Ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ein - wieder einmal - ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende. Ein Jahr, in dem wir als Rotes Kreuz ganz besonders gefordert wurden und unsere Leistungsfähigkeit in beeindruckender Weise unter Beweis gestellt haben. Der humanitäre Auftrag des Roten Kreuzes macht die Flüchtlingshilfe zu einer seiner Kernaufgaben. So haben wir im Kreis Euskirchen im Laufe des Jahres in kürzester Zeit drei Flüchtlingsnotunterkünfte in Kronenburg, Gemünd und Euskirchen eingerichtet. Aktuell werden in Gemünd und Euskirchen rund 450 Flüchtlinge von uns betreut. Dass wir so viele Flüchtlinge so kurzfristig unterbringen, betreuen, verpflegen, sozial und medizinisch versorgen konnten, lag insbesondere an dem aufopferungsvollen Einsatz unserer ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Sie leisteten und leisten wirklich Außerordentliches. Unterstützt werden sie dabei in hervorragender Weise von den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in diesen Zeiten ebenfalls stark belastet sind. Die außergewöhnlich gute Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt zeichnet unseren Verband besonders aus und ist nicht selbstverständlich.
Trotz des großen Engagements für die Schutzsuchenden ist die Rotkreuzarbeit in all den vielen anderen Bereichen in gewohnt verlässlicher Weise fortgesetzt und sogar erweitert worden. Neben der Einrichtung der Stabsstelle Flüchtlingshilfe haben wir in diesem Jahr eine Flüchtlingsberatungsstelle eröffnet. In Weilerswist wurde eine sechsgruppige Kindertageseinrichtung eröffnet und die Angebote z.B. im Bereich des sozialen Fahrdienstes und der Familienbildung wurden erweitert. Außerdem haben wir im Bereich des Rettungsdienstes für den Standort Kall einen täglich besetzten RTW installiert. Ob im Katastrophenschutz oder Rettungsdienst, in unseren Betreuungs- und Beratungseinrichtungen, mit unserer Familien-, Kinder- und Jugendarbeit oder dem Such- und dem Blutspendedienst - überall leisten wir vor Ort wertvolle Dienste für Zusammenhalt und Wohlergehen der Menschen in unserem Kreis.
Das Besondere daran ist: Bei allem, was wir tun, unterscheiden wir nicht nach Freund oder Feind, nicht nach Sympathie oder Antipathie. Wir fragen auch nicht, woher jemand kommt oder an was er glaubt. Für uns zählt allein die Menschlichkeit. Und das wird von jedem Rotkreuzler - egal ob ehren- oder hauptamtlich - auf der ganzen Welt über alle kulturellen Hintergründe hinweg gelebt.
Ich weiß, dass sowohl das Ehrenamt als auch das Hauptamt zeitweise an die Grenzen der Belastbarkeit geraten ist. Ich danke daher an dieser Stelle allen Haupt- und Ehrenamtlichen für ihr außergewöhnliches Engagement für die Menschen, die alles verloren haben, wohlwissend, dass diese Menschen auch weiterhin auf die Unterstützung der Bevölkerung und unserer Helferinnen und Helfer angewiesen sein werden. Trotz der zeitweise extremen Belastung aller Kolleginnen und Kollegen bin ich zuversichtlich, dass wir die in den nächsten Jahren noch zu erwartenden Herausforderungen stemmen werden, weil ich davon überzeugt bin, dass jeder einzelne von euch im Rahmen seiner Möglichkeiten seinen Teil dazu beitragen wird.
Ich wünsche Allen auch im Namen des Vorstandes ein ruhiges und gesegnetes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins neue Jahr und für 2016 alles Gute, vor allem Gesundheit und Zufriedenheit. Ich freue mich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit im kommenden Jahr, in dem wieder neue Herausforderungen auf uns warten werden.
Euer Rolf Klöcker
Geschäftsführer