Vogelsang - Hans Dieter Vey: Eine Institution im Rettungshundewesen
Vogelsang - Völlig unerwartet und auch für uns immer noch unfassbar, ist während unseres gemeinsamen Staffelwochenendes Hans Dieter Vey, Landesbeauftragter, Prüfer und Ausbilder für das Rettungshundewesen am Abend des 24. Juni im Alter von 64 Jahren verstorben. Sein halbes Leben lang war er in der Rettungshundearbeit tätig.
Hans hat in dieser Zeit seine Meinung immer direkt und unmissverständlich vertreten. Er war nicht nur in seinem Heimatortsverein Köln-Porz, sondern auch bundesweit bekannt für seine kollegiale Fairness und hat, besonders auch als Prüfer, jedem eine objektive Bewertung entgegen gebracht.
In der Arbeit mit Hunden verfügte er über eine einzigartige Kompetenz, die so schnell sicher nicht zu ersetzen sein wird. Es war uns immer eine große Hilfe, dass Hans uns an seinem großen Erfahrungsschatz hat teilhaben lassen.
Als Ausbilder hat er bis zuletzt an seiner klaren Linie festgehalten und keine Diskussion gescheut. Trotz seiner erfolgreichen Arbeit, war er immer bereit neue Ansichten und Techniken zu prüfen und seine Sicht anzupassen, wenn ihn eine Neuerung überzeugt hat. So hat er auch uns dazu angehalten, kritisch zu überprüfen, wie wir mit unseren Hunden arbeiten.
Selbst in diesen letzten gemeinsamen Stunden hat er uns noch einmal wertvolle Tipps gegeben, die uns helfen werden, eine noch engere Beziehung zu unseren Hunden aufzubauen, die auf echter Verbundenheit beruht.
Hans hat uns den Weg hin zu einer professionell arbeitenden Staffel, die sich auch auf Landesverbandsebene bewegen kann, geebnet und uns in unserer Entwicklung sehr unterstützt.
Er war maßgeblich daran beteiligt, dass sich die Beziehung der Staffeln aus Kall und Köln-Porz so positiv entwickelt hat, dass selbst ein gemeinsames verlängertes Staffelwochenende durchgeführt wurde. Ein Zeichen dafür, wie wichtig es ihm war, die Gemeinschaft der Rettungshundeführer zu stärken.
Mit Begeisterung hat er immer wieder spannende Einblicke in seine vielen In- und Auslandseinsätze gegeben und konnte mit Stolz darüber berichten, wie sein Schäferhund "Xento" kurz vor Ende seiner aktiven Zeit als Rettungshund noch Leben retten konnte.
Mit seinen veranschaulichenden Beispielen aus dem Leben, aus "Fußball, Tanz oder Liebe", konnte er stets jedem verständlich machen, worauf es in der Zusammenarbeit mit dem Hund ankam und auf diese Art die "Hundesprache" für uns alle etwas durchschaubarer machen.
So verbindet jeder von uns persönliche Erinnerungen und Geschichten mit ihm, die ihn in unserem Gedächtnis lebendig bleiben lassen.
Uns tröstet, dass er sich in den letzten Tagen noch einmal ausführlich seiner liebsten Beschäftigung, die für ihn mehr Berufung als Hobby war, widmen konnte. Bereits zu Beginn des Treffens an Fronleichnam war er gleich voll in seinem Element als Ausbilder. Aber auch als Hundeführer konnte er sich über neueste Fortschritte mit seiner Schäferhündin "Lana" freuen. Am Freitagabend, kurz vor seinem plötzlichen Tod, sprach er noch davon, dass es für ihn eine sehr gelungene Veranstaltung war.
Hans war eine Institution im Rettungshundewesen und eine Persönlichkeit, die eine kaum zu schließende Lücke hinterlässt. Wir werden seinen Rat noch in manchen Situationen schmerzlich vermissen. Auch seine gut funktionierende Staffel wird ein Vorbild für uns bleiben und wir wollen fortführen, was er angestoßen und mit viel Herz umgesetzt hat.
Vergangen ist nicht vergessen, denn die Erinnerung bleibt.
Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen, seiner Lebensgefährtin und engen Freunden.