Mechernich - Hauptgewinn: einmal hausaufgabenfrei
Rund 1.500 Besucher beim Schulfest der KGS in Mechernich – Landrat Günter Rosenke verkaufte Rubellose – DRK-Ortsverein zum ersten Mal mit dabei – Schulsanitätsdienst geplant
Mechernich - 5,10 Meter – Das war zur Halbzeit der Rekord im Kirschkern-Weitspucken. Der Geschicklichkeitstest war eines der vielen Angebote von verschiedenen Vereinen und Institutionen beim Schulfest der Katholischen Grundschule (KGS) in Mechernich. So versuchten sich die Kinder an der „Seilspinne“, einem spinnennetzartigen Geschicklichkeitsparcours, übten sich im Zielen bei einer Übung der Jugendfeuerwehr Mechernich oder besuchten das „Haus der kleinen Forscher“. An jeder Station konnten sie ihre Gewinnkarten abstempeln lassen. Das ließen sich die Mechernicher Grundschüler nicht zweimal sagen, denn zu gewinnen gab es unter anderem einmal hausaufgabenfrei.
Auch Landrat Günter Rosenke gab beim Schulfest sein Bestes: Eine gute Stunde lang verkaufte er am Stand des DRK-Ortsvereines Mechernich auf dem KGS-Pausenhof kräftig Rubellose zugunsten des Jugendrotkreuzes. Rosenke ist Schirmherr des DRK im Kreis Euskirchen. „Ich habe mir den Termin extra im dichten Wochenendkalender frei gehalten“, so ein sichtlich entspannter Landrat.
Nicole Thielen half beim Losverkauf mit. Als Gruppenleiterin im Jugendrotkreuz Mechernich betreut sie zusammen mit Sascha Suijkerland zwei Gruppen mit aktuell 32 Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und sechzehn Jahren. Bei der Losaktion gingen von jedem Ein-Euro-Los 60 Cent an die Wohlfahrtspflege und 40 Cent direkt an die Jugendarbeit des DRK Mechernich.
Das DRK betreibt als Kooperationspartner der Stadt Mechernich die Offene Ganztagsschule (OGS) an der KGS. Nicht nur deshalb waren die Rotkreuzler zum ersten Mal beim alle zwei Jahre stattfindenden Schulfest an der Feybachstraße mit dabei. „Wir planen an der KGS einen Schulsanitätsdienst ab dem kommenden Schuljahr“, so DRK-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker. Das Modell hat sich schon in Kommern bewährt, wo KGS-Schulleiter Uli Lindner-Moog den Hilfsdienst kennenlernte.
„Für den Schulsanitätsdienst brauchen wir Schüler und Lehrer, die mithelfen“, so Rolf Klöcker. Einige der jungen Jugendrotkreuzler besuchen natürlich auch die Mechernicher Grundschule. Beim Schulfest waren sie gelegentlich im Einsatz und versorgten am großen DRK-Stand kleinere Schnittwunden.
Nebenan war das „Haus der kleinen Forscher“ dicht umlagert. Dahinter steht eine bundesweite Stiftung, deren lokales Netzwerk DRK-Kreisgeschäftsführer Klöcker koordiniert. „Ziel ist es, pädagogische Kräfte in Workshops zu schulen. Sie sollen die Kinder neugierig machen, ihre Umwelt zu verstehen, vor allem bei naturwissenschaftlichen, technischen und mathematischen Themen“, so Klöcker.
Beim KGS-Schulfest lernten die jungen Nachwuchsforscher zum Beispiel, wie ein „Flaschentornado“ entsteht. Dazu wurden zwei Plastikflaschen, von denen eine mit Wasser gefüllt war, miteinander verbunden. Stellte man die Wasserflasche auf den Kopf, blieb das Wasser zunächst oben. Mit kreisenden Bewegungen konnten die Kinder aber einen „Sturm in der Flasche“ erzeugen, sodass die Luft durch das Auge des Tornados nach oben stieg und das Wasser im Strudel nach unten gezogen wurde.
Kleine Entdecker kamen auch beim Förderverein Nationalpark Eifel auf ihre Kosten. Die Nationalpark-Experten waren mit dem Infomobil „Fagabundinus“ angereist und hatten unter anderem einen kleinen Schaukasten mit ausgetrockneten Käfern, Wurzeln, Moos, Rinden und Hölzern im Gepäck. „Das ist der Nationalpark Eifel im Kofferformat“, grinste Dirk Gemünd vom Förderverein. Rund 5000 Arten haben die Fauna und Flora im Nationalpark, so der Experte.
Die Naturfreunde waren nicht ohne Grund zum Schulfest gekommen: Die KGS befindet sich gerade im ersten Zertifizierungsverfahren zur „Nationalparkschule“. Zwei Lehrer aus dem Schulkollegium haben an entsprechenden Fortbildungen teilgenommen, an der KGS fand unter anderem eine Projektwoche unter dem Titel „Natur pur“ statt. Im Rahmen des Unterrichts wurde zum Beispiel der „Wilde Weg“ am Kermeter mit den Schülern erkundet. Nach den Sommerferien hoffen Schüler und Lehrer auf die offizielle Auszeichnung, die jährlich nachzertifziert werden muss.
pp/AgenturProfiPress