Euskirchen - Fast 4.000 Euro für die Flutopferhilfe
300 Schüler des Euskirchener Thomas-Eßer-Berufskollegs beim Sponsorenlauf – Spendenübergabe an das Rote Kreuz
Euskirchen – Dickes Lob von allen Seiten gab es für Schüler des Thomas-Eßer-Berufskollegs in Euskirchen. Denn nachdem diese bereits im Juni Solidarität mit den Opfern des Elbhochwassers bewiesen und der gemeinnützigen Hilfsorganisation Medical Service Düren geholfen hatten, die in riesigen Mengen eingegangenen Sach- und Kleiderspenden für den Transport in die Hochwassergebiete zu sortieren, zu verpacken und zu verladen, veranstalteten sie kurz vor den Sommerferien auch noch einen Sponsorenlauf. An der Aktion im Euskirchener Sportstadion Im Auel beteiligten sich 300 Schüler und ein Teil der Lehrer. Dabei kamen stolze 3.988 Euro zusammen, die nun in Form eines symbolischen Riesenschecks an Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker und Einsatzleiter Bert Spilles übergeben wurden.
„Da müssen wir helfen“, sei die spontane Reaktion der Schüler gewesen, als sie die Berichte über die Flutkatastrophe in Magdeburg in den Medien verfolgten. Diese Motivation hielt über den ersten Hilfseinsatz hinaus an, „auch, als die Erinnerung an das Hochwasser schon verblasste und anderen Themen in der Öffentlichkeit mehr Bedeutung beigemessen wurde“, wie Rolf Klöcker anerkennend feststellte.
„Aus den Augen, aus dem Sinn“ – diese Redensart widerlegten die Euskirchener Berufsschüler gründlich. Nur eine Woche Vorbereitungszeit hatte die Schülervertretung (SV) für den Sponsorenlauf. „Unglaublich motiviert“ seien ihre Mitschüler gewesen, berichtete Miriam Schaak als eine der Organisatorinnen. Beim Sponsorenlauf selbst übertrafen sich die Teilnehmer förmlich auf der Aschenbahn und absolvierten zum Teil sogar Halbmarathon-Distanzen.
„Da denkt man immer, bei den Jugendlichen ersetzt das Internet die zwischenmenschlichen Beziehungen. Aber die Aktion beweist: Wenn Not am Mann ist, stehen sie alle zusammen“, äußerte sich auch SV-Lehrer Gerd Knöfler stolz zum Engagement der Schüler. Seinem Lob schlossen sich auch Schulleiter Jürgen Tilk, stellvertretende Schulleiterin Kerstin Rutwald-Berger und SV-Lehrer Jörn Schaub an.
Dass die tatsächliche Not das, was in den Medien gezeigt wurde, bei weitem übertraf, berichtete Bert Spilles von der Bereitschaftsleitung des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen, der vor Ort den Einsatz von mehreren hundert Helfern mit koordiniert hat. „Man kann sich das so gar nicht vorstellen, was es bedeutet, wenn die Leute ihr Hab und Gut untergehen sehen und plötzlich alles weg ist: vom Erinnerungsstück an die Oma über den gesamten Hausrat bis hin zu Haustieren“, erinnerte er sich bei der Spendenübergabe an das gesehene Leid.
Nach dem Kampf gegen die Fluten war die Hilfe durch das Rote Kreuz noch lange nicht beendet, wie Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker berichtete. „Auch die Trockengeräte, die anschließend massenhaft benötigt wurden, hat das Rote Kreuz angeschafft.“
Der Sponsorenlauf im Sommer war übrigens nicht der erste für die Thomas-Eßer-Berufsschüler: Auch für die vom Roten Kreuz koordinierte Japan-Hilfe im Kreis Euskirchen nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima hatten sie die Laufschuhe geschnürt und einen stattlichen Geldbetrag erlaufen.
pp/Agentur ProfiPress