Euskirchen - Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände will Zusammenarbeit verbessern
Neue Geschäftsordnung am Dienstag unterschrieben – Rotkreuz-Geschäftsführer Rolf Zimmermann: „Diese Zusammenarbeit muss von den Sozialarbeitern vor Ort gelebt werden“
Kreis Euskirchen - Die Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände (AGW) hat eine neue Geschäftsordnung: Am Dienstagmorgen unterzeichneten die Leiter der einzelnen Mitgliedsorganisationen den Vertrag: Wolfgang Thurow von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Rhein-Erft-Euskirchen, Franz Josef Funken vom Caritasverband für das Kreisdekanat Euskirchen, Brigitte D'moch-Schwerer vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, Rolf Zimmermann, Geschäftsführer des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen, Walter Steinberger vom Diakonischen Werk Euskirchen sowie Wilfried Rupperath von der Kreisverwaltung wollen künftig wieder besser zusammenarbeiten. Das ist auch das Ziel von Rolf Schneider vom Caritasverband für die Region Eifel sowie Armin Carduck vom Diakonischen Werk im Kirchenkreis Aachen, die bei dem Termin verhindert waren.
Nach dem Tod von Hubert De Brouwer, der 28 Jahre lang die Arbeitsgemeinschaft leitete und koordinierte, entstand eine große Lücke, die jetzt wieder gefüllt werden soll. Erklärtes Ziel ist es, neben der besseren Zusammenarbeit die Aktivitäten der einzelnen Mitgliedsverbände besser aufeinander abzustimmen.
Wie die Journalistin Claudia Roberz in der „Kölnischen Rundschau“ schreibt, hat die freie Wohlfahrtspflege im Kreis Euskirchen rund 1500 feste Mitarbeiter: „Dazu kommen etwa 5000 ehrenamtliche Mitarbeiter mit den unterschiedlichsten Qualifikationen. Die freien Wohlfahrtsverbände sind in fast allen sozialen Bereichen tätig: von der Familienhilfe über die Suchtberatung bis hin zur Altenpflege.“
Rotkreuz-Chef Rolf Zimmermann spricht sich auch für gemeinsame Ausbildungen aus: „Denn eine Ausbildung zum Hospizhelfer oder zum Ersthelfer kostet pro Person mehrere tausend Euro.“ Bei den „Grünen Damen“ genannten Krankenhaushelferinnen klappe die Zusammenarbeit der Verbände bereits sehr gut, so Zimmermann. Auch bei der Aktion „Wir bauen auf, alle helfen mit“ in Sri Lanka nach der Tsunami-Katastrophe sei die Zusammenarbeit zum Wohle der Menschen ausgezeichnet gewesen.
Der Journalist Tim Nolden schreibt im „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Das Wort der AGW hat beim Kreis besonderes Gewicht, denn die Mitarbeiter der Verbände erleben tagtäglich, wo besondere Not herrscht, und ihre Geschäftsführer können durch die AGW den sprichwörtlichen Finger auf die Wunden im Kreis legen.“ Wilfried Rupperath von der Euskirchener Kreisverwaltung bemerkte: „Die Stellungnahmen der AGW werden deshalb durchaus zu Entscheidungen herangezogen.“
Wie Rolf Zimmermann betonte, sei besonders die Zusammenarbeit in der heutigen Zeit knapper Kassen wichtiger denn je. Franz-Josef Funken meinte: „Wir wollen gemeinsam ein optimales Hilfsangebot mit möglichst geringen finanziellen Mitteln erreichen. Wir können nicht alle alles anbieten und in den Dienstleistungen miteinander konkurrieren.“
Franz Josef Funken ist in diesem Jahr auch Sprecher der Arbeitsgemeinschaft. Der Posten wechselt jährlich, damit die organisatorische Arbeit zwischen den Verbänden aufgeteilt wird. In der Geschäftsordnung der AGW heißt es: „Die Arbeitsgemeinschaft dient der gegenseitigen Unterrichtung und Abstimmung der Mitglieder auf allen Gebieten der Freien Wohlfahrtspflege.“ Dazu Rolf Zimmermann: „Doch bei unseren Treffen können nur die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit gesteckt werden. Gelebt werden muss diese Zusammenarbeit von den Sozialarbeitern vor Ort.“