Großvernich - Zum Geburtstag gab's fantasievolle Kunst
DRK-Kita Kirchtal feierte 30-jähriges Bestehen – Kindergarten verwandelte sich in Atelier – Kunstwerke wurden versteigert – Förderverein bedankte sich bei den „Best Erzieherinnen ever“
Weilerswist-Groß-Vernich – Es war ein dickes Lob, das der Förderverein der DRK-Kindertagesstätte Kirchtal für die zwölf Erzieherinnen vorbereitet hatte. „Best Erzieherin ever“ stand auf den Button. Da konnte Leiterin Iris Böhme ein Tränchen der Rührung nicht verbergen. Es war auch ein besonderer Anlass, den Erzieherinnen, Kinder, Eltern, Geschwister und Großeltern feierten. Die Kindertagesstätte Kirchtal kann nunmehr auf eine 30-jährige Geschichte zurückblicken.
Seit August 2012 steht die Einrichtung unter der Trägerschaft des DRK-Kreisverbandes Euskirchen. Und so besuchte neben der Weilerswister Bürgermeisterin Anne Horst auch Rolf Zimmermann, Geschäftsführer des DRK-Ortsvereins Euskirchen, die Feier.
Das rote Kreuz auf weißem Grund stach den Besuchern gleich beim Betreten des Gebäudes vielfach ins Auge. Im Eingangsbereich hatten die Kinder das Symbol ihres Trägers in mannigfacher Weise nachgebildet – aus Lego, rotem Stoff, gefärbten Eierkartons, mit Stiften und Pinseln.
Überhaupt hatte sich die Kita in ein riesiges Atelier verwandelt. Denn zum Jubiläum hatten die 86 Kinder seit Februar unzählige Kunstwerke geschaffen. So hatten sie etwa Steine und Astgabeln im Wald gesammelt und sie in Glitzersteine und Waldgeister verwandelt, Masken, Eidechsen und Hühner aus Pappmaché kreiert, Lampen aus Joghurtbecher entworfen, Männchen aus Blechdosen zum Leben erweckt, verschiedene Maltechniken ausprobiert, an Hundertwasser orientierte Werke geschaffen und einen Webteppich hergestellt.
Selbst die Kleinsten waren eifrig dabei gewesen und hatten Spritzstreifenbilder gemalt und eigene Bilder mit buntem Papier beklebt. Richtig matschen durften sie, als es galt, den eigenen Körper mit Farbe zu verzieren. „Gerade die Kleinen waren oft ganz versunken in ihrer Arbeit. Wenn man sie gerufen hat, haben sie das oft gar nicht mitbekommen“, erzählt Iris Böhme schmunzelnd und fügt hinzu: „Wir arbeiten viel mit direkter Wahrnehmung.“
Die Kita-Leiterin hat viele Veränderungen in der Arbeit des Kindergartens miterlebt. Seit 1990 gehört sie zum Team. 2000 hat sie die Leitung von Elisabeth Vey übernommen, die die Kita seit der Gründung leitete. „Als ich kam, waren wir fünf Erzieherinnen“, erinnert sie sich. Nun sind es zwölf Erzieherinnen, eine Küchenfee und eine Auszubildende in Praxisintegrierter Ausbildung (PIA). Aus den einst 20 Übermittagskindern sind mittlerweile 86 geworden.
„Die Pädagogik ist differenzierter geworden“, findet Iris Böhme. 1997 erlebte der Kindergarten einen Umbruch. „Anfangs waren die Gruppen geschlossen. Wir haben im Team festgestellt, dass das nicht fruchtbar genug ist“, erinnert sie sich. 1997 öffneten sich die Gruppen gegenseitig. „Das hat sich als viel besser herausgestellt“, erklärt sie, „das Team kann sich besser ergänzen. Wir lernen die Kinder besser kennen. Auch die Kinder profitieren. Sie können oft viel besser auf andere zugehen.“
Mittlerweile gebe es die ersten Eltern, die einst selbst kleine Besucher der Kita Kirchtal gewesen seien. Zu den Höhepunkten des Jubiläumsfestes zählte die Kunstwerk-Auktion. Da kamen zahlreiche fantasievolle Bilder, Batik-T-Shirts und sogar ein großer Elefant aus Pappmaché und ein „Baum der Träume“ unter den Hammer. Dabei boten auch die Kinder selbst mit. Allerdings mussten sie bisweilen von ihren erwachsenen Geldgebern im Gebotseifer gebremst werden.
pp/Agentur ProfiPress