Euskirchen - Jetzt ist es amtlich: DRK betreibt Notunterkunft
Betreuungsvertrag für das DHL-Gebäude zunächst für ein Jahr – Auch den Vertrag für die Gemünder Notunterkunft verlängert – DRK-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker: „Herausforderungen in den nächsten Jahren nehmen noch zu“
Kreis Euskirchen - Nach einem Telefonat, das Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker am Freitagmorgen mit der Bezirksregierung Köln geführt hat, steht nun fest, dass das Deutsche Rote Kreuz im Kreis Euskirchen Betreiber der Notunterkunft in Euskirchen wird.
„Bisher handelte es sich um einen rein ehrenamtlichen Einsatz unserer Einsatzeinheiten. Jetzt können wir unsere Ehrenamtlichen entlasten und hauptamtliches Personal einstellen“, freut sich Klöcker. Insbesondere zur sozialen und medizinischen Betreuung der Flüchtlinge werden nun hauptamtliche Mitarbeiter eingestellt. Gesucht werden insbesondere noch Sozialarbeiter. Darüber hinaus werden Kräfte zur Essensverteilung, für den haustechnischen Dienst sowie die Kinderbetreuung eingestellt. „Entsprechende Vorstellungsgespräche haben bereits stattgefunden“, so Klöcker.
Außerdem wurden bereits Verträge für das Caterings, den Sicherheitsdient sowie der Reinigung des Objektes abgeschlossen. Zusammen mit dem Kreis und der Bezirksregierung soll jetzt noch die Sanitärsituation vor allem im Hinblick auf die Errichtung ausreichender Duschkabinen geklärt werden. Der Betreuungsvertrag ist zunächst bis Mitte September 2016 befristet.
Wie Rolf Klöcker weiter berichtet, wurde der ursprünglich bis zum Jahresende befristete Vertrag für die soziale und medizinische Betreuung in der Notunterkunft Gemünd um ein Jahr verlängert, nämlich bis zum 31. Dezember 2016.
Damit werden in den beiden bisher im Kreis Euskirchen betriebenen Notunterkünften vom Roten Kreuz über 450 Flüchtlinge betreut. Die Kapazität soll mittelfristig auf 700 Plätze erweitert werden. „Es ist nicht absehbar, dass es dabei bleiben wird. Wir müssen damit rechnen, dass neben den beiden Unterkünften weitere Herausforderungen auf uns zukommen werden“, lautet Klöckers Prognose. Aus diesem Grund wird das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen eine Stabsstelle „Flüchtlingshilfe“ einrichten, die unmittelbar der Geschäftsführung untersteht. Geleitet wird diese von Kerstin Brandhoff. Sie wird auch die Ansprechpartnerin für die beiden Notunterkünfte sein und die Arbeit koordinieren.
„Ich weiß, dass sowohl das Ehrenamt als auch das Hauptamt zeitweise an die Grenzen der Belastbarkeit geraten ist. Ich danke daher an dieser Stelle allen Haupt- und Ehrenamtlichen für ihr außergewöhnliches Engagement für die Menschen, die alles verloren haben, wohlwissend, dass diese Menschen auch weiterhin auf die Unterstützung der Bevölkerung und unserer Helferinnen und Helfer angewiesen sein werden“, lobt Klöcker den Einsatz der Freiwilligen. Trotz der zeitweise extremen Belastung sei er zuversichtlich, dass die Rotkreuzler die in den nächsten Jahren noch zu erwartenden Herausforderungen stemmen werden. „Jeder einzelne wird im Rahmen seiner Möglichkeiten seinen Teil dazu beitragen“, zeigt sich Klöcker überzeugt von der Motivation seiner Leute.
pp/Agentur ProfiPress