Oberhausen - Neues „Haus der kleinen Forscher“
Auszeichung für Rotkreuz-Kindergarten Oberhausen, in dem die „Pänz“ schon früh alltagsnahe Experimente ausführen dürfen
Schleiden-Oberhausen – „Haus der kleinen Forscher“ darf sich seit Donnerstag Vormittag offiziell der Rotkreuz-Kindergarten in Schleiden-Oberhausen nennen.
Anne Rogat vom Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes verlieh den Kindern als sichtbare Zeichen dafür eine Urkunde und eine Plakette, die sie an ihrer Haustür festmachen können – wo schon die Zertifizierung der „Schlaumäuse“ für frühes und kindgerechtes Umgehen mit dem Computer hängt.
Doch bevor sie die Auszeichnung erhielten, machten sich die Kinder erst einmal an ein Experiment mit einem Apfel. Nach einer Geschichte über die Ameise Fred, die sich erst über ein leckeres Apfelstück freut, am nächsten Tag aber traurig über das braune und verschrumpelte Stück ist, gingen die Kinder der Frage nach: „Wie halten wir einen geschnittenen Apfel länger frisch?“
Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, erhielten die Kinder neben einer Menge frischer Apfelstücke eine Bilderanleitung mit hilfreichen Tipps. Mit Zitronensaft, den die Kinder selbst aus frischen Zitronen pressten oder indem sie die Apfelstücke in Wasser legten, nahmen sie den Kampf gegen den „Alterungsprozess“ der Äpfel auf.
Kindergartenleiterin Doris Schibilla erklärte: „Es ist uns wichtig, dass die Kinder Experimente mit alltäglichen Dingen machen, damit sie dabei wirklich etwas lernen und ihr Wissen auch im Alltag benutzen können.
Außerdem möchten wir, dass die Kinder selbst ausprobieren und experimentieren. Es gibt kein richtig oder falsch.“
Was es jedoch gibt, sind feste Regeln beim Experimentieren, von den Kindern selbst aufgestellt. Zu den Regeln zählt unter anderem, dass man nicht traurig sein darf, wenn es nicht funktioniert oder dass man andere nicht auslachen darf, wenn etwas nicht stimmt.
Beim Apfel-Experiment rätselten die Kinder munter drauf los, stellten verschiedene Vermutungen an und waren sich am Ende einig, dass man einen Apfel am besten mit Zitrone frisch halten kann.
Nur ein Junge hatte eine noch bessere Idee: „Wir pflanzen einen Apfelbaum, dann haben wir immer frische Äpfel!“
Luis Zubizarreta, Vertreter des Kindergartenträgers Rotes Kreuz im Kreis Euskirchen, und Anne Rogat waren begeistert von dem Tatendrang der Kinder. Rogat sagte nach dem Experiment: „Genau das ist es, was die Initiatoren der »Haus der kleinen Forscher«–Stiftung unterstützten wollen.
Es ist unheimlich wichtig, dass der Entdeckergeist der Kleinen früh geweckt wird und dass es ihnen Spaß macht, Neues zu lernen und zu entdecken.“ So würden spielerisch Lern-, Sprach- und Sozialkompetenzen, aber auch die feinmotorischen Fähigkeiten gefördert.
Als Anerkennung für den Einsatz der Kinder und Erzieherinnen erhält der Kindergarten kostenlose Materialien und Informationen in Form von Experimentierkarten und Projektideen zu verschiedenen Themen. Außerdem werden die Erzieherinnen zu Fortbildungen und Workshops eingeladen, in denen sie selbst eine Vielzahl von praktischen Experimenten erlernen. Die können und sollen sie anschließend mit ihren Schützlingen wiederholen.
Der Kindergarten in Schleiden-Oberhausen ist der dritte Rotkreuz-Kindergarten nach Dollendorf und Ripsdorf, der das Zertifikat zum „Haus der kleinen Forscher“ erhielt. Entstanden ist das Projekt durch die Ministerin für Bildung und Forschung Dr. Anette Schavan, die 2007 zusammen mit verschiedenen Partnern aus Industrie und Wirtschaft, wie der Helmholtz-Gemeinschaft, McKinsey&Company, der Siemens-Stiftung und der Dietmar-Hopp-Stiftung, die „Haus der kleinen Forscher“-Stiftung auf die Beine gestellt hat.