Hellenthal - Eine wichtige Säule im Rettungsdienst
DRK zieht zufriedenstellende Bilanz - Ereignisreiche und strategisch wichtige Jahre liegen hinter dem DRK – Am 8. Mai 2019 wird Ausstellung zum Roten Kreuz im Rheinland auf Vogelsang eröffnet – Bau des Anbaus am Rotkreuzzentrum in Euskirchen liegt im Zeitplan
Rescheid/Kreis Euskirchen – Die junge Frau erzählte bei der Kreisversammlung von ihrem Schicksal, von ihrer Flucht aus dem Iran, den Momenten, in denen sie an Selbstmord dachte und von der Hilfe, die Donja in ihren Betreuern bei der neuen Jugendhilfe des Roten Kreuz im Kreis Euskirchen fand.
Es waren beeindruckende Worte, im gebrochenen Deutsch und fließendem Englisch, mit denen die 17-Jährige deutlich machte, wie viel Hoffnung den Betroffenen die Betreuung durch das Rote Kreuz geben kann. Die Iranerin ist seit acht Wochen in Deutschland. Und froh überlebt zu haben. Sie war ein bewegendes Beispiel dafür, was das DRK leistet.
Ein weiteres positives Beispiel für die gute Arbeit des DRK ist der 18-jährige Oumar, der nach seiner Flucht aus Guinea zunächst in der Jugendhilfeeinrichtung des DRK betreut wurde und heute in einer der Zentralen Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge des Roten Kreuzes arbeitet.
Rückblick auf ereignisreiche Jahre
Wilfried Müller, der stellvertretende Vorsitzende, führte durch das Programm der DRK-Kreisversammlung, deren Einladung in den Rescheider Bergmannstreff rund 100 Rotkreuzler gefolgt waren.
2017/18 waren ereignisreiche und strategisch wichtige Jahre für das DRK, wie Vorsitzender Karl-Werner Zimmermann darlegte. Man habe viel investiert. Die Rettungswache Tondorf wurde übernommen. Im kommenden Jahr soll ein neuer Einsatzleitwagen angeschafft werden.
„Wir tun das, um die Leistungsfähigkeit des Kreisverbandes weiter zu steigern und unsere Position im Rettungsdienst und Krankentransport zu festigen“, so Zimmermann.
Die gesteckten Ziele konnten erreicht und sogar übertroffen werden, erläuterte Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker. Der Umsatz stieg von rund 8,3 (2011) auf rund 30 Millionen (2017) und damit um das Dreieinhalbfache.
800 hauptamtliche Mitarbeiter
Die Zahl der Mitarbeiter im Hauptamt sei mittlerweile auf 800 gestiegen. Der Verein kann auf weitere 800 ehrenamtliche Helfer und 400 Mitglieder im Jugendrotkreuz zählen. Christoph Thomaßen, Kreisbereitschaftsarzt im Kreisverband, berichtete, dass mit den zehn DRK-Bereitschaften im Kreis rund 7.900 Helferstunden ehrenamtlich geleistet worden sind.
„Wir wollen uns jetzt verstärkt konsolidieren“, betonte Klöcker.
31 Kitas sind mittlerweile kreisweit in der Trägerschaft des Roten Kreuzes - hinzu kommen drei Rettungswachen, fünf Offene Ganztagsgrundschulen und zwei zentrale Unterbringungseinrichtungen für Flüchtlinge. Seit Juli 2018 ist der Kreisverband zudem anerkannter Jugendhilfeträger im Bereich der Stationären Jugendhilfe.
Für eine weitere neue Kita in Arloff-Kirspenich wurde gerade der Grundstein gelegt, sie soll im Sommer 2019 an den Start gehen. In Weilerswist wurde die neue viergruppige Einrichtung in der Bernhard-Thywissen-Straße kürzlich eröffnet. Darüber hinaus wurde die Offene Ganztagsgrundschule in Dahlem übernommen – als fünfte.
Auch mit dem Anbau am Rotkreuz-Zentrum gehe es weiter gut voran. Er liege im vorgesehenen Zeitplan, so Klöcker. Die Inbetriebnahme werde nach derzeitigem Planungsstand Anfang 2019 erfolgen. Am 8. Mai wird zudem eine weitere Ausstellung am Standort Vogelsang eröffnet – unter dem Titel: „150 Jahre Rotes Kreuz im Rheinland“.
Bisher in Urft untergebracht, wird dann auch bald die Jugendhilfe nach Mechernich umziehen. Dort wird das DRK ein leerstehendes Objekt am Nyonsplatz anmieten. In Mechernich habe man darüber hinaus eine neue Unterkunft für den Ortsverein erworben, der einen enormen Aufschwung genommen hat und dringend mehr Platz benötigt, so Klöcker.
Einer der größten Arbeitgeber im Kreis
Landrat Günter Rosenke lobte: „Das Rote Kreuz gehört zu einem der größten Arbeitgeber im Kreis Euskirchen.“ Und sei zudem sehr gut aufgestellt. Vorbildlich sei zum Beispiel die Zertifizierung als Familienfreundlicher Arbeitgeber durch die Bertelsmann-Stiftung und die Auszeichnung für zukunftsfähige Unternehmenskultur im Rahmen der INQA-Zertifizierung durch das Bundesarbeitsministerium.
Und auch Kreisbrandmeister Udo Crespin betonte den besonderen Stellenwert: „Wir haben ein Hilfeleistungssystem im Kreis Euskirchen, das durch unterschiedliche Säulen getragen wird - eine der Hauptsäulen ist das DRK.“
pp/Agentur ProfiPress