbank im Rotkreuz-Zentrum. Dass sie sich alle eine sehr praxisnahe Ausbildung, und kein Medizinstudium light, wünschen, macht Alex Heine offenbar nicht nervös. „Wir haben den Lehrgang schon sehr praxisnah konzipiert“, verspricht der Schulleiter zu Beginn. Als Beleg dafür steht im Raum ein Gitterwagen mit ganz viel Ausrüstung und Materialien, die ausgebildete Retter im Einsatz brauchen.
Die Kursteilnehmer werden also ganz praktisch an den Umgang mit diesen rettungsdienstlichen Werkzeugen herangeführt, damit sie am Ende das machen können, was Mirko als seine Motivation beschrieben hat: Einfach gerne Menschen helfen.
Für künftige Kurse sind auch Anmeldungen von extern Interessierten möglich. Weitere Infos dazu gibt es bei Alex Heine unter aheine(at)drk-eu.de oder unter www.drk-eu.de, dort unter dem Reiter Kurse und der Überschrift Rettungsdienst.
pp/Agentur ProfiPress