Kall/Mechernich | Weihnachtszeit ist Spendenzeit
Bilanz der Hilfsgruppe Eifel: DRK-Kita Herhahn, „Renault Oldie-Club Roggendorf“, „Junggesellen Pesch“ und „Landfrauen Rescheid“ unterstützten – Eifeler haben dem Kaller Verein in 32 Jahren nahezu neun Millionen Euro anvertraut – Greuel: „Zahl der Lebensretter stieg auf 362“
Kall/Mechernich-Roggendorf - Wenn es im Kreis Euskirchen auf Weihnachten zugeht, kann sich auch die Kaller Hilfsgruppe Eifel über ein erhöhtes Spendenaufkommen freuen. So auch in diesem Jahr, in dem der Kaller Verein bei seiner Jahresbilanz auf ein nunmehr 32-jähriges Bestehen zurückblicken kann. In dieser Zeit, so der Vorsitzende Willi Greuel, habe die Eifeler Bevölkerung der Hilfsgruppe 8.678.450,19 Euro (Stand Anfang Dezember) an Spendergeldern anvertraut.
Von diesem Geld seien unter anderem zwölf große Typisierungsaktionen mitfinanziert worden, bei denen 24.030 Menschen aus dem Bereich des Kreises in die weltweite Spendendatei der „Deutschen Knochenmark-Spender-Datei“ (DKMS) gebracht worden seien. Und das mit großem Erfolg. Greuel: „Die Zahl der Eifeler, die für leukämiekranke Menschen in 34 Ländern der Welt lebensrettende Stammzellen gespendet haben, ist dieses Jahr auf 362 gestiegen“. Darauf könne die Hilfsgruppe stolz sein.
DRK-Kita spendete 300 Euro
Fast wöchentlich ist Greuel vor Weihnachten unterwegs, um Spenden von Vereinen, Organisationen, Schulen oder Kindergärten entgegenzunehmen. So auch in der DRK-Kita Herhahn, die sich das Buch „Juli tut Gutes“ zum Thema gemacht hatte, bei dem um Teilen geht. Hierzu hatte die Agentur ProfiPress bereits berichtet.
So brachten die Kinder Spielzeuge, die sie entbehren konnten, mit in die Kita. Beim Martinsflohmarkt hatten sie dann die Gelegenheit, für einen Euro eines der Spielzeuge zu kaufen, um damit etwas Gutes zu tun, denn der Erlös war für die Hilfsgruppe Eifel bestimmt. Die 19 Euro, die bei der Aktion zusammengekommen waren, wurden von der Kita auf 300 Euro aufgestockt und von Kita-Leiterin Julia Jakobs an Willi Greuel übergeben.
1700 Euro von Renault-Fans
Eine Spende von 1678,90 Euro konnte Greuel vom Vorsitzenden des „Renault Oldie Club Eifel“, Jörn Hück, in Empfang nehmen. Bereits zum 26. Mal hatte der Club im Sommer rund um das Roggendorfer „Autohaus Hück“ ein Treffen von Besitzern von Renault-Oldtimern organisiert. Seit 26 Jahren wird dieses Treffen in Roggendorf zugunsten der Hilfsgruppe ausgerichtet.
Aus der ganzen Bundesrepublik und den Beneluxländern waren 85 Besitzer der alten Schätzchen nach Roggendorf angereist, um dort ihre Renaults zu präsentieren. Ältestes Fahrzeug war ein Renault 4 CV von 1954. Besondere Aufmerksamkeit weckten zehn „Alpine“-Modelle. Des Weiteren waren durch die Modelle R4, R6, R8 und R16 fast das komplette Renault-Oldtimer-Programm zu sehen gewesen. Auch eine Tombola mit 150 Preisen trug dazu bei, dass Jörn Hück eine Spende von fast 1700 Euro an Willi Greuel übergeben konnte.
„Jeder Cent, wo er benötigt wird“
Und die Unterstützung riss nicht ab. Denn ein weiterer treuer Spender ist der Junggesellenverein aus Pesch, der dort im September die Kirmes und das abschließende „Hahneköppen“ veranstaltet. Beim letzten Arbeitstreffen der Hilfsgruppe in diesem Jahr,übergab Volker Nielen den Erlös des „Hahneköppens“ in Höhe von 300 Euro an Greuel. Wie Nielen berichtete, wurde nach der Ermittlung des Hahnenkönigs ein Brathähnchen zugunsten der Hilfsgruppe versteigert. „Innerhalb kurzer Zeit, in der jeder Zeltgast automatisch mitbieten muss, sind auch dieses Jahr wieder 300 Euro zusammengekommen“, freute sich Volker Nielen.
Das Geld stehe eigentlich dem Hahnenkönig zu, der Junggesellenverein habe aber beschlossen, das Geld sinnvoller zu verwenden und damit Kindern und Jugendliche zu unterstützen, die auf Hilfe angewiesen seien. Nielen: „Wir sind eine Gemeinschaft von Jugendlichen und jungen Erwachsenen und möchten dieses Gemeinschaftsgefühl auch nach außen tragen, damit die hilfsbedürftigen Kinder und Jugendlichen auch in diesen schweren Zeiten nicht vergessen werden“.
Die Pescher Junggesellen unterstützen die Hilfsgruppe nunmehr seit neun Jahren. „Wir tun das, weil wir wissen, dass jeder Cent zu 100 Prozent dahingeht, wo er benötigt wird“, so Nielen.
„Großes Anliegen“ der Landfrauen
Viel Beifall der Hilfsgruppe wurde den „Landfrauen“ aus Rescheid zuteil, die mit starker Mannschaft zum Monatstreffen erschienen waren, um eine Spende von 2453,54 Euro zu überreichen. Es war der Erlös des diesjährigen „Adventsbasars“, den die 22 Frauen des 1968 gegründeten Vereins veranstaltet hatten.
In den ersten Jahren ihres Bestehens hatten die Landfrauen aus Rescheid, Giescheid, Kamberg und Schnorrenberg landwirtschaftliche Info-Versammlungen sowie Fahrten und Wanderungen veranstaltet. Doch schnell kam der Gedanke auf, mit dem Verkauf von Bastelarbeiten und Eifeler Köstlichkeiten Gelder zu erwirtschaften, um gemeinnützige Institutionen oder Hilfsprojekt zu unterstützen. Regelmäßig wurden die Köstlichkeiten auf den Flohmärkten in Kronenburg und bei den Jahrmärkten in Reifferscheid angeboten.
Die Landfrauen unterstützten auch viele Projekte der Pfarre „St. Barbara“ in Rescheid. Später gingen Spenden an die „Lebenshilfe“ in Zülpich, die „Gala Tolbiac“, die „Tafel Mechernich“, ein Brunnenprojekt in Indien sowie auch an den „Verein für Tumor- und leukämiekranke Kinder Blankenheimerdorf“, an Kindergärten der Gemeinde Hellenthal und an die DRK-Rettungswache in Rescheid.
Nach der verheerenden Flutkatastrophe im Juli 2021 spendeten die Landfrauen 5000 Euro an Flutopfer. Und auch eine Bank um die Dorflinde in Rescheid wurde von der agilen Frauengruppe finanziert. In diesem Jahr sei es schließlich ein großes Anliegen der Landfrauen gewesen, den Erlös des „Adventsbasars“ an die Hilfsgruppe Eifel zu spenden, wie die Frauen mit bester Laune bei der Übergabe berichteten.
pp/Agentur ProfiPress