Starke Partner für die Gesundheit
Mechernich | „Gesunde Quartiere Mechernich“ ermöglichte neue Hochbeete und weitere soziale Projekte im Heideweg – Netzwerk aus DRK, Stadt- und Kreisverwaltung, Caritas, Gesundheitsamt, Krankenkasse, Kinderschutzbund und Anwohnerinnen machte sich vor Ort ein Bild
Mechernich – Tomaten, Gurken, Petersilie, Radieschen und mehr warten im Mechernicher Heideweg schon auf ihre Ernte aus nagelneuen Hochbeeten. Sie sind ein Ergebnis des Projektes „Gesunde Quartiere Mechernich“ und sollen für mehr Lebensqualität und Gesundheit sorgen - so auch in der Siedung „Am Heideweg / An den Birken“.
In Augenschein nahmen diese nun die „Möglichmacher“ Boris Brandhoff, Leiter Migration/Integration des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen, Simone Schür und Fatima Collins, ebenso vom Roten Kreuz, Ralf Claßen, Stadtkämmerer, Dezernent und Vorsitzender der Mechernich Stiftung, Martina Hilger-Mommer vom Kreisjugendamt, Kati Jakob von der Stadtverwaltung, Alexander Neubauer und Nadja Abel von der Mechernicher Caritas, Katja Ziemann vom Kreisgesundheitsamt, Monika Heimes von der „Techniker Krankenkasse“ (TK) als Vertreterin der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) in Nordrhein-Westfalen, Anke Rudolph, die Vorsitzende des Mechernicher Kinderschutzbundes sowie die Anwohnerinnen Lila al Mustafa, Hajrya Ali und Sherin Hasan.
Entstanden ist dieses große, neuartige Netzwerk für Mechernich und den Kreis Euskirchen im Rahmen eines Präventionsprojekts des Kreises Euskirchen, das die Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) in Nordrhein-Westfalen seit 2020 fördern.
Mit der Umsetzung des Projekts „Gesunde Quartiere Mechernich“ hat der Kreis zum Jahresbeginn 2023 das Deutsche Rote Kreuz im Kreis Euskirchen beauftragt. Ziel ist es, die Chancengleichheit auf sozialer und gesundheitlicher Ebene voranzubringen. Dazu gebe es aber „kein Rezept“, so Hilger-Mommer: „Dies muss jeweils vor Ort zusammen mit den Betroffenen entschieden werden, wie es auch hier in Mechernich erfolgt ist.“
Ein Garten soll her
Begonnen hatte alles im Oktober 2020 mit einer Befragung der Anwohner. Schür: „Wir fragten, wie sie sich wohler fühlen und besser verwirklichen können“.
Schnell kam der Wunsch nach einem Garten für gesündere Ernährung auf. Lila al Mustafa, Hajrya Ali und Sherin Hasan kannten diese noch aus ihren Heimatländern, zum Beispiel Syrien, wo sie schon von Kindesbeinen an Gärten und große Felder ihrer Familien mit Blumen und Gemüse, Obstbäumen oder Oliven bewirtschaftet haben. Sie erinnerten sich gerne zurück, wie die ganze Familie bei der Ernte half und dabei viel Spaß hatte. Nun wollen sie die Tradition weiterführen.
Sie trafen eine Pflanzenauswahl, der Kinderschutzbund stellte Setzlinge und Werkzeug zur Verfügung. Um die Pflanzung und Pflege kümmern sich nun die Anwohnerinnen in Eigeninitiative. „Im Sommer bieten wir auch einen Ernährungskurs und Vortrag an, um zu klären, warum die ganze Aktion eigentlich Sinn für die Gesundheit macht“, erklärte GKV-Vertreterin Monika Heimes. Koordiniert werden alle diese Schritte von den Rotkreuz-Mitarbeiterinnen Fatima Collins und Simone Schür, die im Rahmen des Projekts vor Ort eine Reihe von Angeboten mit den Anwohnerinnen und Anwohnern umsetzen.
Katja Ziemann von der Fachstelle Umweltmedizin des Kreises informierte die Anwesenden darüber, warum Hochbeete wichtig sind. Denn die Bleibelastung des Bodens in der Nähe des ehemaligen Tagebaus sei zu hoch, um Pflanzen im normalen Boden wachsen zu lassen.
„Wichtiger Grundstein“
Boris Brandhoff betonte: „Ich bin sehr stolz. Besonders natürlich auf die wichtige und gute Arbeit der Rotkreuz-Mitarbeiterinnen Simone Schür und Fatima Collins, die vor Ort in den Quartieren direkt mit den Menschen arbeiten. So können wir den Anwohnerinnen und Anwohnern eine Reihe von Angeboten für ihre Gesundheit machen. Dabei haben wir starke Partner - ein wichtiger Grundstein für zukünftige Projekte!“
Und Ralf Claßen freute sich: „Die »Dreiecksbeziehung« aus Stadtverwaltung, Rotem Kreuz und Kreis floriert. Dies kann man auch gut an gelungenen Beispielen in Strempt und Roggendorf sehen. Als Stadt alleine könnten wir das alles gar nicht packen. Und dazu unterstützt natürlich auch die Mechernich Stiftung gerne. Großen Respekt an das Rote Kreuz und den Kreis für diese tolle Arbeit. Zusammen werden wir uns den Herausforderungen stellen!“
„Das soziale Netzwerk um das Projekt ist noch viel größer“, erklärte auch Martina Hilger-Mommer von der Kreisverwaltung. Für sie ist Mechernich nun der „Knotenpunkt im Netz“. Claßen: „Das ist die Eifel. Hier hilft jeder jedem, wie schon damals bei der Flut. Das ist schön zu sehen und der Zusammenhalt wächst weiter!“ Die Immobilien „Heideweg / An den Birken“ werden von dem Immobilienunternehmen Grand City Property Ltd (GCP) vermietet und verwaltet, das die Fläche für die Hochbeete kostenfrei zur Verfügung stellt. Die GCP Foundation, die sich regelmäßig deutschlandweit für soziale Projekte und Einrichtungen einsetzt, hat das Projekt zusätzlich mit einer Finanzspritze für Baumaterial sowie für Erde und Pflanzen bezuschusst.
pp/Agentur ProfiPress