Euskirchen – Lilo Langen ist noch immer begeistert: Das Benefizkonzert auf dem Innenhof des Klosters Schweinheim zugunsten ihres Hilfsprojekts in Tansania hat alle Erwartungen übertroffen. Statt der erhofften 10 000 Euro spielte die Veranstaltung gut 1000 Euro mehr ein. Dazu kommen noch Sponsoren, die am Konzertabend ankündigten, weitere Spenden auftreiben zu wollen.

Der Dank von Lilo Langen gilt an erster Stelle den Künstlern, die auf ihre Gage zugunsten des Hilfsprojekts verzichtet hatten, so die Trommelgruppe Pape, Samory, Aidara und Mamour Seck. Lob ging aber auch an Hannes Schöner, besser bekannt als „Höhner-Hannes“, der als Nachbar von Lilo Langen bei der Vorbereitung des Konzerts half und der seinen Kumpel, den Eifel-Troubadour Günter Hochgürtel, gleich mit auf die Bühne brachte. Hochgürtel wiederum überzeugte Jens Streifling, ebenfalls ohne Gage bei dem Gig mitzumachen. Am Piano hatte Gero Körner die Musiker unterstützt.

„Alle Künstler haben ganz entschieden zum Gelingen des Konzerts beigetragen“, so Lilo Langen. Einen glänzenden musikalischen Eindruck hinterließ auch die Trommlerformation "Kalebass" sowie die Musikgruppe "Bonn-Africa", die nicht ohne mehrere Zugaben von der Bühne entlassen wurde. Ein besonderer Dank ging darüber hinaus an das Rote Kreuz Euskirchen, das das Lilo-Langen-Projekt im Rahmen von „Eifel-Aid“ seit Jahren unterstützt und auch für die logistische Unterstützung des Konzertabends sorgte.

„Als ich damals etwas für Afrika machen wollte, suchte ich einen kompetenten Partner“, berichtete Lilo Langen jetzt anlässlich einer kleinen Pressekonferenz in Euskirchen. Als sie hörte, dass das Rote Kreuz sich in Sri Lanka engagiert, sprach sie Geschäftsführer Rolf Zimmermann an, ob er sich nicht vorstellen könne, dass das Rote Kreuz auch ihr Afrika-Projekt unterstützen könne. Der sagte augenblicklich zu.

Und noch jemandem galt der Dank: Nevin Sezgin, Mitorganisatorin des 2. Weltfriedenstages in Euskirchen, hatte die Hälfte des Erlöses dem Projekt von Lilo Langen gespendet und sich angeboten, ihr bei der weiteren Sponsorensuche zu helfen. „Solche Leute wie Lilo Langen kenne ich eigentlich nur aus dem Fernsehen, deshalb war es mir eine Ehre, ihr helfen zu dürfen“, erzählte sie. Sie organisierte denn auch im Vorfeld eine Pressekonferenz für das Konzert und moderierte den Abend. „Und natürlich muss ich mich bei Frank Zurawski bedanken“, so Langen. Der Architekt hat seinen Sitz im Kloster Schweinheim und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die Veranstaltung im Innenhof des Klosters überhaupt zustande kommen konnte.

Nach dem <link 533 - internal-link "Opens internal link in current window">Bau eines Brunnens</link> und der <link 820 - internal-link "Opens internal link in current window">Ausstaffierung eines Klassenzimmers</link>, will Lilo Langen jetzt erneut nach Ukonga, einem Vorort von Dar es Salaam, fahren, um mit den Spenden den Grundstein für eine kleine Vorschule zu legen. „Grundstein“ ist hier allerdings kaum das richtige Wort, denn mit 11 000 Euro kann die Bauingenieurin, die bei der Stadt Euskirchen beschäftigt ist, in den nächsten drei Jahren schon einiges in Tansania anstellen. Zunächst einmal wird sie in Ukonga ein Grundstück von 1200 Quadratmetern erstehen. Noch bis Ende des Jahres soll dort der erste von vier Klassenräumen gebaut werden. Darüber hinaus aber will sie vor Ort eine Toiletten- und eine Brunnenanlage bauen lassen. „Nur so kann man in dieser Region Krankheiten wie Typhus und Cholera vorbeugen“, berichtet sie.

Derzeit werden 36 Kinder im Alter von drei bis sieben Jahren in nur einem Klassenraum von nur einem Lehrer unterrichtet. Die Kinder, die die Vorschule verlassen, können lesen und schreiben, Grundvoraussetzung, um danach in die Primary School überwechseln zu können. Die Eltern zahlen Schulgeld an den Lehrer, sind aber mit den Zahlungen oft viele Monate im Rückstand. Nach Bau der vier Klassenzimmer sollen weitere Lehrer eingestellt werden.

Um ihrer Verbundenheit mit dem Roten Kreuz Ausdruck zu verleihen, hat Lilo Langen eine weitere Veranstaltung geplant. Am Donnerstag, 9. September, 18 Uhr, findet im Rotkreuzzentrum Euskirchen mit den Seck-Brüdern ein großer Trommelworkshop statt. Danach, ab 20 Uhr, startet ein afrikanischer Tanzworkshop mit Live-Trommelmusik, der bis circa 21.30 Uhr geht. Alle Afrikabegeisterten sind dazu herzlich eingeladen.

Weitere Spenden für das Hilfsprojekt in Tansania nimmt das Rote Kreuz gern entgegen.

Einige Bilder und Eindrücke des Benefizkonzerts finden Sie <link berichte/artikel/kloster-schweinheim-afrikastimmung-pur-an-der-steinbachtalsperre.html - external-link-new-window>hier</link> und <link berichte/artikel/kloster-schweinheim-tolles-benefizkonzert-fuer-afrika-in-einer-historischen-gutsanlage.html - external-link-new-window>hier</link>.