Kreis Euskirchen - Abschied von Rettungshündin „Lena“
Kreis Euskirchen - Die Rotkreuz-Rettungshundestaffel aus dem Kreis Euskirchen trauert um „Lena“. Die braune Labrador-Hündin starb am vergangenen Dienstag völlig unerwartet und plötzlich für ihre beiden Hundeführer Julia Tiede und Franz Küpper.
„Lena“ wurde zwölf Jahre alt. Schon mit wenigen Wochen begann sie in der Kaller Rettungshundestaffel ihre Ausbildung zum Rettungshund. Nach ihrer erfolgreichen Ausbildung folgten fast ein halbes Dutzend Überprüfungen, die sie allesamt mit Bravour bestehen konnte. „Lena“ absolvierte dadurch, dass sie von zwei Hundeführern geführt wurde, in den letzten Jahren weit über 100 Einsätze im Kreis Euskirchen, aber auch im Großraum Köln, Bonn, Aachen und darüber hinaus.
Im September letzten Jahres wurde „Lena“ in den Rettungshunde-Ruhestand versetzt. Der Schleidener Wochenspiegel widmete ihr eine eigene große Titelgeschichte, die für viel Aufmerksamkeit sorgte. Zitat: „Legendärer Ruf: Und so unglaublich es klingt - Lena hatte in ihrer langen Karriere als Rettungshund nie das Glück, eine vermisste Person zu finden. Auch wenn sie dieses Erfolgserlebnis gerne einmal ausgekostet hätte, ist sie nicht traurig über diese Tatsache. Denn schließlich besaß sie in der Staffel einen legendären Ruf: Wenn sie einmal ein bestimmtes Areal abgesucht und keinen vorgefunden hatte, konnten die Rettungskräfte einen Haken hinter das Suchgebiet machen.“
Wir trauern um einen der einsatzerfahrensten Rettungshunde in den vergangenen fast 20 Jahren. Wir verbinden viele Erinnerungen mit „Lena“, zum Beispiel wie ihre beiden Hundeführer an der Tonlage des Bellens erkennen konnten, in welcher Situation sie eine Person aufgefunden hatte oder dass sie die ersten Duftschwaden einer Person immer schon durch ihr unnachahmliches „Pfiepen“ andeutete.
Völlig unkompliziert hätte sie mit Jedem in den Einsatz gehen können und ließ sich selbst durch Wildtiere nie von ihrer Aufgabe ablenken. Auch jeder Versuchung von „hündischen Provokationen“ ging sie in Training und Einsatz souverän aus dem Weg.
Nach jeder Übung stolzierte sie alleine mit ihrem Lieblingsspielzeug in ihre Hundebox und zeigte allen, wie ein zufriedener Hund aussieht.
Bei unzähligen Alarmierungen, auch noch in ihrer Rentner-Zeit, war sie die Erste, die sich schwanzwedelnd und bellend „einsatzbereit“ meldete, egal zu welcher Uhrzeit.
Auf „Lena“ war immer Verlass.
Noch in der letzten Woche stellte sie unter Beweis, mit wie viel Begeisterung und Freude „Oma Lena“ am Training teilnahm - und verwies manch einen jüngeren Hund mit ihrer ganzen Sucherfahrung in die Schranken.
Und wir glaubten, wir hätten noch so viel Zeit...