Mechernich - Eine Badewanne voller Blut
Mechernicher Rotes Kreuz ehrte treue Blutspender - Ortsvereins-Vorsitzender Rolf Klöcker: „Blut immer noch nicht künstlich herstellbar“ - „Gute Seele“ Sibille Sennerich für 45 Dienstjahre ausgezeichnet - Sennerichs Nachfolgerin wird Nicole Thielen
Mechernich - Für das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen sind sie die „stillen Helden des Alltags“: die Blutspender. „Sie spenden ihr eigenes Blut, uneigennützig, freiwillig. Sie helfen damit Menschen, die Sie gar nicht kennen“, lobte der Mechernicher Ortsvereins-Vorsitzende Rolf Klöcker bei der diesjährigen Blutspenderehrung im Casino der Bundeswehr. „Es ist absolut wichtig, weiterhin Blut zu spenden“, warb Klöcker, der gleichzeitig auch der Geschäftsführer des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen ist.
Klöcker zeigte zu Beginn des Ehrungsabends einen kurzweiligen Film. Dieser gab Antworten darauf, was eigentlich mit einem Blutbeutel passiert. „Was viele gar nicht wissen: Das Blut wird in mehrere Bestandteile zersetzt und mehrfach verwendet“, so Klöcker weiter. Eindrucksvoll: Während des Films lief ein Zähler mit. Er dokumentierte, wie viele Spenden in Echtzeit benötigt werden, während der Film lief. Demnach wird etwa alle 15 Sekunden ein Blutbeutel im Einzugsgebiet des Blutspendedienstes West gebraucht.
Die Spenden werden in der Hauptsache für Menschen benötigt, die an Herzkreislauf- oder Tumorerkrankungen leiden. Beeindruckend war der Schluss des Films. Blutspende-Empfänger bedankten sich bei den Spendern für die teils lebensrettende Hilfe. Klöcker unterstrich: „Auch in einer hochtechnisierten Gesellschaft sind wir immer noch nicht in der Lage, kostbares Blut künstlich herzustellen. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels ist es immer wichtiger, auch junge Menschen für die Blutspende zu begeistern.“
100-mal jährlich öffnet das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen seine Blutspendelokale. Zehn Blutspende-Termine bietet der Mechernicher Ortsverein in jedem Jahr an. Vier Termine finden in Kommern, fünf in Mechernich statt. Jährliches Highlight ist der Blutspende-Marathon in der Firmenicher TON-Fabrik der Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat. Auch die Stadt Mechernich bedankte sich bei den treuen Spendern. Den in Urlaub weilenden Bürgermeister Dr. Hans Peter Schick vertrat Peter Wassong. „Spenden Sie bitte weiter“, bat Wassong und ergänzte: „Ein herzliches Dankeschön für Ihren Einsatz.“ Erwin Doppelfeld, der Vorsitzende des Kreisverbandes Euskirchen, dankte ebenfalls den Blutspendern für ihren freiwilligen Einsatz. Sein Appell: „Setzen Sie sich bitte weiter für die Mitmenschen ein.“
Ortsvereins-Vorsitzender Klöcker, Kreisverbands-Vorsitzender Doppelfeld, Kreis-Blutspendebeauftragte Edeltraud Engelen, der Mechernicher Rotkreuz-Gemeinschaftsleiter Sascha Suijkerland, Mechernichs Blutspendebeauftragte Sibille Sennerich und Ortsvereins-Helferin Nicole Thielen überreichten bei der „Siegerehrung der Blutspender“ einen proppenvollen Präsentkorb mit den dazugehörigen Urkunden und Ehrungsnadeln. Bewunderung und Staunen setzte ein, als Ortsvereins-Chef Klöcker die beiden Mechernicher Hans Joachim Gerlitz und Theo Noisten nach vorne rief. Beide spendeten schon 62,5 Liter Blut. „Das ist selten und uns eine besondere Ehre“, sagte Klöcker. Doppelfeld würdigte: „Eine ganze Badewanne voller Blut. Beeindruckend!“ Der Mechernicher Rolf Baberski zählt nun zum Club der hundertfachen Spender.
Die Geehrten: 25 mal gespendet haben Olaf Brohm, André Deckers, Heinz Lorenz Hillus, Roswitha Klütsch, PascalKlsoter, Rolf Ley, Silivia Leyendecker, Werner Manfred Mutschke, Martina Claudia Neske, Roman Reiter, Hans-Peter Salentin, Peter Steimann, Francois Truffier, Mathias Vus, Harald Wichmann und Hermann Josef Zilligen. Schon 50 mal zum Aderlass gingen Eva-Maria Eich, Stephan Hemel, Jürgen Friedrich Iskra, Josef Keischgens und Frank Schriever. Zum Kreis der 75-maligen Spender zählen Heinz-Josef Bank, Agnes Bauer, Horst Bresgen, Hubert Broeders, Ernst Gerstlauer, Gisela Stock und Birgit Stratmann-Zimmerman. 100 Blutspenden gab Rolf Baberski ab. Hans Joachim Gerlitz und Theo Noisten spendeten bereits 125-fach von ihrem „Lebenssaft“ für andere.
Im Rahmen des Blutspendeabends wurde auch die langjährige „gute Seele“ des Blutspende-Teams, Sibille Sennerich, für 45 Jahre treue Dienste ausgezeichnet. Sennerich hat bereits angekündigt, dass sie nach einem halben Leben „für das Rote Kreuz“ ihre Funktion als Blutspendebeaufragte an Nicole Thielen übergeben und damit Platz für die jüngere Generation machen will. Rolf Klöcker bedankte sich für Sennerichs unermüdlichen und kostbaren Einsatz für den Mechernicher Ortsverein.
pp/Agentur ProfiPress