Fitnessspielplatz im Schulzentrum
Stadt Mechernich unterstützt Eigeninitiative des Jugendrotkreuzes – Baubeginn 65.000-Euro-Projekt im Frühjahr 2018 – Stadt stellte selbst für 230.000 Euro Spielgeräte auf.
Mechernich – Einen Fitnessspielplatz für Kinder mit Trimmgeräten, die auch Jugendliche und Erwachsene benutzen können, will das Jugendrotkreuz (JRK) Mechernich im Frühjahr 2018 im Schulzentrum bauen – und zwar parallel zur Feytalstraße. Spielgelände und Straße sollen mit einem Zaun voneinander getrennt werden.
Das Projekt ergänzt in idealer Weise das Spielgeräteprogramm, das die Stadt Mechernich gerade selbst an den Schulen im Schulzentrum für 230.000 Euro realisiert hat (siehe vorangehender Bericht).
Erdarbeiten und Fallschutz am Fitnessspielplatz Mechernich übernimmt ein Mechernicher Tiefbauunternehmen unentgeltlich, die Stadt sorgt für Versicherung und Pflege der 65.000 Euro teuren Spielanlage.
Bei einem Sponsorenlauf nach Köln nahmen 15 Jugendrotkreuzler insgesamt 6020 Euro ein, es gibt weitere Privatspenden. Stiftungen haben ebenfalls in Aussicht gestellt, sich an den Kosten zu beteiligen.
„Visitenkarte“ für Mechernich
JRK-Betreuerin Nicole Thielen und die JRK-Sprecher Til Voß, Joyce und Dylan Müller stellten die fortgeschrittenen Pläne jetzt Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und dem Ersten Beigeordneten Thomas Hambach vor. Beide waren von den Plänen sehr angetan. Bürgermeister Dr. Schick sprach von einer „Visitenkarte“ für Mechernich. Wer über die Feytalstraße in den Kernort gelange, sehe sofort, dass er es mit einer jungen familienfreundlichen Stadt zu tun hat.
Geplant sind drei Sektoren. Der Bereich „Fitness“ mit Trimm-Dich-Geräten, die auch Erwachsene und Jugendliche nutzen können, ist etwa 115 Quadratmeter groß und schließt mit einer Graffitiwand ab. Der Abenteuerspielbereich ist mit 175 Quadratmetern der größte Teil, die Spielelandschaft für kleinere „Pänz“ misst 60 Quadratmeter.
Im Mechernicher Jugendrotkreuz engagieren sich zurzeit knapp 50 Kinder und Jugendliche. Der Dachverband DRK hat einen Rahmenvertrag mit dem Hersteller von professionellen Spielburgen und Schiffen. Diese Firma soll die Spiellandschaften und Open-Air- Sportgeräte in Mechernich TÜV-Abnahme-fertig aufbauen. Den Untergrund richtet die ortsansässige Firma her, die nicht genannt werden möchte.
Außerdem wollen zwei Väter von Mechernicher JRK-Kindern, die Schreiner sind, mit anpacken, zum Beispiel die hölzerne Umrandung von Sandkästen und eine Graffiti-Holzwand selbst errichten. Til Voß: „Ziel ist es, dass auch wir Jugendlichen selbst viel machen und auch auf den Spielplatz aufpassen, weil er »unser Ding« sein soll.“
Nicole Thielen: „Da wir selbst ganz viele Kinder und Jugendliche aus nicht ganz einfachem sozialen Umfeld in unseren Reihen haben, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Zerstörungswütige draußen gehalten oder integriert werden.“
Ziel ist es jedenfalls, dass auch Jugendliche die Anlagen benutzen und sich vernünftig gegen Kinder und andere Jugendliche und Material verhalten, so die Hoffnung des Projektes „Mehrgenerationen-Abenteuerspielplatz“. Nicole Thielen: „Wir hoffen, dass da auch ganze Familien und Senioren hinkommen.“ Til Voß: „Auch Schulklassen können sich zwischendurch mal beim Trimmen oder Spielen austoben.“
50 Kilometer in zwei Tagen gelaufen
Deshalb kam man bei einem früheren Bürgermeistertermin auf einen Standort im Schulzentrum, der in der Nähe der Schulen, dem neuen Kindergarten, Kleiner Offenen Tür, Wohnbebauung und Tennisklub liege. Da seien auch immer Erwachsene im Umfeld, die einen Blick aufs Spielplatzgelände werfen können. Das Gelände soll während der Schulzeit mit einem Tor verschlossen, nachmittags und an den Wochenenden aber für die Öffentlichkeit geöffnet werden können.
An dem zweitägigen 50-Kilometer-Sponsorenlauf nach Köln nahmen 15 Jugendrotkreuzler teil und sammelten auf den Straßen, in Hotels und Restaurants unterwegs über 6000 Euro für ihren Fitnessspielplatz Mechernich ein. Weitere tausend Euro sind in Aussicht gestellt. Von der NRW-Stiftung und der Stiftung „Ein Herz für Kinder“ erwarten sich Nicole Thielen und ihre Schützlinge jeweils größere Beträge. Den Rest will das Rote Kreuz selbst aufbringen.
pp/Agentur ProfiPress