Dahlem - Hochwassermedaille für Fluthelfer
Hilfskräfte der Hochwasserkatastrophe 2013 mit Medaille des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet – Stellvertretend für Rotkreuzler im Kreis Euskirchen nahm Dietmar Etten von DRK-Wasserwacht Dahlem die Ehrung entgegen – Elf Rotkreuzler aus Kreis Euskirchen waren bei Elbehochwasser im Einsatz
Dahlem/Köln - Knapp zwei Jahre nach der Hochwasserkatastrophe in Magdeburg wurden jetzt rund 900 Hilfskräfte aus dem Regierungsbezirk Köln für ihren Einsatz mit der Hochwassermedaille des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet. Stellvertretend für die Einsatzkräfte ihrer Einheiten waren 80 Vertreter der Feuerwehren und Hilfsorganisationen auf Einladung von NRW-Innenminister Ralf Jäger und der Kölner Regierungspräsidentin Gisela Walsken zur Ehrung nach Köln gekommen. Aus dem Kreis Euskirchen waren Dietmar Etten von der Rotkreuz-Wasserwacht in Dahlem und der stellvertretende Kreisbrandmeister Harald Heinen dabei.
„Die bundesweit gezeigte Solidarität hat diese groß angelegte Hilfe erst möglich gemacht“, betonte Innenminister Jäger in Köln. Im Juni 2013 hatten rund 900 ehrenamtliche und hauptamtliche Einsatzkräfte aus dem Regierungsbezirk Köln bei der Bewältigung des Elbehochwassers in Magdeburg und im Landkreis Stendal geholfen.
Unterstützung aus dem Regierungsbezirk Köln erhielten die örtlichen Feuerwehren und Hilfsorganisationen in Sachsen-Anhalt von der „Mobilen Führungsunterstützung Rheinland“ (MoFüst), den Feuerwehrbereitschaften IV und V, zwei Betreuungsplätzen und drei Wasserrettungszügen. Die MoFüst Rheinland setzte 130 Führungskräfte der Feuerwehren und 30 Fachberater der Hilfsorganisationen Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsche Lebensrettungsgesellschaft und Technisches Hilfswerk ein. Um logistische Aufgaben kümmerten sich drei DRK-Einsatzeinheiten mit insgesamt 120 Rotkreuzlern.
Aus dem Kreis Euskirchen waren insgesamt elf Rotkreuzhelfer an dem Hochwassereinsatz beteiligt. Ihnen und ihren Kollegen war es damals gelungen, das Umspannwerk am Magdeburger Industriehafen vor einer Überflutung zu sichern. „Wäre dies nicht gelungen, wäre ganz Magdeburg-Nord ohne Strom gewesen“, berichtete Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker.
Von großer Bedeutung waren außerdem der Aufbau und die Sicherung von Deichen sowie die Evakuierung der von der Flut bedrohten Menschen. Dazu wurde unter anderem ein Wasserrettungszug aus 30 Fahrzeuggespannen, neun Booten und 92 Einsatzkräften zusammengestellt. Zum Equipment gehörte auch ein spezielles Hochwasserboot aus Dahlem.
„Die Boote sind wichtig, um die Deiche von der Wasserseite aus mit Folien zu sichern. Immer wieder mussten die Hochwasserboote auch zur Evakuierung von Menschen eingesetzt werden, wenn das Hochwasser deren Häuser schneller erreichte als erwartet“, berichtete Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker. Tausende Menschen mussten damals in Sicherheit gebracht werden. In Bereitstellungsunterkünften wurden sie daraufhin rund um die Uhr von Rotkreuzhelfern betreut.
Rolf Klöcker spart nicht mit Lob für die Rotkreuz-Fluthelfer aus dem Kreis Euskirchen: „Ihr habt Großartiges geleistet. Ohne Eure Hilfe und Solidarität über Kreis- und Landesgrenzen hinaus wäre eine solche Ausnahmesituation nicht zu meistern gewesen.“
pp/Agentur ProfiPress