3. Euskirchener Friedenstag mit kulinarischer und kultureller Vielfalt
Buntes Programm und internationales Buffet am Sonntag, 11. März, von 11 bis 18 Uhr in der Jahnhalle - Erlös kommt den Euskirchener Leselernhelfern und einem Verkehrssicherheits-projekt in Uganda zugute
Euskirchen – Er sorgt nicht nur für die Verständigung unter den im Kreis Euskirchen vertretenen Kulturen, sondern bringt auch Generationen zusammen: der Euskirchener Friedenstag, der zum dritten Mal am Sonntag, 11. März, von 11 bis 18 Uhr, bei freiem Eintritt in der Jahnhalle stattfindet. Organisiert wird er federführend von den beiden Kreisstädterinnen Nevin Sezgin und Hasibe Bayar, die das Programm nun im Euskirchener Rotkreuz-Zentrum vorstellten. Unter-stützt werden die beiden engagierten Frauen vom Roten Kreuz im Kreis Euskirchen, vom Jugendmigrationsdienst und vom Kreisjugendamt.
„Ich rechne wieder mit 3000 Gästen, wie beim ersten Friedenstag 2009“, freut sich Nevin Sezgin schon viele Besucher. Bei der zweiten Veranstaltung im Jahr 2010 waren es nicht ganz so viele, allerdings ging zeitgleich das Stadtfest über die Bühne, zudem hielt der damals erste heiße Tag des Jahres viele Leute von einem Besuch in der Jahnhalle fern. Den Bürgerkrieg im Gaza-Streifen hatten die beiden Frauen 2009 zum Anlass genommen, praktisch aus dem Stegreif, mit nur vierwöchiger Vorbereitungszeit, den ersten Friedenstag zu veranstalten. Aber auch die Tatsache, dass „man mit Nachbarn anderer Herkunft kaum mehr als ein paar Worte wechselt“, so Nevin Sezgin. Dass gleich die erste Veranstaltung eine solch enorme Resonanz fand, erstaunt alle Beteiligten noch heute.
Den Gästen in diesem Jahr wird wieder ein buntes Bühnenprogramm geboten, das von Folklore und Gesang über Kindertheater, Hip Hop, Rap bis hin zum Auftritt von Kinderliedermacher Uwe Reetz für jeden etwas bereithält. Eine abwechslungsreiche Kinderanimation rundet das kulturelle Geschehen auf der Bühne ab. „Vielfalt ist lecker“, sagte Jugendamtsleiter Erdmann Bierdel schmunzelnd im Hinblick auf die internationalen kulinarischen Genüsse, die nach gewohnter Manier auf einem Riesenbuffet angeboten werden. Den beiden „Macherinnen“ zollte er größten Respekt. „Das ist bürgerschaftliches Engagement, vor dem man sich nur verneigen kann“, so Bierdel. Für ihn mache der Friedenstag vor dem Hintergrund des demografischen Wandels großen Sinn: „Das Zusammenleben der Kulturen ist ein Schlüssel, diesen zu bewältigen.“
„Der Friedenstag passt auch zu unserem Auftrag“, sagte Norbert Weber vom Jugendmigrationsdienst. „Wir sehen jeden Tag, wie bunt unsere Gesellschaft geworden ist. Diese Vielfalt soll auch beim Friedenstag deutlich werden.“
Der Erlös aus dem Essensverkauf kommt, wie in den Jahren zuvor, wieder einem lokalen sowie einem internationalen Hilfsprojekt zugute. Empfänger vor Ort ist diesmal „Mentor – Die Leselernhelfer“, eine ehrenamtliche Initiative im Verein der Freunde und Förderer der Stadtbibliothek Euskirchen unter Schirmherrschaft von Bürgermeister Dr. Uwe Friedl, den Autoren und Verlegern Ralf Kramp und Manfred Lang sowie des Schriftstellers Norbert Scheuer. Die Initiative, die deutschlandweit existiert, wurde im vergangenen Jahr von dem Euskirchener Diakon Karl-Heinz Beck und der ehemaligen Grundschullehrerin Anna Franzmann auch in Euskirchen ins Leben gerufen. Letztere berichtete von den Schwierigkeiten mancher Kinder, denen es von Haus aus an der nötigen Unterstützung im sprachlichen Bereich mangele: „In der Schule ist eine Einzelförderung nicht möglich. Die Kinder geraten immer mehr ins Hintertreffen.“ Ihnen wollen die Leselernhelfer möglichst früh zur Seite stehen. Ziel ist, die Zahl der bislang 19 Freiwilligen zu erhöhen, um möglichst viele Leselernhelfer an die Schulen zu vermitteln, die sich zur einer Zusammenarbeit mit „Mentor“ entschlossen haben.
„77 Cent“ lautet der Name des anderen Projektes, das das Friedenstag-Team unterstützen wird. 77 Cent – so viel kostet ein Reflektor, der ein ugandisches Kind vor dem Tod im Straßenverkehr bewahren kann. „In Uganda nimmt die Anzahl der Verkehrstoten rapide zu, weil die Infrastruktur in keinem Verhältnis zum sich rasant entwickelnden Verkehr in dem zentralafrikanischen Land steht“, berichtete Rotkreuz-Bereichsleiter Simon Jägersküpper. Ins Leben gerufen wurde die Aktion „77 Cent“ vom Jugendrotkreuz-Landesverband. „Diese Hilfe kommt über das Rote Kreuz ohne Verluste direkt vor Ort an“, versicherte Jägersküpper.
pp/Agentur ProfiPress