Mechernich - Mehrfache Lebensretter geehrt
Bürgermeister Schick lobt Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt – 34 Frauen und Männer spendeten 25, 50, 75 und 100 Mal Blut – Rotkreuz-Kreischef Karl Werner Zimmermann: „Sie spenden aus Nächstenliebe und retten Menschenleben“
Mechernich-Vollem – Pro Tag werden allein in NRW 3500 Blutspenden gebraucht. Sonst könnten viele Unfallopfer, Herz-Kreislauf-Erkrankte und vor allem Tumorpatienten nicht überleben. Da muten die 600 Liter Blut, die in der Stadt Mechernich bei rund 1200 Blutspenden pro Jahr abgegeben werden, fast wie ein Tropfen auf den heißen Stein an. Und doch, so Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, am Freitagabend bei der Blutspenderehrung im Vollemer „Haus Kronenberg“: „Sie zeigen ein hohes Maß an Solidarität mit ihren Mitmenschen und mit der Gesellschaft. Mein ehrlicher Dank gehört Ihnen!“
Schick, der selbst lange Jahre regelmäßiger Blutspender war, unterstrich die Bedeutung des Zusammenhalts in der Kommune. In Mechernich gebe es noch viel bürgerschaftliches Engagement und man sei Gott sei Dank weit davon entfernt, dass jeder nur noch sein eigenes Süppchen koche. Dennoch gebe es auch hier Neid, Missgunst und Verunglimpfung, sagte der Bürgermeister, der wegen seines Einsatzes für Flüchtlinge persönlich bedroht wurde.
Der Rotkreuz-Kreisvorsitzende Karl-Werner Zimmermann („Ehre, wem Ehre gebührt“) erinnerte die 34 am Freitag zu ehrenden Blutspender daran, dass jeder von ihnen, die 25, 50, 75 und 100mal je einen halben Liter Blut gespendet haben, damit vermutlich mehrfach zu „anonymen Lebensrettern“ geworden sind. Denn die Blutkonserven würden bei ihrer Aufbereitung im Blutspende-Zentrum West/Institut für Transfusionsmedizin in Breitscheid in mehrere Fraktionen einzelner Blutbestandteile zerlegt. Jeder Patient bekomme „nur“ genau die Blutspende, die er für sein jeweiliges Krankheits- oder Verletzungsbild braucht.
Kreis-DRK-Chef Zimmermann, der auch seine Stellvertreterin, die Blutspendebeauftragte Edeltraud Engelen mit nach Mechernich gebracht hatte: „Sie gehen aus Nächstenliebe spenden und retten wie selbstverständlich nebenbei Menschenleben. Das ist eine tolle Sache!“
Rolf Klöcker, der Kreisgeschäftsführer und Mechernicher Ortsvereinsvorsitzende des Roten Kreuzes, sagte: „80 Prozent der Bundesbürger sind statistisch einmal in ihrem Leben auf eine Blutspende angewiesen.“ Wie ein Filmbeitrag zur diesjährigen Blutspenderehrung in Vollem belegte, wird alleine im Blutspende-Zentrum West in Breitscheid statistisch alle 15 Sekunden eine Blutkonserve gebraucht. Klöcker zum Missverhältnis zwischen Blutbedarf und Blutspenden: „80 Prozent sind mindestens einmal auf Blut angewiesen, aber nur vier Prozent der Deutschen gehen zur Blutspende.“
Mechernich sei da noch die rühmliche Ausnahme, wie überhaupt im Kreis Euskirchen die Blutspendebereitschaft (noch) überdurchschnittlich hoch sei. Jetzt gelte es, so Klöcker, der auch Syndikusanwalt des DRK ist, die jüngere Generation von der Lebensnotwendigkeit von Blutspenden zu überzeugen. Er appellierte an die verdienten Blutspender, in deren Bekannten- und Freundeskreis explizit unter den Jüngeren für die Blutspende zu werben.
Für die Blutspender gab es Urkunden, wertvolle Anstecknadeln und Präsente. Für die beiden hundertmaligen Blutspender, Albert Meyer aus Mechernich und Karl-Josef Meyer aus Lückerath, hatte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick außerdem noch Präsente und eine Urkunde der Stadt mitgebracht. Ebenfalls 100mal gespendet hat Monika Pick, sie war aber an dem Abend verhindert. Für 75malige Blutspende wurden Willi Libertz, Georg Lünenbach und Josef Ordziniak geehrt.
50mal haben Martin Altenbeck, Britta und Ralf Cöllen, Bernhard Franzen, Heidi Greuel, Helga Kremer, Anita und Dietmar Swora, Christian Thielen, Dirk vom Steeg und Joachim Vossel gespendet.
Für ihren jeweils 25maligen Aderlass ausgezeichnet wurden Reinhard Antkowiak, Jens Bädorf, Marco Herschbach, Jörg Klein, Jan Laurisch, August Dieter Lünebach, Andreas Josef Nobis, Beate Maria Paetsch, Astrid Agnes und Jörg Philipps, Eva Reinecke, Ramona Ruffing, Hubert Rupperath, Günter Schmitz, Robert Schneider, Lydia Velser und Annette Vossel.
pp/Agentur ProfiPress