Dahlem - Dahlemer OGS wird attraktiver
Kinderbetreuung in Ganztagsschulen kann mittlerweile flexibler gestaltet werden – In Dahlem sind noch Kapazitäten frei – DRK betreut fünf Ganztagsschulen im Kreisgebiet
Dahlem – Noch ist einiges zu tun in der Offenen Ganztagsschule (OGS) in Dahlem. Besonders beim Mittagessen ist das spürbar. Das wird derzeit noch im Keller der Grundschule gekocht und dann in den Speisesaal ins Erdgeschoss gebracht. Doch damit ist bald Schluss: Eine halbe Million Euro steckt die Gemeinde Dahlem in den Umbau und die Modernisierung der Grundschule. Davon profitiert auch die OGS, deren Träger das Deutsche Rote Kreuz ist und die in den Räumlichkeiten der Grundschule untergebracht ist. So wird die Küche demnächst ebenfalls in den OGS-Bereich umziehen – und die Wege für das frisch zubereitete Essen sind dann so kurz wie möglich.
Für berufstätige Eltern ist eine Offene Ganztagsschule mittlerweile unverzichtbar und eine segensreiche Einrichtung. Sie wissen ihre Kinder in guten Händen, denn die erhalten eine warme Mahlzeit, machen ihre Hausaufgaben und werden gut betreut. Das Angebot in der Dahlemer OGS ist vielfältig, wie Leiterin Brigitte Baum erklärt. Sie ist von Beginn an, also seit elf Jahren, in Dahlem tätig. „Ich hatte zunächst als Mutter einen Schwimmkursus angeboten und bin dann in das Team gerutscht“, berichtet sie. Jeden Tag wird in der Küche frisch gekocht, auf den Tisch kommen regionale und saisonale Gerichte. Teilweise werden die Nahrungsmittel sogar im kleinen Schulgarten angebaut. Dieses Jahr sollen es Kürbisse werden.
Natürlich gibt es eine Hausaufgabenbetreuung, aber auch Schwimmkurse, Exkursionen zum Hasenberghof und Experimente aus dem „Haus der kleinen Forscher“ – schließlich war Dahlem die erste Schule im Kreisgebiet, die entsprechend zertifiziert wurde. Auch Polizei, das DRK mit einem Rettungswagen oder die Feuerwehr kommen regelmäßig zu Besuch, um die Neugier der Ganztagsschüler zu stillen. Und weil die Dahlemer Grundschule nicht nur „die Natur vor dem Haus hat“, wie Grundschulleiterin Mirjam Schmitz es beschreibt, sondern auch Nationalparkschule ist, geht es immer wieder raus ins Freie und in den Wald.
Nicht zu kurz kommt auch Medienkompetenz. Denn die Grundschule ist modern ausgestattet. In jedem Klassenzimmer gibt es WLAN und Apple-TV, die Schüler haben iPads, können kleine Roboter programmieren. „Das ist echt eine gute Sache“, meint Heike Iven, Leiterin der DRK-Familienbildung im Kreis Euskirchen. Auf die Gemeinde lassen Mirjam Schmitz, Brigitte Baum und Heike Iven auch nichts kommen. „Die tut alles für die Kinder“, erklingt es unisono.
Nur einen Knackpunkt gab es bis zuletzt noch: Die Möglichkeit, Kinder an außerschulischen Aktivitäten teilhaben zu lassen, war nur begrenzt möglich, denn die Zeit in der OGS musste gebucht werden und war damit fest vorgegeben.
Per Erlass hat die nordrhein-westfälische Landesregierung diese Vorgabe nun gelockert. Nehmen Kinder an außerschulischen Aktivitäten teil, etwa im Sportverein oder im Musikverein, ist dies nun möglich. „Es gibt jetzt keine Verpflichtung mehr zur täglichen Teilnahme an der OGS“, berichtet Heike Iven. „Der neue Erlass kommt den Bedürfnissen der Eltern entgegen“, weiß Mirjam Schmitz.
Viele Eltern schreckte der Teilnahmezwang an der OGS bislang zurück, ihre Kinder anzumelden. In Dahlem kommt zusätzlich die Situation hinzu, dass viele Großeltern von Grundschulkindern – anders als in vielen Städten – vor Ort leben und die Nachmittagsbetreuung ihrer Enkel übernehmen. 52 Kinder bleiben in der DRK-OGS in Dahlem über Mittag, 28 von ihnen sind sogenannte „8-bis-1-Kinder“, die anderen 24 bleiben bis nachmittags. Das ist also etwas mehr als ein Viertel der 194 Grundschulkinder – da ist in Dahlem noch „Luft nach oben“.
Das DRK ist Träger von fünf Offenen Ganztagsschulen im Kreisgebiet, neben Dahlem sind das noch Blankenheim, Mechernich, Zülpich und Ülpenich. Der Elternbeitrag für die Teilnahme an der OGS hängt vom Einkommen ab und reicht von 28 Euro monatlich (bei einem Jahreseinkommen bis 40.000 Euro) bis zu 83 Euro (mehr als 80.000 Euro Jahreseinkommen). Hinzu kommt Essengeld von monatlich 50 Euro. Eltern von 8-bis-1-Kindern zahlen 15 Euro pro Monat.
Weitere Informationen gibt es direkt bei der OGS unter 02447/911349, der Grundschule unter 02447/665 oder beim Roten Kreuz unter 02251/791191.
pp/Agentur ProfiPress