Schmidtheim - Übergabe "V- Dekon"
Unglücksfälle auf Autobahnen, in Industrieanlagen oder gar Terroranschläge, bei denen Verletzte mit Gefahrstoffen in Berührung kommen, stellen die Rettungsdienste vor eine große Herausforderung. Denn eine umfassende medizinische Versorgung setzt in vielen Fällen eine Dekontamination der Betroffenen voraus, bevor sie in die Krankenhäusern oder Notfallzentren eingeliefert werden können.
Schmidtheim - Das Land Nordrhein-Westfalen beschaffte vor diesem Hintergrund flächendeckend Abrollcontainer „V-Dekon“, von denen einer beim Löschzug Schmidtheim offiziell in Dienst gestellt werden konnte.
Kreisbrandmeister Udo Crespin erläuterte, dass der Container das Gesamtsystem der Gefahrenabwehr im Kreis Euskirchen sinnvoll ergänze. Seit der Jahrtausendwende habe man unaufhörlich daran gearbeitet, Kernkompetenzen zu bündeln. So habe man zunächst ein Wechselladersystem beim Brandschutzzentrum des Kreises Euskirchen in Schleiden installiert, eine zentrale Atemschutzwerkstatt etabliert und die ABC-Abwehr neu organisiert. Vor allem das Wechselladersystem, das bis dahin vielfach als Traum galt, den nur Berufsfeuerwehren leben durften, erwies sich als richtige Investition, die sich bis heute durch die Einsparung von Trägerfahrzeugen auch finanziell rentiert habe.
„Wir sind nach vorne gegangen und das Fachdienst übergreifend“, resümierte der Kreisbrandmeister und dankte vor allem den ehrenamtlichen Helfern für deren Engagement. Ob der Abrollcontainer „ABC-Abwehr“ in Mechernich, ein Gerätewagen „Messtechnik“ in Euskirchen oder die Abrollcontainer „MANV“ oder „Betreuung“ beim DRK-Kreisverband – ohne die zahlreichen Helfer seien solche Geräte und Techniken nicht einsetzbar. „Wir sind schlagfertig und in Landeskonzepte eingebunden“, erläuterte Udo Crespin, der gleichermaßen auch der Politik und den Verwaltungen für deren Unterstützung dankte.
Der neue Abrollcontainer, der - vereinfacht gesagt - dazu gedacht ist, chemische, bakteriologische oder auch atomare Gefahrstoffe von dekontaminierten Personen abzuwaschen, kostete rund 200.000 Euro. Betrieben wird er von Feuerwehrangehörigen aus den Gemeinden Dahlem und Nettersheim sowie Helfern der DRK-Ortsverbände Dahlem und Kall sowie des Kreisrettungsdienstes.
Darüber hinaus wurde ein weiteres Wechselladerfahrzeug in Dienst gestellt, das der Kreis Euskirchen als Gebrauchtfahrzeug für rund 40.000 Euro beschaffte.