Urft - "Siegerehrung" der Blutspender
Kall-Urft - "Vier Minuten, dann ist der Beutel voll." Heinz Termath aus Euskirchen geht seit 1959 zur Blutspende des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Der 73-Jährige hat sich bisher 154 Mal pieksen lassen und schon 77 Liter Blut für Menschen in Notlagen freiwillig zu Verfügung gestellt. Und das am liebsten im Kaller DRK-Ortsverein. "In Kall passt es terminlich und ich fühle mich einfach wohl", sagte der frühere Inhaber einer eigenen Firma. Für 150-maliges Blutspenden wurde er nun im Urfter Hof Weckmann ausgezeichnet.
"Zum ersten Mal", so Kalls DRK-Voritzender Dr. Karl Peter Schumacher, "ehren wir in Kall bei der ,Siegerehrung der Blutspender' einen 150er." Als Dr. Schumacher die außergewöhnlich hohe Zahl der Spenden Termaths vorlas, ging ein kleines Raunen durch die Reihen der Spender. "Es macht uns stolz, dass es Menschen wie Sie gibt. Sie heißen nicht umsonst 'Die Helden des Alltags'", rief Dr. Schumacher allen Spendern zu.
Der praktizierende Kaller Arzt gab indes auch einen kleinen Einblick über die Blutspende hinaus. "Die Skandale um die Vergabe von Organspenden haben dazu geführt, dass das Vertrauen in dieses wichtige System gesunken ist. Die Kontrollen müssen so verbessert werden, dass es schwerer wird, zu betrügen. Dann wird das Vertrauen wieder wachsen." Dr. Schumacher appellierte mehrmals: "Wer wie ich jeden Tag mit notleidenden Menschen zutun hat, weiß, wie wichtig es ist, Blut- und auch Organspender zu haben. Verlieren Sie nicht das Vertrauen. Machen Sie weiter."
Der stellvertretende Vorsitzende des Euskirchener Rotkreuz-Kreisverbands, Karl Werner Zimmermann, erinnerte daran, "dass wir zum Mond fliegen können, aber Blut nicht künstlich herstellen können. Das gibt's nur von Blutspendern." Entgegen landläufiger Negativtrends hält das Kaller DRK mit der Anzahl der Spender einen stabilen Kurs. "Knapp 1000 Spender kommen zu unseren fünf Jahresterminen", rechnete Gemeinschaftsleiter Bert Spilles vor. Kalls Bürgermeister Herbert Radermacher betonte, dass er stolz sei auf die positive Rolle, die Kall bei der Blutspende habe und dankte den Spendern: "Vergessen Sie nicht, dass Sie gutes Tun. Und das dies eine große Bedeutung hat."
Nicht unerwähnt ließen Organisatoren und Spender das üppige Frühstück, dass die Mannschaft um Blutspendebeauftragte Marlene Kruff und Elfi Spilles jedes Mal bereithalten. "Der Frühstücksbrunch hat schon so manch einen unentschlossenen Spender hinterm Küchentisch hervorgelockt", stellte auch Bürgermeister Radermacher dem Kaller-Blutspendeteam ein gutes Zeugnis aus.
Und auch Kreisvorstands-Mitglied Zimmermann, der selbst zu den treuen Kaller Spendern zählt, lobte: "Der Sonntagmorgen in Kall ist schon was Feines." Bert Spilles vergaß nicht die gute Zusammenarbeit mit der Hauptschule Kall, dem "Blutspendelokal", zu erwähnen. "Es bieten sich dort, auch dank der Mensa, für uns ideale Rahmenbedingungen. Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten ist richtig toll."Diese Wohlfühlatmosphäre gefällt auch den Blutspendern. "Rekordhalter" Heinz Termath jedenfalls versprach: "Ich mache weiter!"
Die geehrten Blutspender:
Die Ehrennadel für 25-maliges Blutspenden erhielten: Bastian Dahmen, Paul Günter Faber, Fredy Greuel, Daniel Klein, Wilma Knie, Giesela Pütz, Dorothee Riesenkönig, Karl Rupp, Simone Thur und Karl Werner Zimmermann.
Bereits 50 Mal zur Blutspende gingen: Günther Dietrich, Michael Drehsen, Alexa Katharina Esser, Kurt Frings, Freddy Huppertz, Wilfried Jenniges, Gerhard Koller, Jörg Müller, Heinrich Plützer und Josef Schmidt.
Die Ehrennadel für 75-maliges Blutspenden erhielten: Herbert Erler, Manfred Fink, Joachim Görke, Hermann-Josef Hermanns, Rainer Knie und Alfons Wassong.
Mindestens 100 Mal zum Aderlass gingen: Elisabeth Servaty, Georg Degener, Georg Gruber, Egon Lenzen, Ernst Lenzen, Adrian Nießen und Karl-Heinz Reger.
125 Mal waren Karl Backes und Peter Heimbüchel, 150 Mal war Heinz Termath bei der Blutspende des DRK.