Mechernich/Kommern - „Überwältigende Besucherzahlen“
Bestes Herbstwetter, gut gelaunte Besucher und rund 80 Aussteller machten den 35. Historischen Handwerkermarkt in Kommern zum Erfolg – Kirmes lockte mit Fahrgeschäften, Buden und abwechslungsreichem Programm
Kommern – Sie wäscht sich nur zweimal im Jahr. Ostern und Weihnachten. Und was ist mit Halloween? „Da wasche ich mich erst recht nicht, da muss ich doch extra stark nach Schwefel riechen“, sagt Hexe Cara, während sie durch Kommerns Straßen schlendert und die Blicke der Menschen auf sich zieht. Cara ist extra aus dem Mittelalter für Kirmes und Handwerkermarkt angereist. Eine Anreise, die sich lohnen sollte: Denn in den historischen Gassen gab es am Wochenende allerlei zu sehen und zu erleben.
„Wir sind vollends zufrieden“, zieht auch Rolf Jaeck an Kirmesmontag eine positive Bilanz. „Die Besucherzahlen waren überwältigend“, ergänzt der Vorsitzende des Kommerner Vereinskartells. Die vielen Besucher machen auch die Schausteller und die rund 80 Austeller des 35. Historischen Handwerkermarkts glücklich. „Das ist gut, dann kommen sie auch wieder“, sagt Rolf Jaeck. Das erleichtert auch die Arbeit seiner Frau Conny und von Jil Schomer, die den Markt alljährlich organisieren. Allerdings müssen sie für eine Attraktion im kommenden Jahr Ersatz suchen.
Letztes Gastspiel des Korbmachers
Denn Korbmacher Wolfgang Gladziewski gab sein letztes Gastspiel in Kommern. Demnächst hört er auf, teilte er seinen Kunden per Aushang mit. Die waren erneut begeistert von seiner Handwerkskunst und seinen ganz unterschiedlichen Produkten aus Weide. Die wird es zum Glück auch in Zukunft noch geben. Denn der hauptberufliche Korbmacher aus dem rheinland-pfälzischen Mückeln und seine Frau werden die Werkstatt weiterbetreiben und sind über www.eifelkorbmacher.de erreichbar.
Eine nicht ganz so weite Anreise wie der Korbmacher hatten Andreas Schäfer und Jasmin Schleder vom Familienbetrieb Schäfer aus Gehn. Ihre glücklichen Hühner produzieren dort Eier mit einem kräftig-gelben Dotter. „Dank Hühnermobil und Futter auf natürlicher Basis“, sagt Andreas Schäfer, der nicht nur die Eier vermarktet, sondern auch köstlichen Eierlikör oder schmackhafte Eiernudeln in verschiedenen Variationen.
Variantenreich waren auch die übrigen Stände. Hier gab es herbstliche Dekorationen zu kaufen, dort wurden Taschen von der Maschenzauberei angeboten und wieder einen Stand weiter gab es filigrane Glaskunst zu bestaunen. Besondere Aufmerksamkeit zogen auch die Aktiven des Heimatvereins Wulfen auf sich – einerseits durch ihre historischen Trachten, andererseits durch ihre Präsentation alter Handwerkstechniken von der Schmiedekunst bis zur Flachsverarbeitung.
Entenangeln und Schießbude
All das bestaunten die zahlreichen Besucher bei bestem Herbstwetter. Die Stimmung in Kommerns pittoresken Gassen war angenehm entspannt und neben dem Handwerkermarkt freuten sich die Kirmesbesucher über die Auswahl an Fahrgeschäften und Buden, die zu einer Kirmes obligatorisch dazugehören – vom Entenangeln über die Schießbude bis hin zum Flugzeug-Karussell für die Kinder.
Herausgeholt hatten die Kommerner ihre Kirmes am Freitagabend. Anschließend standen die „Söhne Kommerns im beheizten Festzelt auf dem Arenbergplatz bereit, um ihre Gäste zu bewirten. DJ Björn legte dort zum Tanz auf. Am Samstag wurde im Festzelt Ü30-Party mit DJ gefeiert. Nach dem Hochamt am Sonntag fand zunächst die Kranzniederlegung am Ehrenmal und anschließend ein Rundgang über die Kirmes mit den Ortsvereinen, dem Tambourcorps und dem Musikverein statt.
Das Vereinskartell Kommern, Organisator der Kirmes, hatte danach ins Festzelt zum Frühschoppen mit dem Musikverein Eicks eingeladen. Am Nachmittag war das Zelt dann Schauplatz für Uwe und Kinder sowie ein Mitsingkonzert. Der Montag begann mit Musik der „Eifeler Blechwerker“ und anschließend durften die Kinder beim Kindertag zweimal Fahrgeschäften nutzen, mussten aber nur einmal zahlen.
„Dafür hat das Vereinskartell rund 1000 Kärtchen ausgegeben“, sagt Rolf Jaeck, dem diese Aktion für Kinder besonders wichtig ist. Genauso wie das Aufräumen am Dienstag nach der Kirmes. „Der Ort soll für Besucher dann wieder ordentlich aussehen“, so der Vorsitzende des Vereinskartells, der sich Jahr für Jahr auf viele freiwillige Helferinnen und Helfer verlassen kann, die bereitwillig mit anpacken.
pp/Agentur ProfiPress