Schleiden - Wetter, Pflanzen und Elektrizität erforscht
Die Rot-Kreuz-Kindertagesstätten in Gemünd und Harperscheid wurden mit dem Zertifikat „Haus der kleinen Forscher“ ausgezeichnet – Kindern soll spielerisch ein Zugang zu Technik und Naturwissenschaft vermittelt werden.
Schleiden-Gemünd – Wer einmal ein großer Forscher werden will, der muss schon im Kindergarten mit dem Experimentieren anfangen. Um den Kleinen die Möglichkeit zu geben, ihrem Forschungstrieb nachzugehen, lässt das Rote Kreuz Euskirchen nach und nach seine Kindertagesstätten mit dem Zertifikat „Haus der kleinen Forscher“ versehen.
Natürlich muss man einiges leisten, um dieses Zertifikat zu erhalten. Die beiden Erzieherinnen Julia Jakobs und Sarah Schorn von der Rot-Kreuz-Kindertagesstätte in Gemünd haben in den letzten Monaten an die 25 Experimente dokumentiert, die sie mit den Kindern zusammen durchgeführt haben.
Dabei ging es um große Themen wie Wetter, Pflanzen und Elektrizität. „Wir haben Nebel selber hergestellt, das tägliche Wetter beobachtet und dokumentiert und zahlreiche Spiele rund ums Wetter gemacht“, berichtet Sarah Schorn.
„Bei den Pflanzen haben wir Knollen untersucht, eine Gärtnerei besucht, die Aufgabe der Pflanzenwurzel analysiert, Kräuter gepflanzt und beobachtet, wie eine Pflanze Wasser aufnimmt“, fügt ihre Kollegin Julia Jakobs hinzu.
Am Dienstag stand dann vor allem das Thema Elektrizität im Vordergrund. Aus Anlass der Zertifizierung zeigten die Kinder ihren Eltern, was sie schon so alles gelernt hatten. Dabei ging es unter anderem darum, kleine Schaltkreise aufzubauen, leitende von nicht leitenden Stoffen zu unterscheiden und einen Lautsprecher anzuschließen.
Der Rot-Kreuz-Geschäftsleiter Soziale Dienste, Rolf Klöcker, wies auf die bundesweite Bedeutung der Initiative hin, die unter anderem von der Helmholtz-Gemeinschaft getragen wird. „Es geht darum, frühkindliche Bildung nachhaltig zu fördern und damit auch Nachwuchssicherung in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen zu betreiben“, so Klöcker. Bei den Kindern solle die Neugier auf die Umwelt geweckt werden, dazu stelle der Förderverein „Haus der kleinen Forscher“ auch Arbeits- und Lernmaterial zur Verfügung.
Für die Zertifizierung war Fachberaterin Anne Rogat von den Kindertagesstätten des DRK-Landesverbands Nordrhein angereist. Rogat ist auch Netzwerkkoordinatorin für das Projekt „Haus der kleinen Forscher“.
„Wir versuchen, Naturwissenschaft und Technik spielerisch an die Kinder zu vermitteln“, berichtete sie. Dabei gehe es auch darum, die Erzieherinnen für dieses Projekt zu motivieren. „Wir investieren daher auch in die Schulung der Erzieherinnen“, so Rogat. Die Kinder selber brauche man hingegen nicht erst zu motivieren. „Alle Kinder lieben es zu experimentieren“, wusste Rogat.
Wenn genügend Experimente dokumentiert sind, dann werden diese beim Landesverband in Düsseldorf eingereicht. Dort wird dann entschieden, ob die jeweilige Kindertagesstätte die Voraussetzungen für eine Zertifizierung erfüllt.
Nicht nur die Rot-Kreuz-Kindertagesstätte in Gemünd hatte am Dienstag das Soll erfüllt, auch die Rot-Kreuz-Kindertagesstätte in Harperscheid erhielt das begehrte Zertifikat, das fortan neben der Eingangstür der Einrichtung prangen wird.