Euskirchen - Rotes Kreuz hilft gegen „Hacker“
IT-Sicherheitsexperte Guido Tesch aus Lückerath gab vor 30 Rotkreuz-Beschäftigten wertvolle Tipps zur Computersicherheit im privaten Bereich
Kreis Euskirchen – Um Diebstahl, Erpressung, Sabotage und Schlimmeres zu begehen, müssen Verbrecher die jeweiligen Tatorte heutzutage nicht einmal mehr betreten. Sie können sich des weltweiten EDV-Netzes und des World-Wide-Web unter Anwendung entsprechender Tricks und Manipulationen bedienen.
Auf diese Weise wird Geld in Millionenhöhe von privaten Girokonten abgehoben oder werden sämtliche Daten auf Computern verschlüsselt. Die Entschlüsselung lassen sich die Erpresser, die möglicherweise irgendwo auf der anderen Seite des Erdballs am Rechner sitzen, von ihren Opfern teuer bezahlen.
Oder es werden auf elektronischem Wege Betriebs- und Privatgeheimnisse ausspioniert oder der Hacker bestellt hemmungslos auf Privatleute Kosten bei Zalando oder Amazon. Da lag nicht nur für die Beschäftigten des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen die Frage auf der Hand: „Hilfe, wie schütze ich mich davor?“
Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker hatte für einen Vortrag vor 30 größtenteils hauptberuflich beim Roten Kreuz tätigen Sanitätern, Verwaltungsmitarbeitern und Rot-Kreuz-Kindergärtnerinnen den in Lückerath (Stadt Mechernich) lebenden Guido Tesch gewonnen. Der 45-Jährige ist Experte für Software-Ergonomie und IT-Sicherheit. Hauptberuflich arbeitet Tesch in Köln als IT-Experte für ein Versicherungsunternehmen.
Sein Vortrag „Grundlagen zur IT-Sicherheit für den Privatbereich“ fand am Dienstag im nach dem Ex-Rotkreuzvorsitzenden Berni Müller benannten Seminarraum im Rotkreuzzentrum Kreis Euskirchen/Eifel neben dem Euskirchener Kreishaus statt. Trotz der anspruchsvollen Materie waren die Rotkreuzler hochkonzentriert bei der Sache. Tesch: „Das ist ein schweres Thema, mit dem man sich eher ungern, aber zwangsläufig beschäftigt. Ich war schon sehr positiv angetan, wie rege sich die Teilnehmer beteiligt haben.“
Viele ließen sich Fragen beantworten, auch das Feedback für den Referenten am Ende war sehr positiv. Rolf Klöcker begrüßte Guido Tesch am Anfang und bedankte sich für dessen Engagement für die Rotkreuz-Mitarbeiter. Rolf Zimmermann will den Lückerather IT-Experten 2016 auch in das Bildungsprogramm der Rotkreuz-Akademie vogelsang ip integrieren und so Teschs Beratungstipps auch Privatleuten außerhalb des Roten Kreuzes zugänglich machen.
Die Art und Weise, wie Computer und das Internet Einzug in privaten Haushalte gefunden hätten, so Tesch, habe zu einer „digitalen Sorglosigkeit“ geführt, mit der viele Privatleute Risiken in Bezug auf IT-Sicherheit und Datenschutz eingehen, die sie oft nicht richtig einschätzen können. Der Lückerather: „Das ist fatal, denn da wird jede Menge Geld von Privatkonten abgehoben, da wird auf anderer Leute Rechnung telefoniert, über deren Konto bestellt und mit deren Namen andere verleumdet.“
Mit seinem Vortrag wollte er die Teilnehmer weder schockieren, noch verwirren, sondern ihnen Sachkunde vermitteln und sie so über das Thema informieren, dass sie selbst entscheiden können, wie viel Schutz nötig und wie viel angemessen ist in Bezug auf Computer und Internet. Daneben vermittelte er alle Details, die für die Umsetzung von IT-Sicherheit notwendig sind.
„Ziel ist es, dass die Teilnehmer anschließend mit angemessenem Aufwand mit dem Thema IT-Sicherheit umgehen können“, so Guido Tesch, „dass sie in der Lage sind, ihr IT-System (Computer, E-Mail Adresse, Internet-Anschluss) sowie ihre Daten und ihre Identität gut zu schützen und dass sie Betrugsversuche und Hacker-Angriffe erfolgreich abwehren können.“
pp/Agentur ProfiPress