Zülpich - Erste Hilfe im Stundenplan
Rotkreuzler zeigten Zülpicher Chlodwigschüler, was im Notfall wichtig ist
Zülpich – „Kinder helfen Kindern“ heißt ein Projekt, das die Zülpicher Grundschüler der Chlodwigschule mit den Grundlagen der ersten Hilfe vertraut macht. Was ist zu tun, wenn eine Schülerin stürzt und sich am Ellenbogen verletzt? Wie funktioniert ein Notruf? Und was ist eigentlich eine Gehirnerschütterung?
Um den Kindern anschaulich zu erklären, was passieren kann, wenn man heftig auf den Kopf fällt, schüttelten Laura Zimmermann und Daniel Hermann vom Jugendrotkreuz ein rohes Ei in einem Einmachglas hin und her. Mit den Stößen, die das Ei dabei aushalten muss, symbolisierten sie den Kindern die Gehirnerschütterung, die leichteste Form eines Schädel-Hirn-Traumas.
Das und noch vieles mehr lernten die Schüler des zweiten und des vierten Schuljahres im Laufe einer Woche. Jeweils eine Stunde lang ging es um das kleine und große Einmaleins der Ersten Hilfe. Je nach Alter übten sie, wie man einen Schüler mit Bauchschmerzen in eine Schonhaltung bringt oder wie ein Verband angelegt wird.
Das erfolgreiche Projekt, bei dem die Kinder mit Feuereifer bei der Sache waren, hatten Schulleiterin Brigitte Zeller und der Rotkreuz-Ortsverein Zülpich vor Jahren gemeinsam ins Leben gerufen. Seitdem nehmen einmal im jährlich für eine Woche die Zweit- und Viertklässler an der Schulung teil. Zum krönenden Abschluss der Woche fuhren die Zülpicher Rotkreuzler Jürgen Reifferscheidt und Niklas Schneider am letzten Tag mit zwei Rettungswagen auf den Schulhof.
Der spannende Blick hinter die Kulissen der Rettungsfahrzeuge war nicht nur das Highlight der Aktion, sondern hatte durchaus einen tieferen Sinn. „Denn Kinder, die schon früh mit dem Thema Erste Hilfe vertraut sind und einen Rettungswagen ohne Not von innen gesehen haben, sind auch später in Notfallsituationen besonnener, ob sie nun selbst betroffen sind oder anderen Erste Hilfe leisten“, berichtete Patrick Dost, zuständiger Bereichsleiter beim DRK-Kreisverband Euskirchen. Gleichzeitig sei das erfolgreiche Projekt an der Grundschule die Vorstufe zum Schulsanitätsdienst an den weiterführenden Schulen und nicht zuletzt auch Nachwuchswerbung in eigener Sache.
Positive Effekte beobachtete auch Schulleiterin Zeller. „Die Kinder achten mehr aufeinander. Und sie sind ganz stolz, wenn sie bei kleineren Unfällen auf dem Pausenhof wissen, was zu tun ist und helfen können.“ Sie dankte der Kreissparkasse Euskirchen, die das Projekt seit drei Jahren finanziell unterstützt.
pp/Agentur ProfiPress