Weilerswist - Erste Spatenstiche im Erlebnisgarten
DRK-Kindertageseinrichtung Kirchtal in Weilerswist-Groß-Vernich startet neues Familienprojekt – Naturerfahrungen für Jung und Alt unter fachlicher Begleitung
Weilerswist/Kreis Euskirchen – Ein neues Umweltprojekt für Kinder und ihre Familien hat das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen im neuen Familiengarten der DRK-Kindertagesstätte Kirchtal in Weilerswist-Groß-Vernich vorgestellt. Auf einem Grundstück an der Erft soll in den kommenden Monaten ein Versuchsgarten für Naturerfahrungen und Erlebnisse entstehen.
Etwas verwundert blicken einige Anwohner in Groß-Vernich der Menschengruppe hinterher, die in Gummistiefeln durch die Siedlung läuft. Erwachsene und Kinder, die in Bollerwagen Sträucher, Schaufeln, Spaten, Vorschlaghämmer und lange Holzpfeiler dabeihaben, wandern hinunter zur Erft.
Ihr Ziel ist ein leeres Gelände neben einer Weide. Dort soll mit dem mitgebrachten Werkzeug und Material ein Familiengarten für die Kinder der DRK-Kita Kirchtal und ihre Eltern entstehen. „Wir wollen Familien für Natur begeistern und mit ihnen einen Nutz- und Entdeckungsgarten schaffen, in dem jeder willkommen ist“, erklärt Heike Iven, die Leiterin des DRK-Familienbildungswerks im Kreis Euskirchen.
Klein und Groß zusammen
Der kleine grüne Spaten von Helena will einfach nicht durch die Grasnarbe dringen, die im Versuchsgarten abgestochen werden soll. Ein Erwachsener hilft und sticht rund um einen jungen Obstbaum den Rasen aus, damit Wasser und Nährstoffe leichter an die Wurzeln gelangen können.
Das und vieles mehr lernen die Kinder von Jule Helmling. Sie ist gelernte Geografin und begleitet als Natur- und Umweltpädagogin das Projekt Familiengarten in Groß-Vernich. „Wir wollen hier den Garten gemeinsam gestalten und so den Familien zeigen, was sie auch daheim im eigenen Garten für die Natur tun können. Das heißt, wir zeigen, wie Familien einen Garten gestalten können, damit er Menschen und Tieren nutzt“, so Jule Helmling zu dem Reporter Christian Behrens, der für die Agentur ProfiPress berichtet.
Zum Nutzen der Menschen werden am ersten Arbeitstag im Familiengarten Obststräucher gepflanzt. Für die Tiere wird eine sogenannte Benjeshecke angelegt. Ein echter Kraftakt für die Väter der Kita-Kinder. Zunächst müssen sie mit einem schweren Vorschlaghammer lange Holzpfosten in den Boden treiben. Danach stapeln die großen und kleinen Gartenarbeiter Äste, Zweige und Reisig zwischen den Pfosten auf.
Die Totholzhecke, die so entsteht, bietet Vögeln, kleinen Säugetieren und Insekten neuen Lebensraum. Für die DRK-Kita Kirchtal sind Natur und Nachhaltigkeit wichtige Punkte im pädagogischen Konzept. „Wir sind zertifiziert als »Haus der kleinen Forscher« und sind »Nationalpark-Kita«. Im Moment sind wir im Zertifizierungsprozess für den Titel »Klima-Alleskönner«“, berichtet Iris Böhme, die Leiterin der DRK-Kita Kirchtal.
In Zeiten des Klimawandels
Was ist Klimawandel? Wie kann man einen Garten so gestalten, dass Pflanzen und Tiere im veränderten Klima gedeihen? Um diese und weitere Themen soll es in den kommenden Monaten in der Rotkreuz-Kindertagesstätte Kirchtal und im Familiengarten gehen. Das nächste Familientreffen im Garten an der Erft ist für den 7. Januar geplant.
Dann können alle Interessierte lernen, wie Tiere im Winter überleben. Der Start des Familiengartens war offenbar ein großer Erfolg. „Ich finde das Projekt hier sehr gut“, sagte ein Vater dem Reporter: „Wir haben als Kinder viel in der Natur gearbeitet und unsere Kinder sollen auch diese Erfahrungen machen.“ Mit schlammverkrusteten Gummistiefeln stehen Kinder und Erwachsene nach zwei Stunden Arbeit am Rand des Gartens und blicken sichtbar zufrieden auf ihr gemeinsames Werk.
pp/Agentur ProfiPress