Ghana- Jugendrotkreuzlerin für ein Jahr in Afrika (4)
Hier der vierte Bericht unserer Jugendrotkreuzlerin Cathryn Bassett, die für ein Jahr in Afrika leben wird, um dort in einem Krankenhaus mitzuhelfen.
Ghana - „alles neu“
neuer Arbeitsplatz, neue Kollegen, neue Aufgaben ...
... mein Novermber begann mit einem Gemeinschaftsausflug aller Freiwilligen der Eastern Region, das heißt mit all denjenigen, die entweder aus Koforidua, Nankese, Basko oder wie ich aus Akwatia kommen.
Es ging zum Cocoa Research Institute nach Tafo, in der Nähe von Koforidua. In einer etwa eineinhalbstündigen Führung über das Gelände, mit anschlieβendem Besuch der angrenzenden Kakaoplantagen des Instituts, erfuhren wir alles Wissenswerte über den Aunbau von Kakao und die Arbeit des Instituts.
Das Cocoa Research Institute of Ghana wurde 1938 gegründet und spielt seither eine wichtige Rolle in der afrikanischen Kakaoforschung. Ghana gehört neben Indonesien und Brasilien zu den gröβten Kakaoexporteuren der Welt.
Zu den Aufgaben des Instituts gehören neben der Forschung zur Optimierung der Kakaoproduktion auch die Ausbildung der Kakaofarmer, sowie die Herstellung hauseigener Kakaoprodukte wie Cremes, Kakaomarmelade und Kakaopulver.
Zu Beginn des Monats November habe ich meinen Arbeitsplatz gewechselt. Zwar arbeite ich immer noch im St. Domenics Hospital in Akwatia, jedoch nicht mehr wie in den vergangenen Monaten auf der Childrens Ward, sondern in der Casualty (Notaufnahme).
Als LTV (Long Term Volunteer; Aufenthalt länger als 6 Monate) hat man in den meisten Krankenhäusern die Möglichkeit, zwischen den einzelnen Wards zu rotieren, um einen besseren Gesamteinblick in die Arbeit des jeweiligen Krankenhauses zu bekommen.
Mit meinem Stationswechsel hat sich natürlich auch mein Aufgabenfeld fast grundlegend verändert. Während es auf der Childrens Ward hauptsächlich um den Kontakt mit den Patienten ging, liegen meine Aufgaben in der Casualty eindeutig eher im medizinischen Bereich.
Zu meinen Aufgaben gehören in diesem Fall beispielsweise Infusionen wechseln und anschlieβen, Medikamente ausgeben, das Einsortieren von Medikamenten, Verbände anlegen und wechseln, Ärzten assistieren, Vitalfunktionen überprüfen (z.B. bei der Aufnahme eines Patienten oder ein BP Monitor bei kritischen Patienten) und der täglich anfallende „Papierkram“ („Transfers“, also Verlegen auf andere Stationen, oder „Discharges“, Entlassungen).
Gerade durch diese Art Verwaltungsarbeit bekomme ich einen guten Einblick in typische Krankheiten und Krankheitsbilder, da ich viel mit den Patientenakten und gleichzeitig damit auch mit den verschiedenen Ärztediagnosen arbeite. Auch das Legen von Zugängen wird schon bald zu meinen Augaben gehören können, allerdings übe ich derzeit noch an meinen Kollegen...
Am letzten Wochenende dieses Monats fand unser erstes Zwischenseminar in Agona Swedru (Central Region, etwa zwei Fahrstunden von Akwatia entfehrnt) statt, da ich jetzt ja schlieβlich schon ganze drei Monate hier in Ghana bin.
Auf diesem Zwischenseminar ging es hauptsächlich um den Erfahrungsaustausch unter den Freiwilligen und die Evaluation der ersten Monate. Aber auch persönliche Probleme in den Gastfamilien und den verschiedenen Einsatzstellen konnten besprochen werden.
Ein weiterer Bestandteil dieses Seminars war ein Ausflug zu einem ehemaligen ARA Projekt. Dabei handelte es sich in diesem Fall um die Wasseraufbereitungsanlage in Agona Swedru.
Vor einigen Jahren hat ARA damit begonnen, rund um den Fluss, der diese Anlage durchflieβt, Bäume anzupflanzen, um die Verunreinigung des Wassers durch die Landwirtschaft zu minimieren.
Die Aufbereitungsanlage säubert das Wasser für die gesamte Region in und um Agona Swedru und laut unseres „Guides“ ist das gereinigte Wasser aus dieser Anlage durchaus trinkbar. Was jedoch aufgrund von möglichen Verunreinigungen einiger Leitungsrohre in der Stadt nicht empfehlenswert ist.
Mit diesem Seminar endet der dritter Monat meines elfmonatigen Freiwilligendienstes ...