Mechernich - Ehre, wem sie gebührt
Rotkreuz-Ortsverein Mechernich ehrt mit 20 Blutspendern anonyme Lebensretter: Präsente, Urkunden und Anstecknadeln, ein leckeres Abendessen, Anekdoten mit dem Vize-Vorsitzenden und Diakon Manni Lang und vor allem der Dank der Geretteten waren ihnen gewiss – Vorsitzender Rolf Klöcker, Vize-Bürgermeister Wolfgang Weilerswist und die Blutspendebeauftragten Edeltraud Engelen und Nicole Thielen gratulierten
Mechernich-Kommern - „Blutspender sind Lebensretter“: Auf diese ebenso einfache wie eindringliche Formel brachten es Rotkreuz-Ortsvereinsvorsitzender Rolf Klöcker und Mechernichs Vize-Bürgermeister Wolfgang Weilerswist am Mittwochabend bei der diesjährigen Ehrung verdienter Blutspender im Kommerner Restaurant „Stollen“.
Jeweils acht Frauen und Männer wurden geehrt, die bislang 25 Mal ihren Lebenssaft für andere gegeben haben, ebenso acht Blutspender für jeweils 50 Aderlasse im Sinne der Nächstenliebe. Den Vogel schossen diesmal Hubert Breuer mit 100 und Heinz-Theo Eich und Heinz Schmitz mit jeweils 125 Blutspenden ab. Wolfgang Weilerswist versuchte, sich die Menge in einer Badewanne vorzustellen und war ernsthaft beeindruckt.
Der Stellvertreter von Mechernichs erstem Bürger Dr. Hans-Peter Schick gab in Kommern zu verstehen, dass er einerseits stolz auf die Mechernicher Bevölkerung sei, die die Blutspende noch immer als schöne Pflichtaufgabe betrachte, um anderen Menschen in schwierigen Situationen zu helfen.
Sehr aktiver Ortsverein
Andererseits freute sich Weilerswist am rührigen Mechernicher Rotkreuz-Ortsverein und seinen zahlreichen Aktivitäten, nicht nur, aber auch in Sachen Blutspende. Exemplarisch nannte der Vize-Bürgermeister seine Nachbarin Sibille Sennerich und Nicole Thielen, deren Nachfolgerin in Sachen Blutspende-Teamleitung.
Rotkreuz-Ortsvereinsvorsitzender Rolf Klöcker, der auch Geschäftsführer des Rotkreuz-Kreisverbandes ist, sagte, dass trotz der Blutspendenfreudigkeit in der Stadt Mechernich und im Kreis Euskirchen insgesamt Blutkonservenmangel in der Republik herrsche. Und zwar massiv. Täglich würden allein im Bereich des DRK-Blutspendedienstes West 18.000 Blutkonserven gebraucht, so Klöcker: „Alle 15 Sekunden eine.“
Schatzmeister seit 1972
80 Prozent der Bundesbürger seien irgendwann in ihrem Leben nach einem Unfall, einer Operation oder einer Therapie auf Blutbaustoffe aus Blutspenden angewiesen. Aber nur vier Prozent der Bundesbürger seien Blutspender, in der Stadt Mechernich sei die Quote mehr als doppelt so hoch, immerhin, so Rolf Klöcker, der die Ehrungen der verdienten Blutspender gemeinsam mit Vize-Bürgermeister Wolfgang Weilerswist, der stellvertretenden DRK-Kreisvorsitzenden und Blutspendebeauftragten Edeltraud Engelen, der örtlichen Blutspendebeauftragten und Jugendrotkreuz-Aktivistin Nicole Thielen, Bereitschaftsleiter Sascha Suijkerland, dem seit 1972 amtierenden Schatzmeister Johann Beul und Rotkreuz-Galionsfrau Sibille Sennerich vom Rotkreuz-Ortsvereinsvorstand Mechernich aussprach.
Auch Rotkreuz-Vize-Vorsitzender und Diakon Manfred „Manni“ Lang war im Einsatz. Nach der Auszeichnung der 25maligen, 50maligen, hundertmaligen und 125maligen Blutspender sowie einem ansprechenden Abendessen unterhielt er die Teilnehmer mit seinen Eifeler Anekdoten und Schmonzetten.
Werbung im Freundeskreis
Rolf Klöcker bat die Blutspender um Werbung im Bekannten- und Freundeskreis. Um den Bedarf an Blutspenden zu decken, würde es theoretisch reichen, wenn jeder erwachsene Bundesbürger einmal im Jahr Blut spenden würde. Stattdessen übe die Mehrheit Abstinenz in Sachen anonyme Lebensrettung. Umso höher sei die Nächstenliebe derjenigen zu werten, die bis zu fünfmal jährlich je einen halben Liter ihres künstlich durch nichts zu ersetzenden Lebenssaftes für andere gäben.
Für 25maliges Blutspenden ausgezeichnet wurden Bernd Dirk Danilkin, Martina Ernst, Ingo Gustav Helmut Heitmann, Stephanie Jansen, Heike Röttgen, Wolfgang Christoph Schmitz, Markus Simons und Susanne Vus. 50 Mal zur Ader ließen sich Jörg Bodenhausen (50) und sein Vater Paul-Josef (75), Hans-Josef Breuer, Hubertine Deist, Sabine Dohmen, Dieter Fahl, Christine Greuel-Heiroth und Anja Maria Ordziniak. Hundertmal spendete, wie eingangs erwähnt, Hubert Breuer. 125 Mal je einen halben Liter Blut gaben Heinz-Theo Eich und Heinz Schmitz.
Kliniken sind auf Blut angewiesen
In einem Filmbeitrag des Blutspendezentrums West in Breitscheid, zu dem auch alle Blutspenden aus Eifel und Börde gebracht werden, bedankten sich Menschen, denen Blutspenden das Leben gerettet hatten. „Während des Films sind statistisch 53 weitere Blutspenden benötigt worden“, resümierte Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker.
Der Mechernicher Ortsvereinsvorsitzende und Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer: „Die wenigsten davon bei akuten Unfällen, 27 Prozent allein bei Herzkreislauf- und Tumorerkrankungen. Blutspenden werden heutzutage in mehrere Fraktionen aufgespalten. Mit dem Blutplasma hilft man einem anderen Patienten als mit den Thrombozyten.“ 750 Kliniken und Krankenhäuser in NRW sind auf Blutkonserven aus Breitscheid angewiesen.
pp/Agentur ProfiPress