Gemünd - Flammen des Knutfestes loderten gen Gemünder Nachthimmel
Gemünder Rotkreuz-Familienzentrum griff alten schwedischen Brauch auf: Gemeinschaftliches Weihnachtsbaum-Verbrennen auf dem Kreuzberg - Familienwünsche auf Zettelchen notiert – Weihnachtszeit offiziell für beendet erklärt
Gemünd – Mit einer originellen Aktion wurde jetzt im Gemünder Rot-kreuz-Familienzentrum die Weihnachtszeit offiziell für beendet erklärt. „Einem skandinavischen Brauch zufolge wird nämlich am 13. Januar der St.-Knut-Tag gefeiert“, so Leiterin Andrea Wollgarten, die ihre Kolleginnen spontan für eine eigene „Gemünder Variante“ begeistern konnte. Der St.-Knut-Tag ist der 20. und letzte Tag der Weihnachtszeit in Schweden, Norwegen und Finnland. An diesem Tag werden traditionell die Kerzen und der Schmuck von den Weihnachtsbäumen entfernt. Dies findet meist in einem feierlichen Rahmen statt, der in der Plünderung der übrig gebliebenen Süßigkeiten, mit denen die Bäume verziert waren, endet. Insbesondere für die Kinder noch einmal ein festlicher Höhepunkt – anschließend werden die Bäume nach dem gängigen Procedere aus der IKEA-Werbung aus der Wohnung befördert.
Mit einer leicht abgewandelten Version trafen Andrea Wollgarten und ihr Team nicht nur bei den Kindern voll ins Schwarze. Nach dem Abschmücken bot das Kindergarten-Knutfest für die Eltern nämlich die beste Gelegenheit, den Weihnachtsbaum möglichst elegant zu entsorgen. Dafür musste man die überflüssig gewordene Tanne einfach beim Kindergarten abliefern – versehen mit einem kleinen Zettelchen, auf dem man zuvor gemeinsam mit dem Kind einen geheimen Familienwunsch für das Jahr 2012 festgehalten hatte.
Am Freitagabend, dem 13., startete dann mit Einbruch der Dunkelheit eine Familienwanderung vom Kindergarten zum Kreuzberg oberhalb Gemünds. Genau dorthin waren auch die ausrangierten Bäume gebracht worden. Doch bevor die Flammen des Knutfestes gen Himmel lodern konnten, hatten Kindergarten-Team und Eltern noch gut zu tun. Schließlich sollte der alte schwedische Brauch des gemeinsamen Weihnachtsbaum-Verbrennens ein nettes Gemeinschaftserlebnis werden. Kalte und warme Getränke wurden gereicht, dazu ließ man sich die allerletzten Weihnachtsplätzchen schmecken.
Nach und nach wagten sich Väter und auch Mütter ans Feuer, um Weihnachtsbäume samt „Wunschzettel“ und Adventskränze der heißen Glut zu übergeben. Die teilweise knochentrockenen Tannen brannten lichterloh und sorgten so für ein heimeliges „Knut-Szenario“. „Eine nette Idee“, war dann auch die einhellige Meinung der großen Kindergarten-Familie.
Das seit 2008 zertifizierte Familienzentrum steht als Netzwerk für Bildung, Beratung und Betreuung von Eltern und ihren Kindern. Dazu gibt’s zusätzliche Angebote wie die Sprechstunde des Jugendamtes, Logopädie, Spielgruppen für Kinder ab der 6. Lebenswoche und regelmäßige Kurse für Eltern, zum Beispiel zur Stärkung der Erziehungskompetenz. Die genauen Angebote kann man dem Programm der Rotkreuz-Familienbildung unter www.drk-eu.de entnehmen.
pp/Agentur ProfiPress