Erste-Hilfe-Wettkampf in Mechernich
Ein Dutzend Teams traten im städtischen Gymnasium am Turmhof in drei Kategorien an - Rotkreuz-Ortsverein Euskirchen siegt vor Zülpich und Kall – Bei den Schulsanitätsgruppen hatte das „Städtische“ Schleiden vor dem Mechernicher Turmhof-Gymnasium und dem „Emil“ Euskirchen die Nase vorne – Wanderpokale vom Landrat, Bowling-Gutscheine von „BigBowl“ (Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat) und Agentur ProfiPress gesponsert
Mechernich/Kreis Euskirchen – „Ich sehe aus wie einer von Euch, ich bin einer von Euch, aber ich kann nicht so viel, wie ihr könnt“, gestand Landrat Günter Rosenke, Rotkreuz-Schirmherr und Rotkreuz-Anhänger aus Überzeugung. Er sagte es am Samstagnachmittag in der Aula des städtischen Mechernicher Schulzentrums vor dem Nachwuchs dieser im Kreis Euskirchen überaus starken und rührigen Hilfsorganisationen.
Er zollte dem ehrenamtlichen Sanitäternachwuchs des Roten Kreuzes damit alle Anerkennung: „Ich bin stolz auf Euch! Ohne Bezahlung, aber nicht umsonst seid Ihr stets zur Stelle, wenn es gilt, Menschen zu helfen!“ Die jungen Rotkreuzler und Angehörigen von Schulsanitätsgruppen trafen sich am Samstag im städtischen Gymnasium am Turmhof in Mechernich, um sich im Erste-Hilfe-Wettbewerb des Kreises Euskirchen zu messen.
Rotkreuz-Schirmherr Günter Rosenke, Rotkreuz-Kreisvorsitzender Erwin Doppelfeld, Bereitschaftsarzt Frank Gummelt sowie Bert Spilles und Jürgen Houbé von der Kreisbereitschafts- bzw. Einsatzleitung ehrten am Ende die Sieger. Insgesamt waren ein Dutzend sechsköpfige Gruppen am Start. Sie mussten die Fähigkeiten jedes einzelnen, aber auch der Teams als Ganzes unter Beweis stellen. Beispielsweise wurden die jungen Ersthelfer mit den Folgen eines schlimmen Reitunfalls konfrontiert.
Es mussten Fragen beantwortet und praktische Prüfungssituationen gemeistert werden. Dazu waren Statisten täuschend echt mit offenen Brüchen und anderen Wunden „geschminkt“ worden. Am Ende hatten bei den Rotkreuzgruppen die Mannschaften der Ortsvereine Euskirchen, Zülpich und Kall in dieser Reihenfolge die Nase vorne. Euskirchen qualifizierte sich damit für den Landeswettbewerb Nordrhein am 3. Juli in Wesel.
In der Kategorie Jugendrotkreuz siegte ebenfalls Euskirchen und qualifizierte sich für den Landeswettbewerb Nordrhein. Bei den Schulsanitätsgruppen holte das Städtische Gymnasium in Schleiden die meisten Punkte, gefolgt vom Mechernicher Gymnasium am Turmhof und dem Euskirchener Emil-Fischer-Gymnasium.
Der Erste-Hilfe-Wettbewerb im Kreis Euskirchen war 2009 das erste Mal durchgeführt worden, damals holte das Rote Kreuz Dahlem den vom Landrat gestifteten Wanderpokal, der jetzt nach Euskirchen wechselt.
Landrat Günter Rosenke hat unterdessen auch für die Schulsanitätsgruppen einen zweiten Wanderpokal gestiftet, der erstmals nach Schleiden geht. Obendrein gab es für die siegreichen Teams T-Shirts und von BigBowl und der Agentur ProfiPress gesponserte Bowling-Gutscheine für das Bowling- und Entertainmentcenter BigBowl in der Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat.
In einer Situationsreportage berichtet Anne-Kathrin Gerstlauer für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom Wettbewerb: „Es tut so weh“, schallte es durchs Gymnasiums am Turmhof. An gleich sechs Unfallstellen waren acht Verletzte zu verarzten.“ Vor dem Gebäude standen sieben Einsatzwagen des Roten Kreuzes. Im Erdgeschoss, so die Situationsvorgabe, sei ein junges Mädchen gerade bei einem Austritt durch den Wald vom Pferd gefallen, zumindest zierte eine täuschend echte Wunde ihren Unterarm. Gaby Schleiermacher und ihr Schminkteam hatten ganze Arbeit geleistet.
Die Schulsanitätsgruppen, schreibt Anne-Kathrin Gerstlauer, engagieren sich an ihren Schulen während der Pausen, können aber im Ernstfall auch aus dem Unterricht gerufen werden. Ihre Aufgabe ist es, Erste Hilfe zu leisten, bis der Rettungswagen eintrifft. „Eigentlich kann der Schulsanitätsdienst nichts falsch machen“, betonte Simon Jägersküpper, Ausbilder des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen, im Interview mit der Rundschau-Reporterin Elvira Hilgers.
Er hofft, dass beim Wettbewerb im kommenden Jahr noch mehr Schülerteams mit von der Partie sind. „Hierbei geht es schließlich um Wissen und Können fürs Leben“, betonte auch der Euskirchener Kreisverwaltungschef Landrat Günter Rosenke: „Mit eurem Wissen werdet ihr Leben retten, Menschen in Notlagen begegnen, denen ihr im besonderen Maße zur Seite stehen könnt. Ich bin stolz darauf, im Kreis so viele junge Menschen als engagierte Mitarbeiter im Rettungsdienst des Roten Kreuzes zu haben“, ermunterte Rosenke die jungen Sanis.
„Der Schulsanitätsdienst ist eine Einrichtung an Schulen, der von einem Schülerteam und den Lehrern gleichermaßen sichergestellt wird“, schreibt Elvira Hilgers. Bisher war es in der Regel so, dass bei einer Verletzung der Schüler im Sekretariat einer Schule mehr oder weniger gut „verarztet“ wurde. „Das ist mit Sicherheit heute so nicht mehr der Fall“, erklärte Rotkreuz-Arzt Frank Gummelt der Presse. Der Internist am Kreiskrankenhaus Mechernich und Leitende Notarzt hatte den Erste-Hilfe-Wettbewerb organisiert und bedankte sich insbesondere auch bei den insgesamt 15 Schiedsrichtern, die für die Punktevergabe zuständig waren.