Von Hustensaft bis Maurerkelle
Dreiborn | Jahresthema der DRK-Kita Dreiborn waren die Berufe der Eltern – 26 verschiedene Tätigkeiten wurden kindgerecht vorgestellt – Fast jede zweite Woche eine spannende Begegnung für die 73 Kinder
Dreiborn – Die Infusion ist noch in der Kita geblieben. Natürlich ohne die Nadel. Aber das Rollenspiel der drei Krankenschwestern hat die Kinder offenbar so nachhaltig beeindruckt, dass sie es später noch einmal Eins zu Eins nachgespielt haben. „Das war einfach toll mit anzusehen, was die Kinder aus diesen Begegnungen mitgenommen haben“, berichtet Birgit Lesch, die Leiterin der DRK-Kita Dreiborn.
Diese Begegnungen haben fast jede zweite Woche stattgefunden, so dass das Jahresthema ganz schön aufregend und arbeitsintensiv war. „Aber die Eltern haben uns richtig toll unterstützt“, stellt Birgit Lesch sehr erfreut fest. Insgesamt 26 Mamas und Papas haben ihre Berufe vorgestellt, entweder in der Kita selbst oder bei Ausflügen in Handwerksbetriebe und Unternehmen. Für die Fahrdienste dorthin waren die engagierten Eltern auch gleich am Start.
Kürzlich fand das Großprojekt seinen Abschluss in einer sehr abwechslungsreichen Ausstellung, die die Kinder mit ihren Erzieherinnen aufgebaut hatten. Auf Fotos und mitunter auch mit zum Thema passenden Basteleien konnten alle Beteiligten das spannende Jahr noch einmal Revue passieren lassen. Dazu eingeladen haben die Kinder nicht nur ihre Eltern, sondern auch die Omas und Opas. Es war ein richtig trubeliger Tag mit ganz tollen Eindrücken von den zurückliegenden Abenteuern.
Büro und Bauernhof
„Angefangen haben wir mit Bürotätigkeiten“, berichtet die Kita-Leiterin. Zum Thema gab es für die Drei- bis Sechsjährigen einen Ausflug ins Rotkreuz-Zentrum nach Euskirchen. Dort zeigte Heike Iven, Leiterin der DRK-Familienbildung, den Kindern die Räumlichkeiten. Auch DRK-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker sowie sein Stellvertreter und Kita-Bereichsleiter Ralf Krutwig öffneten gerne ihre Büros für die kleinen Besucherinnen und Besucher, die zudem von zwei Rotkreuz-Rettern gezeigt bekamen, wie Erste Hilfe funktioniert.
„Sehr spannend war auch unser Besuch auf einem Bauernhof“, berichtet Birgit Lesch. Dorthin konnten alle Kinder mit. Sie durften die Kühe füttern und genossen das Aufeinandertreffen mit Schafen und Hühnern in der Nachbarschaft. Das weitere Programm war so bunt und vielfältig wie die Berufe der Eltern eben.
Physiotherapeuten hatten ihre Liege mit in die Kita gebracht, es gab einen Besuch in der Ergotherapie-Praxis oder das Aufeinandertreffen mit Heilsteinen einer Heilpraktikerin. Reha-Sport war dabei, ein Ausflug in den Schleidener Malzirkus fand ebenso statt wie der Besuch einer Zahnarzt-Praxis und auch der Rettungsdienst war zu Gast in der Kita.
Friseurin und Maßschneiderin
Dorthin hatte eine Friseurin Model-Köpfe mitgeberacht, an denen die Kinder arbeiten konnten. Die Polizei war für die Kinder ebenso spannend wie die Arbeit einer Maßschneiderin. Lehrreich war der Ausflug ins Altenheim, bei der Metallbaufirma ging es um handwerkliches Geschick. Beim Thema Apotheke durften die Kinder eine Salbe mischen oder einen Hustensaft herstellen. Zur Maurerkelle konnten sie bei einem Hoch- und Tiefbauunternehmen greifen – Arbeitshandschuhe gab es gleich dazu als Geschenk. „Aktuell wollen viele Kinder daher Maurer werden“, sagt Birgit Lesch schmunzelnd.
Sie ist immer noch davon begeistert, wie toll die Mamas und Papa mitgezogen haben. „Die Eltern haben ihre Themen richtig toll und an das Alter der Kinder angepasst vorgestellt“, so die Kita-Leiterin, deren Fazit lautet: „Es hat unheimlich viel Spaß gemacht und die Kinder haben so unglaublich viel mitgenommen, so dass sie auch zu Hause immer ganz viel erzählt haben.“ Und gelernt haben sie auch ganz viel. Zum Beispiel, warum die Arbeitskleidung der drei Krankenschwestern unterschiedliche Farben haben – grün, blau und weiß. Weil sie in verschiedenen Bereichen im Krankenhaus arbeiten. Im OP, in der Intensivstation und auf der Normalstation.
pp/Agentur ProfiPress