Euskirchen - Rotes Kreuz wächst und wächst und…
Erneuertes und erweitertes Rotkreuz-Zentrum Kreis Euskirchen/Eifel mit einem Tag der offenen Tür in Betrieb genommen – Landrat Günter Rosenke dankt „gut organisiertem Selbstläufer“ – Notstromaggregat, Kunstwerk und Zuschuss für auch im Konflikt coole Mitarbeiter
Kreis Euskirchen – „Der Rotkreuz-Kreisverband Euskirchen wächst und wächst und wächst“, freute sich der Schirmherr dieser Hilfsorganisation, Landrat Günter Rosenke, indem er scherzhaft an einen alten Werbeslogan für den VW Käfer anknüpfte: „Er läuft und läuft und läuft.“
Er könne gar nicht aufzählen, wie oft und an wie vielen Stellen das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen schon expandiert sei und neue Aufgaben übernommen habe, seit er Landrat sei, so Rosenke. Dauer-Schirmherr fürs Rote Kreuz zu sein, sei ihm dennoch nie schwergefallen: „Diese Organisation ist ein perfekt organisierter Selbstläufer. Da ist nie etwas wirklich ernsthaft in Schieflage!“
Rotkreuz-Vorsitzender Karl Werner Zimmermann und Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker hatten zur Einweihung des Neubaukomplexes am Rotkreuz-Zentrum Kreis Euskirchen/Eifel am Jülicher Ring und zum Tag der offenen Tür eingeladen. Einige Hundert Gäste folgten den Tag über dieser Einladung und sahen sich interessiert am Hauptsitz dieser gemeinnützigen Rettungs-, Hilfs- und Sozialorganisation im Kreis Euskirchen um.
Kein Stromausfall mehr möglich
Den Auftakt bildete ab 11 Uhr der offizielle Einweihungsakt mit Ansprachen von Karl Werner Zimmermann und Landrat Günter Rosenke sowie Geschenkübergaben durch Landrat Rosenke und Rettungsdienstchef Udo Crespin sowie Kreissparkassen-Vorstand Udo Becker und Bürgerstiftungsvorsitzenden Markus Ramers.
Landrat und Kreisbrandmeister überreichten ein wertvolles Notstromaggregat, das die Stromversorgung und damit die Einsatz- und Steuerungsbereitschaft im neuen Rotkreuz-Verwaltungstrakt auch im Krisenfall bei Dauerstromausfall gewährleisten soll. Udo Crespin sagte anerkennend zu Rolf Klöcker und Karl Werner Zimmermann: „Ohne das Rote Kreuz wäre der Katastrophenschutz im Kreis Euskirchen nur die Hälfte wert!“
Maf (Initialen ihrer Vornamen Martha Angelika und Felicitas) Räderscheidt, Zeichnerin, Malerin und Performance-Künstlerin aus Schleiden – einst Meisterschülerin von Marianne Kohlscheen-Richter an den Kölner Werksschulen -, hat sich neben dem Gemälde „Mensch im Mittelpunkt“ noch durch die malerische Gestaltung der Treppenhäuser im neuen Rotkreuzzentrum verewigt.
Etwa anderthalb Jahre dauerte die Planungs- und Bauzeit des Anbaus der Fahrzeug- und Materialhallen sowie des Verwaltungstraktes inklusive der Renovierung im bestehenden Gebäude. „So schnell werden wir beim geplanten Kreishaus-Anbau nicht sein“, scherzte Landrat Günter Rosenke, der sich sehr über die gute Nachbarschaft und hervorragende Zusammenarbeit zwischen Kreis und Rotem Kreuz freute.
Wer hilft, handelt richtig
Nötig geworden war die Erweiterung durch das starke Wachstum des Kreisverbandes in den vergangenen zehn Jahren. Diakon und Rotkreuz-Funktionär Manfred Lang aus Mechernich segnete das erweiterte Rotkreuz-Zentrum ein. Dabei diente ihm das Evangelium vom barmherzigen Samariter als geistiger Leitfaden. Der von den anderen Juden für ungläubig gehaltene Mann hilft einem unter die Räuber geratenen Verletzten, während Priester und Levit auf dem Weg zum Tempeldienst ihn liegen ließen.
Sie durften sich wegen der Reinheitsvorschriften nicht die Hände schmutzig machen. Doch der dem Tempelkult nicht zugehörige Samaritaner hilft und versorgt den Verwundeten – und erwirbt sich so das Himmelreich. Lang sprach Gottes Segen „nicht nur über tote Gegenstände, Räume und Fahrzeuge aus, sondern vor allem über die Frauen und Männer im Roten Kreuz und in den übrigen Hilfsorganisationen wie Feuerwehr und THW, die sie nützen und sich ihrer bedienen, um anderen Menschen in Not zu helfen und beizustehen.“
Musikalisch untermalt wurde die Einweihungsfeier von den Husarenbläsern Dom-Esch. Nach dem Festakt waren Frühschoppen und Tag der offenen Tür eröffnet. Es gab reichlich zu essen und zu trinken – den Ausschank hatten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr übernommen.
Es gab Führungen durch das Rotkreuz-Zentrum Euskirchen/Eifel, weitere Platzkonzerte und eine große Tombola. Eine Bewegungslandschaft für Babys und Kleinkinder war aufgebaut worden, das Jugendrotkreuz betrieb ein Kino und einen Infopunkt.
Solarstrom für E-Fahrzeuge
Man konnte sich unter fachkundiger Anleitung in Erster Hilfe versuchen. Es gab Wissenswertes über die Bildungsakademie, Seniorenreisen und Hausnotruf zu erfahren. Kinderschminken, eine Hüpfburg und eine Fahrzeugausstellung rundeten das Angebot ab. „Ännchens Waffeln“, ein Kuchenbuffet, Köstlichkeiten vom Imbiss und ein Getränkeausschank versorgten die Gäste mit Speis und Trank. Auch die Kamerad/inn/en vom Niederländischen Roten Kreuz waren vertreten.
„Rolf Klöcker nutzt jede Chance, das Rote Kreuz zu festigen und zu erweitern“, lobte Landrat Günter Rosenke während seiner Ansprache. Deshalb sei beim Neubau auch bereits von der Planerin Sabrina Höver berücksichtigt worden, dass man das Gebäude sowohl durch Aufstockung in die Höhe als auch durch weitere Anbauten Richtung Jülicher Ring erweitern könnte.
Die Energieversorgung des neuen Gebäudes werde durch Erdwärme bewerkstelligt, berichtete Rotkreuzvorsitzender Karl Werner Zimmermann, und zwar nicht nur im Winter durch Heizenergie, sondern auch im heißen Sommer für die Klimaanlage.
Der Chef verriet schon bei der Einweihung, dass demnächst die Installation einer Photovoltaikanlage auf den Dächern geplant sei. Mit dem hausgemachten Strom wolle das Rote Kreuz Ladestationen für Elektrofahrzeuge betreiben, die nach und nach angeschafft werden sollen, so Zimmermann.
pp/Agentur ProfiPress