Euskirchen - Muffins für Haiti
Junge Emilianer backten und verkauften süße Backwaren für Erdbebenopfer – Mit 560,02 Euro kann für anderthalb Jahre das Gehalt einer Kinderkrankenschwester am deutschen Rotkreuz-Hospital in Carrefour finanziert werden.
Euskirchen – „Tolles Projekt, tolles Engagement“: Rotkreuz-Einsatzleiter Bert Spilles hatte heute für die 5d des Euskirchener Emil-Fischer-Gymnasiums ein dickes Lob im Gepäck. Denn die Mädchen und Jungen überreichten Spilles einen symbolischen Scheck über 560 Euro und zwei Cent für Haiti. Es handelte sich um den Erlös einer Muffin-Back- und Verkaufsaktion am „Emil“.
„Mit dem Geld kann man anderthalb Jahre lang das Gehalt einer Kinderkrankenschwester bezahlen“, erzählte Bert Spilles den Schülern. Denn das Rote Kreuz aus Deutschland hat nach dem furchbaren Erdbeben in Carrefour ein Hospital mit Kreißsaal, Wöchnerinnen- und Kinderstation aufgebaut, in dem bislang bereits 50 Babys das Licht der Welt erblickten. Bert Spilles: „Wir werden das Hospital nicht wieder abziehen. Es wird dauerhaft für den Aufbau Haitis im Land bleiben.“
„Haiti war schon vor dem Erdbeben ein sehr armes Land“, erklärte der Euskirchener Rotkreuz-Funktionär den Emilianern: „Und 560 Euro sind in Deutschland schon viel Geld, aber in Haiti bedeutet diese Summe Reichtum.“ Die jungen Euskirchener Gymnasiasten hätten mit ihrer Aktion etwas Großartiges vollbracht, auf das sie stolz sein könnten, sagte Spilles.
Felicitas Röttgen, die Klassenlehrerin der 5d, versicherte, auch sie sei stolz – und zwar Klassenlehrerin der 5 d zu sein: „Ich muss betonen, das war eine Aktion der Kinder. Sie hatten die Idee und sie haben das Alles durchgezogen.“ Die Klassenpflegschafts-Vorsitzende Michaela Wurms berichtete: „Die zu Hause in den Elternhäusern selbst gebackenen Muffins waren in der ersten Pause binnen von nur sieben Minuten vergriffen. Da sind wir in den Supermarkt gefahren und haben für die zweite Pause noch welche gekauft.“
Insgesamt kamen 560,02 Euro für den guten Zweck zusammen. Darin sind auch selbstgebastelte Embleme enthalten, die die Schüler im Rahmen der Aktion „Faustlos“ gegen Gewalt selbst gebastelt und für wenige Cent an Schulkameraden verkauft hatten. Die Anregung zu dieser Aktion bekamen sie im Politikunterricht.
Bert Spilles erklärte, die Aktion der 5d habe Vorbildcharakter auch für andere Schüler an anderen Schulen. Er hoffe, dass sie möglichst viele Nachahmer finde. Auch ansonsten seien dem Ideenreichtum keine Schranken gesetzt, wie man Spenden für die Erdbebenopfer in Haiti sammeln könnte.