Mechernich - Brunnenfest hoch drei
Es war einfach gigantisch: Mechernicher Geschäfts- und Leistungsschau mit einmalig buntem und abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm lockte Zehntausende an – Die ganze City voller Stände, Bühnen und Menschen – Gratulation für Heinrich Schmitz und sein 50köpfiges Orgateam von „Mechernich aktiv“ –Rotes Kreuz zeigt starke Präsenz
Mechernich – Da sage noch einer, die „13“ sei eine Unglückszahl: Beim 13. Mechernicher Brunnenfest, einer vom 50köpfigen Orgateam von „Mechernich aktiv“ um den Geschäftsmann Heinrich Schmitz groß angelegten Gewerbe- und Leistungsschau der Stadt Mechernich, herrschte Kaiserwetter, „Brunnenfestwetter“, wie Schmitz den Begriff aus Kaisers Zeiten modifizierte. Und es wurde „Besucherrekord“ gemeldet.
Ob die damit vom Orgateam euphorisch an die Presse weitergegebenen Zahlen – die „Kölnische Rundschau“ schreibt „über 50 000“ – noch einigermaßen der Realität entsprechen, sollte dahingestellt bleiben. Jedenfalls hatten sich die Besatzungen der zahlreichen Stände und Bühnen, die sich über die gesamte Mechernicher City verteilten, nicht über mangelnden Zuspruch zu beklagen.
In der Bleiberg-Metropole herrschte am Sonntag drangvolle Enge, aber man fand Platz und Muße genug, um dem Unterhaltungsprogramm zuzuschauen und kulinarischen Genüssen zu frönen. Es gab eine ganze Menge zu sehen und zu erleben, wovon sich Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick gleich zur Eröffnung selbst ein anschauliches Bild machen konnte.
Nicht nur er, auch die übrigen Mitglieder von Rat und Verwaltung waren präsent. Erstere an Informationsständen, die nahezu alle im Mechernicher Stadtrat vertretenen politischen Parteien und Gruppierungen auf dem Brunnenfest aufgebaut hatten.
Ähnlich große Präsenz zeigten Rettungsdienste und Feuerwehr, allen voran das Rote Kreuz, das unter Führung seiner Einsatzleiter Bert Spilles und Sascha Suijkerland Wasserwacht Kall, Rettungshundestaffel, den Blutspendedienst um Sibille Sennerich und den starken Rotkreuz-Ortsverein Mechernich aufgeboten hatte.
Vom Festplatz weg
in den Einsatz
Aber auch der Malteser-Hilfsdienst und die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Mechernich zeigten Fahrzeuge, Einsatzmaterial und Manpower. Und wie das Leben so spielt, mussten Feuerwehr und Rettungsdienste nachmittags vom Festplatz weg mit Martinshorn und Blaulicht zum Ernstfall nach Kommern ausrücken.
„7 Trial“, das erste Trial-Biker-Team der Eifel mit Sitz in Mechernich-Weiler am Berge, vollführte beim 13. Mechernicher Brunnenfest abenteuerliche Stunts mit Spezialfahrrädern über Hindernisse hinweg Gleich nebenan verarbeiteten der Ratsherr und Ortsvorsteher Johannes Klinkhammer mit seinem Pfarrgemeinde-Team aus Vussem 150 Kilo Teig zu schmackhaften Reibekuchen .
Die Freie Evangelische Christengemeinde von Mechernich um Pastor Ralph Wiegand präsentierte sich beim Brunnenfest mit mehreren Ständen und Spielmöglichkeiten. Kinder wurden geschminkt und zur Schatzsuche eingeladen. Es gab einen Waffelverkauf zugunsten der Mechernich-Stiftung und die Gemeinde-Band spielte auf.
Die Feytaler Jecke machten Karneval im Sommer. Sie hatten einen Riesen-Imbiss- und Bewirtungsstand errichtet, eine Hüpfburg aufgebaut und demonstrierten mit diversen Garden Formationstanz auf Asphalt. Die Moderatorin warb um Verständnis, dass der Spagat auf Teer nicht recht gelingen kann . . .
„Harmonie“, „Heimatecho“ und
Showtanz von „X-ited“
Mit einem gemeinsamen Proben-Wochenende hatte Dirigent Hermann-Josef Kesternich seine Musikvereine „Heimatecho“ Pesch und „Harmonie“ Reifferscheid auf gemeinsame Open-Air-Auftritte wie den beim Mechernicher Brunnenfest vorbereitet. Aber auch der Musikverein Eicks, die Bigband der Prinzengarde und die Musikschule Kopp traten in Aktion, um nur wenige Beispiele zu nennen. Ebenso die von Silke Kratz gegründete Mechernicher Showtanzgruppe „X-ited“, die aktuell von den Trainerinnen Anja Jonas und Ilona Schmitz präsentiert wurde.
