Zülpich - Alaaf auf die Zülpicher Vampire
Karnevalsprinz Franz I. steckte die Blutspender im Forum mit seiner guten Laune an – Orden für Gemeinschaftsleiter Thomas Heinen und Resi Nagelschmitz – Insgesamt 302 Blutspender
Zülpich - Seinen Humor verliert Zülpichs Karnevalsprinz Franz I. (Becker) auch dann nicht, wenn ihm gerade ein halber Liter Blut „abgezapft“ wurde. „Auf die Vampire vom DRK“ forderte er vom Volk das erste Alaaf im Rahmen der Prinzenblutspende des Rot-Kreuz-Ortsverbandes. An Resi Nagelschmitz, die ihn angezapft hatte, und Zülpichs DRK-Gemeinschaftsleiter Thomas Heinen überreichte er außerdem seinen Karnevalsorden.
Und weil ein Spielmannszug bei der Veranstaltung im Forum fehl am Platz gewesen wäre, brummte und tutete die Abordnung der vier Zülpicher Karnevalsgesellschaften zum Ausmarsch des Prinzen eben selbst leise ein flottes Liedchen a cappella.
Nicht nur Prinz Franz I. war sichtlich zufrieden, auch der Zülpicher DRK-Ortsverband um seinen Vorsitzenden Lothar Henrich. 302 Blutspender ließen sich von 15.30 bis 20 Uhr jeweils einen halben Liter Blut abnehmen. Für 21 von ihnen war es eine Premiere. Die Zahlen der zehnten Auflage der Prinzenblutspende (2008 hatte Hans-Bert Breuer mit der Tradition begonnen) lagen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
Rund 30 ehrenamtliche Kräfte des Zülpicher Rot-Kreuzes waren im Zweischichtsystem von 12 bis 22 Uhr im Forum im Einsatz. Hinzu kam das Team des Blutspendedienstes, das mit 20 Leuten, darunter auch vier Ärzte, vor Ort war. Im Foyer des Forums konnten sich die Blutspender am üppigen Buffet stärken, das sowohl vom DRK als auch vom Catering der Marienborn gGmbH zusammengestellt wurde. Neben Brötchen gab es Rührei, Häppchen sowie Dessert und natürlich ausreichend Getränke – allerdings kein Kölsch, das Prinz Franz I. lieber getrunken hätte als eine Cola.
„Es ist wichtig, vor und nach der Blutspende viel zu trinken“, berichtete Thomas Heinen. Zwischendurch musste sogar Nachschub beschafft worden – zum Glück gibt es rund um das Forum ausreichend Möglichkeiten, auch um 19 Uhr noch körbeweise Brötchen zu besorgen.
„Et Bloot lööf“ hatte Prinz Franz I. im Vorfeld angekündigt – und sollte Recht behalten. Die 530 Gramm Blut waren im Nu gespendet. Das Zülpicher Volk hatte sogar die Möglichkeit, die Tollität ohne Ornat zu sehen, das er schon zur Voruntersuchung durch den DRK-Arzt ablegen musste. Wegen des hohen Andrangs nahm er mit Gefolge zunächst geduldig im „Wartezimmer“ auf der Bühne des Forums Platz – also dort, wo er normalerweise bei den Karnevalssitzungen unter großem Beifall einmarschiert. Anschließend ging’s zum Blutdruckmessen, außerdem gab es den ersten Piekser schon bei der Voruntersuchung.
Natürlich war die Tollität nicht der einzige jecke Blutspender. Auch die Präsidenten Gerd Wallraf (Hovener Jungkarnevalisten) und Horst Wachendorf (Prinzengarde) sowie weitere Mitglieder der Vereine ließen sich das kostbare Gut abnehmen. Hier und da sah man auf den Liegen im Forum immer wieder Menschen mit Narrenkappe auf dem Haupt und Kanüle im Arm. Der Karneval verbindet eben, besonders dann, wenn man ihn mit dem guten Zweck verbinden kann.
pp/Agentur ProfiPress