Zülpich - „Endlich wieder Neujahrsempfang“
Das Zülpicher Rote Kreuz hatte nach Corona-Pause erstmals wieder ins Seehaus eingeladen – Verdiente Blutspender und DRKler ausgezeichnet – Zu den Einsätzen im vergangenen Jahr zählten Blackout und Bombenfund
Zülpich – Sich treffen, gemeinsam am Tisch sitzen, ein Mittagessen genießen, sich austauschen – alles Dinge, die eine Familie gerne macht. Alles Dinge, die viel zu lange nicht mehr möglich waren. Daher freute sich der Zülpicher DRK-Vorsitzende Lothar Henrich, dass „die DRK-Familie hier im Seehaus endlich wieder zusammenkommen und sich treffen kann, dass endlich wieder ein Neujahrsempfang stattfinden kann“.
Den Auftakt dazu machten die Damen der Seniorentanzgruppe, die sich alle 14 Tage zum gemeinsamen Tanznachmittag treffen. Sie präsentierten zwei Tänze vor den rund 110 Gästen aus Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft. Außerdem freuten sich die Damen über die Ankündigung von Lothar Henrich, „dass es in diesem Jahr wieder einen Ausflug geben soll“.
Danke an stille Lebensretter
Zudem konnte Lothar Henrich verkünden, dass nach der Flutkatastrophe inzwischen alle Ersatzbeschaffungen abgeschlossen werden konnten, so dass das Zülpicher DRK wieder komplett sei. Was ihm noch wichtig ist? Dass im Rahmen des Neujahrsempfangs wieder verdiente Blutspender geehrt werden konnten. „Denn das alles sind stille Lebensretter, denen wir sehr herzlich danken wollen“, so der Zülpicher DRK-Vorsitzende, der die Ehrung und den Dank gemeinsam mit seinen Stellvertretern Ulf Hürtgen und Albert Bergmann sowie mit dem DRK-Kreisvorsitzenden Karl Werner Zimmermann und dem Zülpicher Gemeinschaftsleiter Thomas Heinen vornahm.
Sie konnten Beate Koch für 25 Blutspenden auszeichnen. Franz Drove und Heinz-Hubert Fischer haben bereits 50-mal beim DRK gespendet. Thorsten Ley gehört mit 75 Blutspenden ebenso zu den Geehrten wie Holger Dierks mit seinen 100 Spenden und Karl Heinz Förster, der es auf sage und schreibe 150 Blutspenden gebracht hat.
Gemeinschaftsleiter Thomas Heinen konnte im Rahmen seines Jahresberichts dann auch verkünden, dass die Zahl der Spender im vergangenen Jahr wieder leicht angestiegen ist. 1315 Spender, davon 107 zum ersten Mal, gaben ihr Blut ab, um anderen Menschen zu helfen. „Ansonsten normalisiert sich unser Alltag nach Corona wieder ein wenig“, so Heinen. Das Zülpicher Team bestehend aus 112 Helfern absolvierte wieder zahlreiche Sanitätsdienst etwa am Seepark oder zur Unterstützung des Kölner DRK im Rhein-Energie-Stadion.
27 Defibrillatoren installiert
Zudem gab es neben Aus- und Fortbildungen sowie Übungen auch einige Einsätze zu absolvieren. Herausragend dabei waren die Einsätze beim Blackout, der sich ereignete hatte, nachdem ein Traktorfahrer gegen einen Strommast gefahren war, oder bei einem Bombenfund Ende Mai in Euskirchen, bei dem zahlreiche Menschen evakuiert werden mussten.
Besonders hervorzuheben war zudem die Zusammenarbeit im Bereich der öffentlich zugänglichen Defibrillatoren. Insgesamt 27 automatisierte externe Defibrillatoren konnten im gesamten Stadtgebiet, meist an Feuerwehrgerätehäusern, angebracht werden – insgesamt gibt es 60 solcher lebensrettenden Geräte in der Stadt. Für Zülpichs Bürgermeister Ulf Hürtgen eine fantastische Leistung und ein Beispiel, wie hervorragend die Zusammenarbeit zwischen DRK und Stadt funktioniere. „Wahre Freundschaft zeigt sich in der Krise und wir wissen das DRK schon seit vielen Jahren als Freund an unserer Seite“, so Ulf Hürtgen.
Dieser Freundschaft geht auch noch weiter. Das betonte Thomas Heinen, insbesondere in Richtung Feuerwehr, Polizei und Ordnungsamt in der Stadt Zülpich, die erneut zum Jahresempfang eingeladen und gerne gekommen waren. Besonders bedankten sich Heinen und die Rotkreuz-Familie bei Dietmar Dusend vom Bezirksdienst der Polizei, der zum Ende des Jahres in den Ruhestand geht. „Du hast immer ein offenes Ohr für uns und wir danken Dir für die gute Zusammenarbeit“, so Heinen, der an diesem Vormittag auch selbst ausgezeichnet werden sollte und ein großes Dankeschön erfuhr.
Arzt mit 45 Dienstjahren im DRK
Denn nach 25 Jahren beendete er sein Engagement im Führungsdienst des DRK Kreisverbandes Euskirchen, um seinen vielfältigen anderen Aufgaben im DRK gerecht werden zu können. Für diesen Einsatz gab es ein herzliches Dankeschön von den Kreisbereitschaftsleitern Lars Klein und Timo Prinz.
Geehrte wurde Heinen zudem für 35 Jahre als aktiver Helfer im DRK. Getoppt wurde er lediglich von Gemeinschaftsarzt Dr. Heiner Schierbaum, der für 45-jährigen aktiven Dienst ausgezeichnet wurde. Eine weitere Urkunde gab es für Patrick Dost, der seit 30 Jahren dabei ist. Für ihre zehnjährige ehrenamtliche Mitarbeit beim DRK wurde Martina Prinz ausgezeichnet und Jürgen Haas sowie Christian Olschewski erhielten ihre Ehrungen für jeweils fünf Dienstjahre.
Dieses Engagement freute nicht zuletzt auch den Vorsitzenden des DRK Kreisverbands Euskirchen, Karl Werner Zimmermann. Der hatte in seinem Grußwort ebenso wie Lothar Henrich betont: „Schön, dass Sie alle hier sind, schön, dass wir uns hier sehen und wieder Gelegenheit haben, uns persönlich auszutauschen. Das gehört zu einer Familie, zu unserer Rotkreuz-Familie, einfach dazu.“
pp/Agentur ProfiPress