Euskirchen - Unerschöpfliche Hilfsbereitschaft
Euskirchener Rotkreuzler zogen Bilanz – Angelika Gräber-Stupp löst Dagmar Harder ab – Großes Lob an die Blutspender: „Keine Selbstverständlichkeit“
Euskirchen – 654 Flüchtlinge betreute der DRK-Kreisverband Euskirchen, seit am 16. September die ersten Zufluchtssuchenden im ehemaligen DHL-Verwaltungsgebäude in Euskirchen aufgenommen wurden. „Es wird auch 2016 nicht ruhiger“, kündigte Kreisvorsitzender Karl-Werner Zimmermann in der Jahreshauptversammlung des DRK-Ortsvereins Euskirchen an. Sorgen bereite ihm das indes nicht. „Wir können auch Flüchtlinge“, habe das Rote Kreuz in den vergangenen Monaten eindrucksvoll bewiesen. Zimmermann: „Ich weiß, dass auch weiterhin jeder sein Bestes geben wird.“
In wenigen Wochen, so informierte Thomas Moll, der stellvertretende Leiter der Unterkunft, sei das Gebäude so hergerichtet, dass dort Platz für 500 Menschen vorhanden sei. Über die Flüchtlingsarbeit habe man viele Helfer gewinnen können, die zuvor nichts mit dem DRK zu tun gehabt hätten, konstatierte Moll. Die neuen Herausforderungen und unbekannten Situationen hätten die „DRK-Familie“ nur noch näher zusammenrücken lassen. „Schier unerschöpflich“, so Thomas Moll, sei die Bereitschaft zum Engagement, obwohl die Doppelbelastung durch Beruf und Ehrenamt für viele mit erheblichem Verzicht verbunden sei.
Dass es neben der Betreuung der Flüchtlinge auch noch den „ganz normalen DRK-Alltag“ zu bewältigen gab, stellte der Euskirchener Gemeinschaftsleiter Daniel Pöthmann in seinem Jahresrückblick heraus. Allein zirka 40 der 148 geplanten Einsätze im Jahr 2015 hatten mit Karneval zu tun, hinzu kamen für die 89 im Einsatzdienst tätigen Helfer 19 ungeplante Aktionen wie etwa die Bombenfunde in Köln. Rund 45 Helfer kümmerten sich bei insgesamt 18 großen und kleinen Blutspendeterminen in Euskirchen, Stotzheim, Kuchenheim und Kirchheim um Verpflegung, Auf- und Abbau und die Organisation. Außerdem transportierte das DRK in 348 Fällen Menschen ins Krankenhaus.
Auf drei Jugendgruppen verteilen sich die insgesamt 40 Kinder und Jugendlichen im Euskirchener Jugendrotkreuz. Unter anderem halfen sie den erwachsenen Rotkreuzlern, den Martinszug zu betreuen. „Zukünftig soll die Zusammenarbeit von JRK und DRK gestärkt werden“, kündigte Pöthmann an.
Insgesamt kann der Ortsverein Euskirchen auf 285 aktive Helfer in den Bereichen Jugend- und Seniorenarbeit, Einsatzdienst, Vorstand, ärztlicher Fahrdienst und Blutspende bauen. Zu den Zielen in diesem Jahr zählt unter anderem eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk. Personell gab es zwei Veränderungen. Dagmar Harder, die langjährige Ortsvereins-Vorsitzende, trat ausgesundheitlichen Gründen zurück. Ihre Nachfolgerin wurde die ehemalige Bereitschaftsführerin Angelika Gräber-Stupp. Aus beruflichen Gründen gab Sebastian Drexler, der zum Leitungsteam der Euskirchener Rotkreuz-Gemeinschaft gehörte, seinen Rücktritt bekannt.
Keine Rotkreuz-Versammlung ohne Ehrungen: Auch in diesem Jahr nahm die Auszeichnung verdienter Mitglieder und treuer Blutspender einen breiten Raum ein. „Blutspender sind Lebensretter“, stellte die Euskirchener Blutspendebeauftragte Edeltraud Engelen ganz klar heraus. Auch Kreisvorsitzender Karl Werner Zimmermann lobte die Bereitschaft zur Blutspende, obwohl derjenige, der spende, ja nicht einmal wisse, wem er damit helfe. „Diese Bereitschaft ist beachtlich und nicht selbstverständlich“, so Zimmermann.
Geehrt wurden:
Fünfjährige Mitgliedschaft: Joachim Mentzel, Sandra Cisielski, Hildegard Speer, Anne Bergheim, Marco Kraemer, Angelika Voigt, Johann Schatzkens, Jana Lintermann und Anneliese Beisert.
Zehn Jahre: Dieter Pape, Anika Schmitz, Johannes Schneider, Carl Emil Wittgen, Mariano Romero.
15 Jahre: Thomas Zimmermann, Nina Voigt, Frank Slottke.
20 Jahre: Thomas Marzi.
30 Jahre: Hans Günther Waldenburg.
45 Jahre: Herbert Schmitz.
25 Blutspenden: Wolfgang Fröhlich, Margarethe Gilsdorf, Heinz Günther, Markus Heidel, Karl Heinz Hoffmeister, Lothar Holz, Elisabeth Jacobs, Dr. Gabriele Keus, Gudrun Klonisch, Uwe Möller, Petra Neuburg, Uwe Neumann, Hans Helmut Peiter, Virginia Pereira, Robert Pfeifer, Ingrid Poth, Oksana Reiter, Hermann-Josef Ruland, Winfried Steiniger, Uwe Vaas, Saskia van der Weerd-Trimborn, Siegfried Weißer, Gerhild Wiluda, Florian Witt.
50 Blutspenden: Michael Beek, Hans Walter Braun, Heinz Gräf, Martin Nieder, Ernst Piel, Wilma Schlösser, Bruno Theis, Hans Alex Többens, Richard van Bonn.
75 Blutspenden: Klaus Heinrich, Ursula Hilberath, Bruno Krings, Andreas Lanzrath, Harald Lingscheid, Jörg Reichstein.
100 Blutspenden: Arno Annen, Claus Werner Fleischhauer, Robert Kaulen, Adalbert Kirfel, Josef Linden, Monika Schmaul.
125 Blutspenden: Rolf Pascher.
150 Blutspenden: Josef Schmitz.
pp/Agentur ProfiPress