Mechernich - Stadt stellt Pläne für Kommern vor
Umbau des Arenbergplatzes – Abriss der Brücke auf der Ackergasse – Brunnen im Mühlenpark wird restauriert – Änderung für Verkehrsführung auf der Kölner Straße angedacht
Mechernich-Kommern – Es war fast so, als ob eine Sitzung des Stadtentwicklungsausschuss in die Gaststätte Kommern verlegt worden wäre. Dabei handelte es sich um die Jahreshauptversammlung des Vereinskartells, bei der aber einige städtische Mitarbeiter und sogar Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick über anstehende Projekte in Kommern berichteten.
Schick sprach von einem Spagat mit den Interessen der Städtebauförderung auf der einen Seite und der Tatsache, dass der Ortskern lebenswert bleiben muss und die Interessen der Geschäftsleute auch berücksichtigt werden. So soll auf der Kölner Straße beispielsweise eine Brötchentaste für Kurzparker eingerichtet werden. Bei den weiteren Planungen ließ der Bürgermeister aber seine Fachleute aus dem Rathaus sprechen. „Wie wichtig uns Kommern ist zeigt die Tatsache, dass an einem Freitagabend das halbe Rathaus hier ist“, scherzte Schick.
Christof Marx, Ingenieur im Fachbereich Straßen und öffentliche Grünflächen, stellte die Pläne für den 310.000 Euro teuren Umbau des Arenbergplatzes vor. „Wir wollen weg vom Thema Parkplatz“, sagte Marx, dafür würde es außerdem keine Förderung geben. Doch ganz ohne Stellplätze kommt man dennoch nicht aus, sie sollen außen und direkt in der Mitte eingezeichnet werden. Dort ist aber auch Platz für den Dorfmai.
Zur Ackergasse hin sollen punktuell Bäume und Bänke aufgestellt werden. Angemerkt wurde bei der Versammlung, dass ein Baum „mobil“ sein müsse, damit der Autoscooter bei der Kirmes Platz hat. Im hinteren Bereich des Arenbergplatzes soll ein kleiner Spielplatz entstehen. Um eine Linde können Eltern auf einer Rundbank Platz nehmen. Weil die Fläche für den Spielplatz recht klein ist, passen nur Motorik- oder Drehspiele, Wackeltiere oder ein Balancierbalken dorthin.
Marx‘ direkter Vorgesetzter Mario Dittmann widmete sich der Hochwasserschutzproblematik. Die Brücke über die Ackergasse soll abgerissen und erweitert werden. „Das bedeutet aber nicht, dass sie dann vor Hochwasser geschützt sind“, meinte Dittmann. Durch mehrere Maßnahmen, etwa das Absenken des Wasserspiegels im Mühlenpark und ein Bypass für die Brücke an der Rehgasse, soll die Wahrscheinlichkeit für ein Hochwasser verringert werden.
Ackergasse wird zur Sackgasse
Derzeit sind zwischen Bleibach und Ackergassen-Brücke nur 80 Zentimeter Luft. Das neue Brückenbauwerk bringt nicht nur mehr Höhe, sondern auch an den Rändern mehr Platz. Nachteil: Die Ackergasse wird auf beiden Seiten zur Sackgasse, denn Autos sind auf der neuen Brücke nicht vorgesehen. Fußgänger kommen über Stufen oder eine Rampen auf die Brücke, um den Bleibach zu überqueren.
Dennis Müller vom Team Stadtplanung griff eine Idee von Ortsvorsteher Rolf Jaeck auf, der sich für eine Neugestaltung der Brunnenanlage einsetzte. „Das ist derzeit eine traurige Anlage, die nicht zum Gesamtkonzept passt“, sagte Müller. Der Brunnen kann erhalten bleiben und wird technisch modernisiert. Rund um den Brunnen entsteht ein Karree mit Ausbuchtungen auf drei Seiten. Auf der vierte Seite soll der Gedenkstein für den ehemaligen Gemeindedirektor Norbert Leduc platziert werden. „Frau Leduc war mit dem bisherigen Standplatz nicht glücklich und mit dem neuen Ort sehr zufrieden“, gab Jaeck zu bedenken.
Letzter städtischer Mitarbeiter im Bunde war Constantin Hochgürtel vom Team Ordnungswesen. Er präsentierte Ideen, wie die Verkehrssituation auf der Kölner Straße geändert werden könnte. „Wir haben einen hohen Parkdruck festgestellt“, sagte Hochgürtel. Aus diesem Grund will die Stadt acht bis 15 neue Parkplätze schaffen, und zwar vor der Volksbank, neben der Gaststätte Stollen und vor der Bäckerei Reinartz. „Dadurch hoffen wir auch, dass wir die gefahrene Geschwindigkeit etwas rausnehmen“, erklärte Hochgürtel.
Denn an die Schrittgeschwindigkeit halten sich nur wenige Autofahrer. Aus diesem Grund überlegt die Stadt, aus einer normalen verkehrsberuhigten Zone (6 bis 7 km/h) einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich zu machen, wo eine Geschwindigkeit zwischen 10 und 30 km/h erlaubt ist. Bürgermeister Schick schlug dann auch sofort eine Festsetzung auf 10 km/h vor. Am Ende dieses verkehrsberuhigten Geschäftsbereichs soll dann nach einer Aufpflasterung auf der Straße wieder eine verkehrsberuhigte Zone anschließen. Ortsvorsteher Rolf Jaeck stellte eine Anliegerversammlung wegen dieser Maßnahmen auf der Kölner Straße in Aussicht.
Ansonsten präsentierte Geschäftsführerin Sabrian Schäfer nach ihrer Wahl im vergangenen Jahr im ihrem ersten Geschäftsbericht unter anderem Highlights wie das Vatertagsfest für Elias, die 30. Blumen- und Kleintiermarkt und das Feuerwehr-Jubiläum. Neu im Vereinskartell, dem fast 30 Vereine aus dem Ort angehören, ist das Deutsche Rote Kreuz.
pp/Agentur ProfiPress