Mechernich - „Als wäre es dafür gebaut“
PCR-Testzentrum auf dem Gelände der Deutschen Mechatronics läuft nach Umzug erfolgreich – Allein 1.100 Beprobungen in der ersten Woche – Für Spitzenzeiten gibt es einen Schleifen-Modus – Personal für mögliche vierte Welle gewappnet
Mechernich – Das PCR-Testzentrum des Roten Kreuz im Kreis Euskirchen läuft vom Start weg erfolgreich am neuen Standort auf dem Gelände der Mechatronics, Peterheide 4. „Wir sind gestern das erste Mal über 200 Beprobungen gegangen. In der ersten Woche haben wir hier 1100 Beprobungen absolviert“, zieht Thomas Moll, Leiter des Testzentrums, eine erste, zufriedene Zwischenbilanz.
Faktisch geht sogar noch mehr. „Die Testung von 200 Menschen hat uns keine Probleme bereitet. Wir haben hier jederzeit die Möglichkeit das Team aufzustocken und einen dritten Back-up-Platz hinzuzuschalten. Wir können also auch zeitnah und sehr flexibel reagieren, auch bei einer vierten Welle“, so Thomas Moll weiter. Geöffnet ist das PCR-Testzentrum montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen von 9 bis 12 Uhr.
Das Gebäude, ehemals Autohaus Schäfer, wurde von der Mechatronics dem Roten Kreuz im Kreis Euskirchen bereitgestellt. Der DRK-Bereichsleiter Einsatzdienste, Thomas Heinen, ist glücklich mit der Lage des Standortes: „Für uns war besonders wichtig, ortsnah zum bisherigen Standort am Burger-King in Mechernich zu bleiben.“ Gleich die ersten Gespräche mit dem Mechatronics-Geschäftsleiter Jürgen Carl seien sehr angenehm verlaufen. „Wir haben uns hier sofort wohlgefühlt. Die Mechatronics hat uns sehr gut empfangen und jegliche Unterstützung gegeben“, so Heinen.
Gut erreichbar
Auch Moll ist froh „in Mechernich geblieben zu sein“. Die Lage im Herzen und Zentrum des Kreises Euskirchen sei ideal, weil das Testzentrum so für alle Testwillige und -pflichtige gut erreichbar ist. Auch gebäudetechnisch bieten sich beste Voraussetzungen, berichtet Jürgen Carl: „Als wäre es dafür gebaut worden.“ Die DRK-Mitarbeiter stehen gleich hinter der gläsernen Tür des Testzentrums an den Teststationen bereit. Direkt neben dem Eingang finden sich zehn Parkplätze, für mehr Bedarf gibt es Reserven bzw. ein ausgeklügeltes Konzept.
„Dann werden wir in einen Schleifen-Modus gehen und den weitläufigen Platz hinter dem Gebäude für die Autoschlange nutzen “, erklärt Thomas Heinen. Ordner weisen den Autofahrern dann den Weg nach einem eigens dafür ausgearbeiteten Konzept. Wer in Mechernich einen PCR-Test machen möchte, benötigt eine Überweisung nach „OEGD“ (Öffentlichen Gesundheitsdienstes) seines Hausarztes oder eine Überweisung des Gesundheitsamtes. Selbstzahler zahlen 128,23 Euro.
„90 Sekunden“-Taktmaß
Das Taktmaß bleibt dem „Fast-Food-Prinzip“ treu. „Nach 90 Sekunden ist man wieder raus“, so Moll. Dafür sorgt ein ausgeklügeltes System wo Beprobung und Bearbeitung der Unterlagen parallel ablaufen. „Dennoch machen wir das nicht am Fließband. Wer mehr Zeit benötigt, bekommt sie auch, wie Kinder zum Beispiel“, betont Moll.
„Wenn jemand - aus welchen Gründen auch immer - nicht zum PCR-Test reinkommen kann, können wir in solchen Ausnahmefällen draußen direkt am Auto testen“, erklärt Thomas Heinen. Sogar bei Fragen rund um den PCR-Test und Procedere stehe man telefonisch parat (Telefon: 02443/91 27 654) und gebe gerne Hilfestellung. Häufig gefragt werde zum Beispiel: Wann kann ich denn das zweite Mal zum Testen kommen?
Schnelltests werden im PCR-Testzentrum allerdings keine vorgenommen, darauf weist Thomas Moll ausdrücklich hin: „Um das Risiko einer „Vermischung“ zu vermeiden. Die, die einen Schnelltest brauchen für einen Kino-, Konzert- oder Restaurantbesuch, möchten wir nicht, mit potentiell Positiven, die wir hier im PCR-Testzentrum haben, in Kontakt bringen.“ Maximal zwei bis drei Testpersonen sollen sich neben den Rotkreuz-Mitarbeitern in dem Gebäude aufhalten.
Das bislang bei der Mechatronics beheimate Schnelltestzentrum der Glück-Auf-Apotheke ist ausgezogen. In Zukunft werden die Schnelltests nur noch in der Apotheke (Rathergasse) selbst vorgenommen.
2004 gekauft
Das großflächige Areal mitsamt Gebäuden, wie ehemals Autohaus Schäfer und Autowerkstatt Schoddel/Thimm, war 2004 von der Deutschen Mechatronics gekauft worden, als das Unternehmen noch zum RWE-Konzern gehörte. Eine Brennstoffzellenfertigung sollte in den Hallen aufgebaut werden. „Da brauchte man Platz“ so Jürgen Carl. Inzwischen baut man dort für „Sanifair“ eine neue Generation von Zugangssystemen für öffentliche Toiletten an Autobahnraststätten mit neuem Bezahlsystem.
Jürgen Carl berichtet, dass die Hochwasserkatastrophe die Verantwortlichen bei der Deutschen Mechatronics nicht „kalt“ gelassen habe, sondern das international tätige Unternehmen heimischen Betroffenen seine Hilfe angeboten hat. So zogen fremde Firmen in bereitgestellte Büroräume ein, Werke einheimischer Künstler wurden zwischengelagert, das Schulkolleg Eifel nutzt Besprechungsräume nun als Klassenräume. Für betroffene Mitarbeiter hatte das Unternehmen ein separates Spendenkonto eingerichtet.
pp/Agentur ProfiPress