Köln - Großevakuierung nach Bombenfund in Köln
Rotkreuz-Helfer aus dem Kreis Euskirchen unterstützen die Kölner Einsatzkräfte
Kreis Euskirchen/Köln - Am Montag wurde an den Rheinwiesen nahe der Mülheimer Brücke in Köln eine 20 Zentner schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Die Bombenentschärfung ist für den heutigen Dienstagabend geplant. Die Stadt Köln setzt ein Evakuierungskonzept um. Dabei kommen auch überörtliche Rettungskräfte in den Einsatz, um unter anderem die 1.300 Bewohner des städtischen Seniorenzentrums Riehler Heimstätten – darunter viele Pflegebedürftige - zu evakuieren. Außerdem müssen unter anderem die Bettlägerigen unter den 8.200 Anwohnern von den Einsatzkräften transportiert werden.
Das Deutsche Rote Kreuz aus dem Kreis Euskirchen ist seit den frühen Morgenstunden im Einsatz und hat für die Evakuierung eines Kölner Altenheims 240 Betten für die bettlägerigen Bewohner aufgebaut.
Fast 70 Helfer aus dem Kreis Euskirchen sind unter der Führung von Bert Spilles, Herbert Schmitz und Dirk Kristhal seit zwei Uhr in dieser Nacht im Einsatz. Vom Euskirchener Rotkreuz-Zentrum machten sich mehrere Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht auf dem Weg nach Köln-Deutz. Ziel war das Staatenhaus am Rheinufer auf dem Messegelände in Deutz. Dort bauten die Helfer in einer Messe-Halle einen so genannten „Betreuungsplatz 500" auf. Dieser ist so ausgelegt, dass er 500 Nicht-Verletzte kurzfristig unterbringen kann.
Seit dem Vormittag kommen die Bewohner eines Altenheims, die von der Evakuierung betroffen sind, mit Rettungswagen im Minutentakt am Betreuungsplatz an. Sie werden zunächst registriert und dann einem Bett zugeordnet. Betreut werden sie auch von den zwei Euskirchener Notärzten Georg Grassmeyer und Ralf Strassfeld.
Vor Ort findet eine enge Zusammenarbeit mit der Kölner Berufsfeuerwehr und weiteren Hilfsorganisationen statt. Die Einsatzleitung hat weitere Unterstützung aus Aachen und Leverkusen, aus dem Kreis Düren, dem Rheinisch-Bergischen Kreis, dem Rhein-Sieg-Kreis sowie dem Rhein-Erft-Kreis angefordert. Darüber hinaus betreuen Einsatzeinheiten des ASB Köln, der Johanniter-Unfallhilfe und des Malteser Hilfsdienstes die Betroffenen in und an den Notunterkünften.
Der Einsatz der DRK-Helfer dauert an, ein Ende ist noch nicht absehbar. Laut Verbandsführer Bert Spilles geht man davon aus, dass die Helfer erst in den Abendstunden wieder im Kreisgebiet zurück sind.
pp/Agentur ProfiPress