Euskirchen - Geballte Narrenpower ließ das Blut fließen
11. Euskirchener Prinzenblutspende trotz Krankheitswelle mit tollem Ergebnis
Euskirchen - „Mangelware Blut“ lautete der Titel einer Wissenschaftsdokumentation, die im öffentlich-rechtlichen Fernsehen anlief, unmittelbar nachdem die 11. Euskirchener Prinzenblutspende zu Ende gegangen war. 363 Männer und Frauen – darunter 25 Erstspender – waren ins Rotkreuz-Zentrum gekommen, um jeweils einen halben Liter ihres kostbaren Lebenssaftes zu spenden. Von daher gab der Filmtitel an dem Abend nicht unbedingt die aktuelle Situation im Rotkreuz-Zentrum wieder. Wohl aber eine besorgniserregende Entwicklung, die den DRK-Kreisverband dazu veranlasst, immer und immer wieder auf die Problematik aufmerksam zu machen.
„Blutkonserven sind knapp, der Bedarf kann kaum noch über Spenderblut gedeckt werden“, sagte am Rande der Euskirchener Prinzenblutspende die DRK-Blutspendebeauftragte Edeltraud Engelen. Ein Grund dafür: Auf immer mehr ältere Menschen, die nicht mehr spenden dürfen oder die selbst Transfusionen benötigen, kämen weniger junge Spender.
Der überaus rührigen DRK-Ehrenamtlerin war es gelungen, wieder zahlreiche Tollitäten auf dem Stadtgebiet als Botschafter für die gute Sache unter einen Hut zu bekommen. So hatten das Euskirchener Dreigestirn mit Prinz Walter I. (Geusen), Bauer Ralf (Olef) und Jungfrau Carlotta (Wisskirchen), die Euskirchener Südstadtregentin Elisabeth II. (Deutsch), die Roitzheimer Prinzessin Ines I (Uhlenbroich) und das Dom-Escher Prinzenpaar Prinz Rolf I. (Bludau) und Prinzessin Dagmar I. (Bludau-Lock) nicht nur im Vorfeld kräftig die Werbetrommel für die Aktion gerührt, sondern waren samt Gefolgschaft mehrere Stunden präsent und spendeten auch selbst.
Die närrische Schützenhilfe blieb nicht ohne Wirkung. „Wenn man berücksichtigt, dass aktuell Erkältungs- und Noroviren grassieren, kann sich das Ergebnis sehen lassen“, zeigte sich Edeltraud Engelen hochzufrieden mit der Resonanz. Bereits vom Morgen an war ein Teil der insgesamt 35 Helfer im Einsatz, um den Ansturm bewältigen zu können. Auch die vier Ärzte und elf Helfer des Blutspendedienstes West hatten alle Hände voll zu tun, die Blutspender zu betreuen, bis schließlich der letzte von insgesamt 363 Kunststoffbeuteln gefüllt war.
Vor allem am späten Nachmittag und am frühen Abend war der Andrang groß, weil viele Mitarbeiter der Kreisverwaltung und andere Berufstätige die Gelegenheit zur Blutspende nutzten. „Es versteht sich von selbst, dass auch die hauptamtlich Beschäftigten des Roten Kreuzes, die im Rotkreuz-Zentrum in Euskirchen arbeiten, für die Blutspende freigestellt werden“, betont Rolf Klöcker, der Geschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen. Als Dankeschön konnte daheim die Küche kalt bleiben, denn die Damen des DRK-Küchenteams hatten keine Mühen gescheut, den Blutspendern ein opulentes Büfett mit kalten und warmen Speisen anzubieten.
pp/Agentur ProfiPress