Euskirchen - Erste Informationsveranstaltung im Rahmen des Projektes Frauen-Info International
Im Rahmen des KOOP-Projektes Frauen-Info International von der Integrationsagentur des Deutschen Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen, des Vereins „Frauen helfen Frauen e.V.“ und des KoBIZ (Kommunales Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Euskirchen) informierte Jutta Bernardy, Grundschullehrerin, über das Thema „Wie funktioniert Schule in Deutschland“.
Euskirchen - Mütter russischer und türkischer Herkunft von gerade eingeschulten Kindern und Kindergartenkindern kamen ins Schulungszentrum des Roten Kreuz in Euskirchen.
Schon in der Eingangsrunde berichteten Teilnehmerinnen von eigenen Schulerfahrungen, die ganz anders waren, als das, was sie nun mit ihren Kindern in der Grundschule erleben: In den Schulen in Russland oder in der Türkei seien die Leistungsanforderungen höher, die Kinder könnten sich nicht frei in der Klasse bewegen, es würde nicht so viel gespielt. Der erste Schultag wird anders gefeiert, eine Mutter berichtete: „Ich wusste gar nicht, was ich in die Schultüte packen sollte“.
Den Vortrag mit den Themen Schuleingangsphase, Unterrichtsmethoden, Hausaufgaben, Zeugnisse und Zusammenarbeit Eltern-Schule nahmen die Teilnehmerinnen interessiert auf – es konnten Übersetzungshilfen in Russisch und Türkisch gegeben werden, so dass alles verstanden wurde.
Frau Bernardy erklärte, wie Formulierungen in Zeugnissen zu verstehen sind: Mit der Aussage, dass ein Kind sich bemühe, Buchstaben zu Wörtern zusammenzusetzen solle das Kind positiv bestärkt werden. Mit Textzeugnissen soll verhindert werden, dass Kindern zu früh in Leistungsdruck und Konkurrenzkampf geraten. Es ist wichtig, dass Eltern immer das persönliche Gespräch mit dem Lehrer/der Lehrerin suchen.
Auch zum Thema „Hausaufgaben“ gab es Diskussionsbedarf: Am besten bleibt die Mutter in den ersten Schuljahren in der Nähe, damit das Kind Fragen stellen kann, aber sie soll nicht die Aufgabe der Lehrerin übernehmen. Es ist wichtig, dass die Lehrerin erkennt, wenn ein Kind den Unterrichtsstoff nicht verstanden hat und deshalb die Hausaufgaben nicht richtig machen konnte.
Frau Dr. Klick vom Gesundheitsamt des Kreises gab zusätzliche Informationen über die Einschulungsuntersuchung und Tipps, an wen sich Eltern wenden können, wenn ein Kind vom Schulbesuch zurückgestellt werden soll.
Die Veranstaltungsreihe für Frauen wird mit Themen aus den Bereichen Schule, Erziehung und Gesundheit fortgesetzt.