Euskirchen - „Dankbarkeit ist der schönste Lohn“
Jahreshauptversammlung des Rotkreuz-Kreisverbandes – Udo Crespin erhielt die seltene Berni-Müller-Verdiensturkunde – Viele Highlights in vergangenen 24 Monaten
Kreis Euskirchen/Weilerswist – Wenn in einer Jahreshauptversammlung keine Vorstandswahlen stattfinden, muss man andere Schwerpunkte setzen. Das Deutsche Rote Kreuz im Kreis Euskirchen hat sein Treffen im Forum der Gesamtschule Weilerswist deshalb dazu genutzt, ausgiebig Danke zu sagen. Langjährigen Weggefährten, die ein letztes Mal in offizieller Funktion zu Gast waren wie Landrat Günter Rosenke und Rettungsdienstchef Udo Crespin.
Aber auch allen Mitgliedern, egal ob haupt- oder ehrenamtlich, die seit vielen Jahren unermüdlich ihren Dienst im Sinne der Menschlichkeit verrichten sowie allen, die das Rote Kreuz durch eine Fördermitgliedschaft, durch einmalige Spenden oder als Freunde und Gönner unterstützen, wurde herzlicher Dank zuteilwerden lassen.
So gibt Karl Werner Zimmermann als Kreisverbandsvorsitzender zu, dass es für ihn und seine Kollegen ein „großes Glück ist, in diesen Zeiten im Vorstand sein zu dürfen“. Und so erfüllt es „Kahweh“ Zimmermann mit Stolz, wenn Nachwuchskräfte berichten, dass sie das Wohlfühl-Gefühl beim Roten Kreuz lieben und das einen echten Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern darstellt.
„Helfen ist der schönste Lohn“
Oder wenn ein beruflich sehr eingespanntes Rotkreuz-Mitglied dennoch davon schwärmt, wie gut es tut, in der knapp bemessenen Freizeit anderen Menschen zu helfen und für sie da zu sein. „Die Dankbarkeit der Menschen und das Wissen der Gesellschaft, etwas zurückgeben zu können, ist der schönste Lohn“, schrieb dieses Rotkreuzmitglied in den sozialen Netzwerken, so der Rotkreuz-Kreisvorsitzende.
Auch Zimmermann und Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker wissen, dass es immer noch etwas zu verbessern gibt. So legte Schatzmeister Gerd Fink zum ersten Mal in diesem Jahrzehnt ein negatives Finanzergebnis vor – unter anderem, weil die Personalkosten und der Materialaufwand in den Zentralen Unterbringungseinrichtungen deutlich höher ausfielen, und die Refinanzierung deutlich niedriger war, als veranschlagt.
Enorme Entwicklung
Das Deutsche Rote Kreuz ist mittlerweile eine gewaltige Organisation: 30 Millionen Euro Umsatz erzielte es im Jahr 2018, 1000 hauptamtliche und nebenberufliche Mitarbeiter sind dort angestellt, weitere 1000 Menschen tragen ehrenamtlich das Rote Kreuz am Revers. Hinzu kommen noch mehr als 400 junge Menschen, die im Jugendrotkreuz und im Schulsanitätsdienst tätig sind.
„Wir hatten eine riesige Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren“, resümierte Rolf Klöcker, der deshalb meint, dass es an der Zeit sei, „etwas auf die Bremse zu treten und auch einmal zur Ruhe zu kommen“.
Man kann ihm nur zustimmen, wenn man sich alleine die „Highlights“ der vergangenen 24 Monate anschaut. Da wurde die Rettungswache Tondorf übernommen, es wurden Kindergärten gebaut (Weilerswist-Süd II, Arloff-Kirspenich), erweitert (Iversheim, Schönau) oder wieder in Betrieb genommen (Blankenheimerdorf).
Das Rotkreuz-Museum in Vogelsang wurde erweitert und das Rotkreuz-Zentrum in Euskirchen erweitert, ein Rotkreuz-Zentrum in Mechernich eröffnet. Ebenfalls nach Mechernich zog die stationäre Jugendhilfeeinrichtung – und nebenbei wurden auch noch Zertifizierungsmaßnahmen, unter anderem zum familienfreundlichen Arbeitgeber, abgeschlossen.
„Außerdem wurde das Café Henry in Euskirchen wiederbelebt“, freute sich Karl Werner Zimmermann, „das entwickelt sich so, wie vorgestellt, da gibt es gutes Essen und tolle Veranstaltungen.“
793 Kinder in 42 Gruppen
Weilerswists Bürgermeisterin Anna-Katharina Horst hatte für das Deutsche Rote Kreuz nur Lob übrig. 793 Kinder in 42 Gruppen werden vom DRK in den zehn Kindertagesstätten im Gemeindegebiet betreut – in der eingruppigen Kita in Müggenhausen bis hin zur neungruppigen Kita an der Bertha-Benz-Straße. „Der Bedarf an Kitaplätzen wuchs rasch an, doch die Herausforderung haben wir Hand in Hand meistern können“, so die Bürgermeisterin.
Lob hatte auch Udo Crespin mitgebracht. Seit 40 Jahren arbeite er mit dem Roten Kreuz zusammen. „Wir haben gemeinsam ganz große Einsätze bewältigt und an den Stellschrauben der Gefahrenabwehr gedreht“, erinnert er sich. Sensationell sei beim Roten Kreuz die Kombination Hauptamt/Ehrenamt, es gelte: „Der Mensch steht stets im Mittelpunkt.“ Ihn, Crespin, habe das Rote Kreuz auf dem Weg der helfenden Hand teilhaben lassen. „Ich verabschiede mich von ihnen zwar in meiner Funktion, aber nicht als Mensch und Freund.“ Und den Mitgliedern gab er mit auf den Weg: „Sie werden in Zukunft gebraucht.“
Udo Crespins besondere Beziehung zum Roten Kreuz wurde besonders gewürdigt. So erhielt er die selten verliehene Berni-Müller-Verdiensturkunde aus den Händen Karl Werner Zimmermanns.
Ehrungen ausgesprochen
Weitere Ehrungen erhielten die langjährigen Mitglieder Uta Dederichs (Dahlem, für 50 Dienstjahre) und Michael Thieme (Mechernich, 25 Jahre) sowie in Abwesenheit: Ilse Henrich (Zülpich) und Rolf Zimmermann (Euskirchen, beide 50 Jahre), Wilfried Müller (Mechernich, 40 Jahre), Christian Dick (Schleiden), Monika Hörnchen (Euskirchen), Markus Kastenholz und Thorsten Züll (beide Kall), Gabriele Schleiermacher (Zülpich) und Ronnie Wawer (Dahlem, je 25 Jahre).
Weitere Personalien: Dirk Kristahl wurde als Zugführer der Einsatzeinheit Euskirchen abberufen und zum Fachdienstbeauftragten im Betreuungsdienst ernannt. Ihm folgt Egon Frauenschläger als neuer Zugfrüher der Einsatzeinheit Euskirchen. Julian Hilgers wurde in Abwesenheit zum Gemeinschaftsleiter des Ortsvereins Schleiden ernannt.
Darüber hinaus überreichte Karl Werner Zimmermann einen neuen, bundesweit einmaligen Einsatzleitwagen im Wert von 250.000 Euro an Kreisbereitschaftsleiter Stephan Schmitz und Lars Klein.
pp/Agentur ProfiPress