Euskirchen - Zwei Säulen für eine Brücke
Fortbildungsprogramm „Bildungsbrücken“ für Mitarbeiter aus Kindertagesstätten, Offenen Ganztagsschulen und Flüchtlingshilfe – Ziel: Integration von Familien mit Migrationshintergrund stärken – Zwei Säulen: Seminare und Teambriefings mit Referenten aus der Praxis ab Oktober
Kreis Euskirchen – Wenn Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen zusammenkommen, entsteht eine multikulturelle Vielfalt, die zugleich Chance und Herausforderung sein kann. Das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen führt sein Fortbildungsprogramm „Bildungsbrücken“ nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Herbst fort und bietet ab Oktober wieder kostenlose Seminare und Teambriefings für Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer in Kindertagesstätten, Offenen Ganztagsschulen und Flüchtlingseinrichtungen an. Ziel ist es, die Integration von Familien mit Migrationshintergrund zu stärken.
Die „Bildungsbrücken“ sind auf zwei Säulen gebaut. Zum einen bietet das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen zwischen Oktober und Dezember Seminare mit profilierten Referenten zu sechs verschiedenen Themenbereichen an. Darüber hinaus können sogenannte „Teambriefings“ mit Experten in der eigenen Einrichtung gebucht werden. „Von vielen Teilnehmern haben wir die Rückmeldung bekommen, dass diese beiden Säulen besonders wirksam sind, wenn sie zusammenwirken, also wenn etwa zwei Mitarbeiter einer Einrichtung ein Seminar besuchen und anschließend noch einmal ein Referent dem gesamten Team einen Input gibt", sagt Boris Brandhoff, Leiter der DRK-Integrationsagentur Euskirchen, der das mit Landesmitteln geförderte Projekt aufgebaut hat.
Traumapädagogik und interkulturelle Kommunikation
Aufgrund der hohen Nachfrage sind in diesem Jahr zwei Themen mit je zwei Veranstaltungen besetzt. Zum einen widmet sich ein Praxisworkshop mit Mohamed El Boujaddaini der interkulturellen Kommunikation, also dem Dreiecksverhältnis zwischen Eltern, Kindern und den pädagogischen Fachkräften. Zum anderen gibt es zwei Tagesseminare mit Inge Rühl, die ihren Fokus auf den „Traumasensiblen Umgang in pädagogischen Einrichtungen“ setzen.
Nachgefragt war außerdem ein Seminar zur Antidiskriminierungsarbeit unter dem Titel „Sprache, Macht, Diskriminierung“ (den man auch lesen könnte: „Sprache macht Diskriminierung“). Trainer Sermet Kaya, Mitarbeiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, möchte darin auf die Macht der Sprache eingehen, denn „Sprache strukturiert unsere Wirklichkeit“, so Boris Brandhoff. „So, wie Erzieher oder Lehrkräfte über bestimmte Themen reden, welche Wörter und Ausdrücke sie wählen, vermitteln sie nicht nur einen Inhalt, sondern gleichzeitig ein Weltbild.“
Weitere Fortbildungen sind ein interaktiver Anti-Bias-Workshop zur sozialen Inklusion in der pädagogischen Praxis (Trainer: Dr. Prasad Reddy), ein Seminar zur systematischen alltagsintegrierten Sprachförderung in der Kita (Trainer: Roger Loos) und ein Strategie-Workshop „Vielfalt als Chance“ (Trainer: Boris Brandhoff).
Referenten aus der Praxis
Im Rahmen der Teambriefings kann das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen auf einen großen Pool von Referenten zu unterschiedlichen Themen zurückgreifen. „Das sind dann häufig Leute aus der Praxis, zum Beispiel Mitarbeiter aus unseren Kindertagesstätten oder der Flüchtlingshilfe, die ihre Erfahrungen einbringen können“, erklärt Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker. Die Themenblöcke reichen hier von „Kultur und Erziehung“ in anderen Kulturkreisen über die „systemische Elternarbeit im Migrationskontext“ bis zur „Traumapädagogik“.
Teambriefings zum Wunschtermin vermittelt Boris Brandhoff unter Telefon: 02251/107922 oder per E-Mail an <link bbrandhoff@drk-eu.de>bbrandhoff@drk-eu.de</link>. Die kostenlosen Fortbildungen an den Standorten Euskirchen und Vogelsang können online über die Rotkreuz-Bildungsakademie oder bei Daniel Larres und Anna Bäumchen-Mathy unter Telefon: 02251-791140 oder per E-Mail an <link ausbildung@drk-eu.de>ausbildung@drk-eu.de</link> gebucht werden. „Bleibt noch die große Herausforderung, sich für eine der Fortbildungen zu entscheiden“, sagt Rolf Klöcker lachend.
pp/Agentur ProfiPress