Mechernich - 30 Leute retten 100 Leben
Blutspenderehrung in der Stadt Mechernich – „Helden des Alltags“ wurden ausgezeichnet, bewirtet und gut unterhalten
Mechernich-Vollem - Wenn 30 Leute zusammen knapp 870 Liter Blut gespendet und damit rein statistisch an die 100 Menschen das Leben gerettet haben, dann ist das schon ein Grund zum Feiern. Genau das tat der sehr aktive und stark expandierende Rotkreuz-Ortsverein Mechernich am Freitagabend im Vollemer Restaurant Kronenberg.
Dort verlieh Rotkreuz-Ortsvereinsvorsitzender Rolf Klöcker Urkunden und wertvolle Ehrennadeln an neun 25malige, zehn 50malige, fünf 75malige und weitere fünf 100malige Blutspender. Spitzenreiter war der Obergartzemer Bankkaufmann Hubert Schmidt. Der frühere Vorstand einer großen Genossenschaftsbank ist bereits 125 mal zur Blutspende gegangen – und hat auch nicht vor, mit diesem für ihn selbstverständlichen Ehrenamt aufzuhören.
Rotkreuz-Kreisvorsitzender Erwin Doppelfeld brachte den 30 Geehrten ebenso seine Hochachtung entgegen wie Mechernichs Vize-Bürgermeister Peter Wassong. Doppelfeld nannte die Blutspender „wahre Helden des Alltags“, Wassong hatte aus dem städtischen Weinkeller mehrere gute Tropfen mitgebracht, die er langjährigen Spendern verehrte.
Vorsitzender Rolf Klöcker, der auch Geschäftsführer Soziale Dienste des Rotkreuz-Kreisverbandes ist, sagte, dass trotz der Blutspendenfreudigkeit in der Stadt Mechernich und im Kreis Euskirchen insgesamt Blutkonservenmangel in der Republik herrscht. Und zwar massiv. Täglich würden 15 000 Blutkonserven gebraucht, so Klöcker: „Alle vier Minuten eine.“ Aber nur vier Prozent der Bundesbürger seien Blutspender, in der Stadt Mechernich sei die Quote mehr als doppelt so hoch, immerhin.
Dennoch sollten die Blutspender im Familien- und Bekanntenkreis weitere Menschen ansprechen und mit zur Blutspende bringen. Um den Bedarf an Blutspenden zu decken, würde es theoretisch reichen, wenn jeder erwachsene Bundesbürger einmal im Jahr Blut spenden würde. Stattdessen übe die Mehrheit Abstinenz in Sachen anonyme Lebensrettung. Umso höher sei die Nächstenliebe derjenigen zu werten, die bis zu fünfmal jährlich je einen halben Liter ihres künstlich durch nichts zu ersetzenden Lebenssaftes für andere gäben.
Für zehnmaliges Blutspenden ausgezeichnet wurden Dagmar Ehlen, Katharina Heidemann, Beate Cläre Jubelius, Ralf Neher, Marcus Przygoda, Rainer Schulz, Rainer Steffens, Karl-Heinz Heidemann, und Gabriele Kammler. 50mal zur Ader gelassen wurden Franz Josef Henkenmeier, Torsten Hinz, Josefine Hoffmann, Maria Jannes, Berta Johanna Kastert-Mahlberg, Marianne Schiffer, Ursula Schulz, Bertram Röttgen, Heiko Bernhard Trapp und Hubert Völl.
75mal gespendet haben bereits Joachim Feyen, Stefan Franz, Rainer Gemmeker, Helmut Wassong und Ludwig Zervos. Das Quintett der 100maligen Blutspender bestand aus Kurt Hess, Toni Klinkhammer, Rudi Meyer, Helmut Schneider und Werner Stollenwerk.
Die „Helden des Alltags“ wurden am Freitagabend nicht nur ausgezeichnet, sondern auch bewirtet und gut unterhalten. Dazu trat Manfred „Manni“ Lang, Klöckers Vize-Vorsitzender im Rotkreuz-Ortsverein Mechernich, in Aktion und las Anekdoten aus seinen Büchern „Platt öss prima“ und „Träumeland ist abgebrannt“ (beides KBV-Verlag, Hillesheim). Am Ende durfte auch noch jeder einen Frühstückskorb mit nach Hause nehmen.
pp/Agentur ProfiPress