Euskirchen - 4.000 Euro für die Flüchtlingsarbeit
Rotkreuz-Kreisverband erhält 4.000 Euro von „Neue Wege Reisen GmbH“– Unterstützung für Ukraine-Flüchtlingstreff und Mehrgenerationenhaus – Rolf Klöcker, Boris Brandhoff und Sabine Heines nahmen die Spenden in Euskirchen dankbar von Christine Göritz entgegen
Euskirchen – Der Rotkreuz-Kreisverband Euskirchen wurde kürzlich von der „Neue Wege Reisen GmbH“ mit einer Spende über 4000 Euro unterstützt. Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker, Sabine Heines, Koordinatorin des DRK-Mehrgenerationenhauses und Boris Brandhoff, Leiter des Teams Migration/Integration beim Rotkreuz-Kreisverband Euskirchen, empfingen die Spende dankbar von Christine Göritz bei strahlendem Sonnenschein im Hof des Euskirchener Rotkreuz-Mehrgenerationenhauses.
Ursprünglich kam der Reiseveranstalter auf die Idee, aufgrund des schrecklichen Ukrainekrieges einmal in der Woche Friedensmeditationen anzubieten. Doch das reichte ihnen noch nicht. Gründer Markus Hegemann kam auf eine weitere Idee: So spendeten sie ein Prozent ihres Märzumsatzes an lokale, unbürokratische Sozialprojekte – und wer wäre da ein besserer Ansprechpartner als das Rote Kreuz. Eine Hälfte ging nach München, die andere in die Eifel, genauer gesagt an den Euskirchener Kreuzverband, der ganze 4.000 Euro erhielt.
Rolf Klöcker bedankte sich insbesondere bei der Geschäftsführung für das Möglichmachen der wertvollen Unterstützung.
„Es bewirkt etwas!“
Der Kontakt kam zustande, weil die Mutter einer Freundin von Göritz, die aus der Ukraine flüchten musste, ihr vom „Café Henry“ und dem Engagement des Roten Kreuzes berichtet hatte. So nahm sie selbst an einem Treffen für Flüchtlinge aus der Ukraine und deren Familienangehöriger teil und war begeistert. Sie fragte, ob Interesse an einer Spende bestehe und traf sofort auf rege Begeisterung seitens des Kreisverbandes.
Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker sagte dazu: „Wir sind sehr stolz auf unser Unterstützungsangebot und lernen aus unseren Erfahrungen, dass es wirklich gut ankommt, Sinn macht und geschätzt wird. In dieser Form gewürdigt zu werden ist einfach schön!“
Göritz berichtete von ihren persönlichen Erfahrungen des Treffs: „Hier war alles voll und die Stimmung trotz der Umstände wirklich offen und super.“ Boris Brandhoff stimmte ihr zu und betonte, dass es den Menschen oftmals auch einfach schon helfe, gehört zu werden, etwas Ruhe zu erfahren und nicht alleine „im Regen zu stehen“. Brandhoff: „Es bewirkt wirklich etwas!“ Sabine Heines ergänzte ihn: „Nicht nur das, die Spende kommt auch gezielt an. Das kann man leider nicht selbstverständlich nennen, da es oftmals zu langen Bewilligungsverfahren kommt. Das wollen wir hier gezielt nicht, sondern direkt und unbürokratisch helfen.“
Boris Brandhoff erklärte weiter: „Wir als Rotes Kreuz müssen meist schnell auf akute Situationen reagieren und helfen, da sind solche Spendenmittel unabdingbar. So gab es kurz nach Ausbruch des Ukrainekrieges viele Sorgen der hiesigen Verwandten, für die wir umgehend eine Telefonhotline eingerichtet haben, aber eben auch schnell einen Treff für die Betroffenen organisiert haben.“ Rolf Klöcker dazu: „Ganz genau, denn das ist auch ein Anspruch den viele an das Rote Kreuz haben: schnell und effektiv zu helfen. Wir versuchen dem Gerecht zu werden und mithilfe solcher Spenden wird uns sehr viel Last von den Schultern genommen.“
Das Mehrgenerationenhaus biete bereits, so Sabine Heines, für geflüchtete, ukrainische Kinder immer freitags ein Malangebot unter Betreuung einer Künstlerin an, aber auch viele weitere Aktionen, Ausflüge und sogar bald eine Osterfreizeit an, um ihnen wieder ein Lächeln zu schenken.
Von Heimweh und Wundern
Die Erfahrungen in der Bewältigung der Flüchtlingskrise, die 2015 begann, hätten bei der Organisation der jetzigen sehr weitergeholfen. So betonte Heines weiter: „Wir lernen! Bei uns gibt es keine Klassen oder Unterscheidungen, wer von wo kommt. Zwar haben die Hilfsaktionen vor knapp sieben Jahren noch nicht annähernd so gut funktioniert wie heute, doch man merkt mittlerweile, dass bereits jetzt viele der ukrainischen Flüchtlingskinder in den Schulen angenommen sind. Das zu sehen macht uns einfach glücklich!“ So kämen an manchen Tagen, zum Beispiel bei schlechtem Wetter, manchmal „nur“ 35 Teilnehmer zum Treff, an anderen Tagen seien es dann wieder über 80. Das zeige: Es kommt an, wird genutzt und geschätzt. Viele erzählen auch von ihrem Heimweh, ihrer Sehnsucht oder warteten auf ein Wunder. „Da können wir dann nur beistehen, zuhören und so gut es geht unterstützen“, so Heines.
„Egal wie, es hilft sehr“
Trotz der Spende bleibt der Bedarf weiterhin hoch, denn der Krieg und die damit einhergehende Krise halten an. Zu verschiedenen Spendenmöglichkeiten beim Kreisverband sagte Rolf Klöcker: „Man kann entweder direkt an unseren Rotkreuz-Kreisverband spenden und wir verteilen sie an unsere zahlreichen sozialen Projekte und Einrichtungen im Kreis, oder man sagt direkt dazu, für welche dieser Institutionen das Geld bestimmt ist. Diese erhält dann den gesamten Betrag ohne weitere Abzüge oder Verwaltungskosten. Egal wie, es hilft wirklich sehr!“
Die „Neue Wege GmbH“ ist ein Reiseveranstalter, der auf alternatives, nachhaltiges und sozialverträgliches Reisen, beispielsweise „Ayurveda“- und „Yoga“-Gruppenreisen in handverlesenen Resorts, statt auf Massentourismus setzt. Das Unternehmen arbeitet auch mit Yogalehrern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und mit der „Schutzgemeinschaft Deutsche Wälder“ zusammen, pflanzt in einer Kooperation Bäume und ist mit dem „Tour Cert“-Siegel für Nachhaltigkeit ausgezeichnet.
pp/Agentur ProfiPress