Am Sonntagabend trat auf der Bühne am Rathausplatz „Voice of Germany“-Teilnehmer Dominic Sanz mit seiner Band auf. Dort informierten außerdem die Polizei und die Bundeswehr über die beruflichen Möglichkeiten in ihren Reihen. Unübersehbar war hier zudem der riesige Info-Truck der LBS positioniert, der auf zwei Ebenen eine sehenswerte Ausstellung zum Klimaschutz zeigte. Die Arbeiterwohlfahrt hatte einen Kran aufgestellt, mit dessen Hilfe sich die Brunnenfest-Besucher in einer Kabine hoch über die Dächer von Berg- und Weierstraße hieven lassen konnten.
Eine bunte Vielfalt an Angeboten und Informationen sowie eine breite gastronomische Auswahl wurde den Besuchern zudem auf dem Gartenplatz geboten. Für beste musikalische Unterhaltung sorgen hier unter anderem die Musikgruppen Greuel aus Breitenbenden und „De Fente“ aus Eiserfey.
Ochse am Spieß direkt
neben der Kletterwand
Ein Grillerlebnis der besonderen Art bot sich beim Rewe-„Oktoberfest“ auf dem Bleibergplatz: Dort wartete ein ganzer Ochse am Spieß darauf, verspeist zu werden. Auf der Bühne fand ein abwechslungsreiches Musikprogramm statt. Eine Kletterwand lud Groß und Klein zu sportlicher Betätigung ein.
Der Bereich am Eifelcenter war den Themenschwerpunkten Sport, Gesundheit, Betreutes Wohnen, ambulante Dienste sowie Leben in der City gewidmet. Die Bahnstraße wurde erneut zur beliebten Einkaufsmeile. Die Mechernicher Geschäftsfrauen Monika Braun und Margret Eich hatten sich einiges einfallen lassen, damit das Flanieren entlang der Ladenmeile und der Bahnlinie Köln-Trier-Saarbrücken zur Freude wurde. Dazu gehörte unter anderem ein großer Kindertrödel- und Krammarkt unter der bewährten Leitung von Melanie Nellesen. In der Weierstraße fand die Einkaufsmeile ihre Verlängerung.
An Mathias Rusts Landung mit einer einmotorigen Sportmaschine auf dem Roten Platz von Moskau fühlten sich die Brunnenfest-Besucher auf den Mechernicher Rathausplatz erinnert. Ultraleicht-Piloten hatten dort ein Ultraleicht-Flugzeug in Position gebracht, allerdings nur mit einer ausgeklappten Tragfläche, um dort für ihre Charterflüge über der Eifel zu werben. Der Flieger war allerdings nicht auf dem Rathausplatz gelandet, sondern mit dem Autoanhänger angelandet worden.
Spektakulär und ästhetisch zugleich präsentierten sich mit blauen Tüchern behangene und wedelnde Stelzenläufer auf dem Brunnenfest. Es waren viele alte Fahrzeuge zu sehen, Traktoren, Autos und Motorräder. Auch der Nationalparkbus „Fagabundus“ war beim 13. Mechernicher Brunnenfest aufgefahren. Organisationsleiter Dirk Gemünd und seine Mannschaft informierten über den Nationalpark Eifel und seinen Förderverein.
Um nur wenige Beispiele aus dem reichen Informationsangebot der Geschäftswelt zu nennen: Der Angler-Profi und Angelfachzubehör-Dealer Helmut Schoddel aus Mechernich-Strempt zeigte das Equipment seines Unternehmens „Pike-Attac“ . Auch der aus Mechernich-Glehn stammende Otto Sajonskowski hatte auf dem Brunnenfest einen Infostand seines in Ettelscheid beheimateten Bedachungsunternehmens aufgebaut.
Zu zweit hintereinander im
Elektroauto der Firma Hück
Das Elektroauto der Firma Renault, das auch Bürgermeister Hans-Peter Schick testete, sorgte für reichlich Gesprächsstoff. Ist ein solches Auto, das als Quad“ angemeldet wird, 80 km/h schnell ist und über eine Reichweite von 100 Kilometern verfügt, wirklich „landtauglich“? André Hück vom gleichnamigen Renault-Autohaus in Roggendorf berichtete jedenfalls, dass es auch in der Eifel erste Anfragen nach diesem Fahrzeug gibt. Ins etwas „galaktisch“ daherkommende Fahrzeug passen zwei Personen, die nicht nass werden. Hück lachend: „Ich habe das Auto am Freitag aus Köln in Eifel überführt und bin nicht nass geworden. Das Fahren macht zudem wirklich Spaß.“
Am Abend vermeldete Heinrich Schmitz neben dem erwähnten Besucher- auch einen Ausstellerrekord: „In den letzten Stunden haben sich noch viele kurzfristig angemeldet. Bei dem Wetter hat sich wohl jeder gedacht: Da muss ich hin zu Mechernich zum 13. Brunnenfest“. Neben Glückwünschen für die Veranstaltung nahm Schmitz auch dankend die ersten Anmeldungen für das 14. Brunnenfest 2014 entgegen. Gesamtnote: Sehr gut! Zweifelsohne ein Highlight für Mechernich.
pp/Agentur ProfiPress